Hach ja, wie die Zeit vergeht. Da sitzt man gemütlich vorm Laptop, stöbert im Forum, schreibt ein wenig hier und da und zack, schon kommt man auf die Idee, einen neuen Thread zu eröffnen. Und schon kurz darauf ist das Verlangen, sich schriftlich zu betätigen, noch immer nicht gestillt und so macht man sich gleich auf, noch einen Thread zu schreiben, der sowieso bald folgen muss. Nachdem ich nun ja schon meine kleine Alice vorgestellt habe, will ich gleich mit dem neuesten Zuwachs meiner Familie weitermachen.
Ehrlich gesagt habe ich eine ganze Weile gebraucht um mich zu entscheiden. Fest stand nur, dass es wieder ein MINI wird. Die meiste Zeit habe ich stark zwischen einem F57 und einem originalen Mini 1000 geschwankt. Das war allerdings zu der Zeit, als gerade der neue Countryman veröffentlich wurde. Da mir dieser auch viel besser gefiel als sein Vorgänger, tauchte auch dieser kurz in meinem inneren Monolog auf, verschwand aber doch wieder, da ich ein Auto für den Sommer haben wollte. Letztlich ist er mir für einen MINI auch ein kleines Stück zu groß, leider. Also zurück zum Duell zwischen Alt und Neu. Beide hatten ihre Vor- und Nachteile, sei es der um einiges größere Kultfaktor beim einen oder die Gemütlichkeit und der Komfort der Moderne beim anderen. Spaß machen sie letztlich beide. Steuerliche Vergünstigung beim H-Kennzeichen gegen komplette Individualität beim Neuwagenkauf.
Letztlich habe ich mich dann - vielleicht leider - für den F57 entschieden. Wahrscheinlich weil ich noch nicht ganz ein Jahr meinen Führerschein habe und ich die Vorzüge von gewissen Extras in einem Auto doch zu schätzen weiß, beziehungsweise auch nicht zwangsläufig sicher bin, ob ich ohne sie klarkommen würde ohne Weiteres. Außerdem habe ich vor, nächstes Jahr mehr als sonst zu reisen und so ein kleiner Oldtimer will gefahren werden. Das hätte ich ihm einfach nicht bieten können in der Zeit. Bei neueren Wagen kann ich immer noch sagen, ich gebe sie in der Familie in Pflege, bei so einem Prachtstück wie dem MINI 1000 wäre das nicht gegangen. Im Großen und Ganzen also vielleicht doch die richtige Entscheidung.
Nun stand also die Entscheidung fest. Es sollte ein F57 werden. Was macht man also zuerst? Man schaut auf der Internetseite, spielt ein wenig mit dem Konfigurator, was man denn alles haben möchte, was man braucht, was man will, was ganz nett wäre, und so weiter. Das habe ich allerdings nicht nur einmal gemacht. In jeder freien Minute saß ich da, spielte hier mit den Knöpfchen im Internet, wechselte da die Farbe am virtuellen Modell und zog ihr immer wieder andere Schühchen an. Mittlerweile habe ich wohl den einsamen Rekord im Konfigurieren von F57 auf deren Seite für mich beansprucht. Aber das ist ja alles gar nicht weiter schlimm, denn so wusste ich letztlich, was alles vorhanden sein musste. Schritt zwei konnte also folgen.
Schritt zwei ist jetzt für viele wohl, das ganze Unterfangen mit dem Partner abzuklären, ob man denn überhaupt Geld für so ein kleines Schmuckstückchen hat oder nicht. Ich bin da etwas pragmatischer und habe meiner Freundin erst am Ende von all dem erzählt, als ich ihr den Kaufvertrag unterschrieben gezeigt habe. Vielleicht nicht zwangsläufig die beste Idee in meinem jungen Leben aber wäre es nicht um einiges langweiliger ohne Gefahr und den dazu gehörigen Nervenkitzel? 
Nein, Schritt zwei war für mich viel einfacher. Ab ins Internet und Gebrauchtwagenbörsen durchsuchen. Zumindest in der Theorie klingt das relativ einfach. "Relativ" und "Theorie" - in der Praxis war es die Hölle auf Erden für mich. Tagelang habe ich jede Seite durchforstet doch niemand hatte auch nur ansatzweise das, was ich suchte. Mal stimmte die Farbe nicht, mal fehlte es da an Extras und mal wäre er zur Abholung aus England als Rechtslenker gewesen oder aus den tiefsten Tiefen des Ostblocks. Es war einfach nur zum Mäuse fisten (btw... ich hab es nicht so mit Redewendungen, also habt Gnade. )
Ich wollte schon fast aufgeben, da geschah es. Der Blitz traf mich und ließ mich zu Schritt drei weitergehen. Wenn man kein gebrauchtes Gefährt findet, dann wird es halt ein neues. Verdammt soll MINI sein mit ihren freundlichen Angestellten, dem leckeren Kaffee und den gemütlichen Stühlen an den Verkaufstischen! Keine Ahnung, wie oft ich bei meinem Händler war aber ich glaube ganz fest, dass die mich mit jedem Tür auf für verrückter hielten. Immer wieder bin ich durch die automatisch öffnenden Türen gegangen, nur um zu sagen: "Herzblatt, wir müssen noch was ändern. Mein Auto braucht noch..." Es hat einige Besuche gedauert bis ich mich aus den düsteren Fängen der Gemütlichkeit lösen und sagen konnte: "So bleibt das jetzt aber." ...bis zum nächsten Besuch
Am 10. Februar war es dann endlich so weit. Die letzte Unterschrift war gesetzt, nachdem ich wieder einmal eine Änderung vorgenommen habe an der Bestellung, als sich endlich ein Gefühl breitmachte, was ich die letzten Tage vermisst hatte. Es war pure Zufriedenheit. Alles war so, wie ich es haben wollte. Jedes kleine Extra, was ich irgendwo haben wollte, war vorhanden. Nun wusste ich, dass sich nichts mehr ändern würde und ich einfach nur noch auf mein neues Schätzchen warten müsste. Doch bekanntlich ist Schritt vier der schwierigste von allen.
Welcher Gott, welches Wesen hat die Qualen der Wartezeit erfunden? Ob so die Hölle aussieht? Man stellt sich sein Wunschauto zusammen und muss dann irgendwo rumhocken und bis in alle Ewigkeit darauf warten? 
Mittlerweile werden die Tage länger, doch die Wartezeit verkürzt sich. Anfangs hieß es noch, meine kleine würde eventuell Juli 2017 geliefert, mittlerweile sind wir bei Ende Juni 2017. Bald nun ist es so weit, dann bekomme ich endlich die Schlüssel. Vielleicht darf ich ja vor der USA-Reise mit meinen Neffen noch einmal Cabrio fahren. Bis dahin bin ich auch sehr zufrieden mit meiner Alice.
Eigentlich wollte ich meine F57 JCW (mal sehen, wie sie getauft wird) ja farblich so lassen, wie sie ist. Doch nachdem ich die Folie auf Alice sehe und weiß, dass meine Folierer wirklich mehr als gute Arbeit leisten, bin ich in Kontakt mit den wirklich netten Leuten von London Junkies. Die Folierung meiner Alice ist schon recht einzigartig aber für mein neues Kind soll ein wirkliches Unikat entstehen. Wer sich etwas in der Tattooszene auskennt, hat vielleicht schonmal etwas von "Trash Polka" gehört. Mal sehen, was die Grafiker im Zusammenhang mit Alice im Wunderland da zaubern können.
Und last but not least und für die Leute, die das interessieren mag, hier wieder ein paar Angaben im Spoiler, damit ihr wisst, wie maßlos ich war beim Ausstatten.
Ach verdammt, ich sollte wirklich mal lernen, mich kurz zu fassen 
Bilder kommen übrigens dann sobald die Kleine dasteht.
und meine Freundin is jeweils auch mit der Unterschrift "überrascht" worden 
und als Alternative stand ein 1000er. 
