Den MINI ohne Abspülen waschen - Rinseless Wash nach der Garry Dean Methode

  • Worum geht es?


    Heute möchte ich euch mal meine Waschmethode für meinen Mini vorstellen. Ungewöhnlich ist hierbei, dass ohne Abspülen (rinseless) und mit extrem wenig Wasser das ganze Auto gesäubert wird. Diese Art der Wäsche benutze ich schon einige Jahre an diversen Autos und mittlerweile schwappt dies als großer Trend aus den USA rüber. Inzwischen hat auch jeder bekanntere Hersteller von Autopflegemitteln ein Produkt dafür im Programm und auch professionelle Aufbereiter waschen so.


    Wer ist Garry Dean und was ist seine Methode?


    Der Garry ist ein Aufbereiter aus Florida und schon seit Jahren im Geschäft. Aus den verschiedenen Produkten am Markt hat er die hier beschrieben Methode kombiniert um eine möglichst kratzerfreie Autowäsche ohne Abspülen durchzuführen. Außerdem hat er auch eigene Produkte im Programm.


    Was ist der Vorteil?


    Der Vorteil dieser Wäsche ist einmal, dass ich sie im Prinzip überall durchführen kann. Am Straßenrand, im Urlaub unterwegs, in der Garage oder in der Auffahrt - und das auch, wenn eigentlich Autowäsche von der Gemeinde vor der eigenen Haustür verboten ist.
    Auch brauche ich keine spezielle, teure Ausrüstung wie einen Hochdruckreiniger und es müssen auch keine Wasser- oder Stromanschlüsse vorhanden sein.
    Beim Waschen selber wird außerdem nie dreckiges Wasser über den Lack gerieben, wie es z.B. auch bei einer sorgfältigen Wäsche mit zwei Eimern passiert. Doch dazu später mehr.
    Für alle Sparfüchse sei gesagt, dass man ungefähr 5 Liter Wasser für ein Auto braucht! Auch wenn wir in Europa an der Ressource nicht gerade sparen müssen, so kann dies in anderen Regionen, wie aktuell in Kalifornien, ein deutliches Argument sein.



    Kratzerfrei mit so wenig Wasser?


    Generell muss man natürlich erstmal sagen, dass jede Wäsche, bei der man mechanisch Lappen, Waschhandschuhe, Schwämme oder was auch immer über den Lack schiebt, Kratzer verursacht!
    Die Frage ist nur, wie viele und wie stark sind diese. Es geht also bei allen Waschmethoden darum, das Risiko von Kratzern zu minimieren. Ich selbst habe damals auch mit Mikrofaserhandschuhen und zwei Eimern mit Gritguard-Einsätzen gerarbeitet und kenne auch die anderen Waschmethoden. Aber für mich arbeitet keine so kratzerfrei wie diese hier mit wenig Wasser.



    Was brauche ich?



    Wie funktioniert es?


    Die ONR-Lösung, mit der gewaschen wird, besteht aus Polymeren, welchen den Dreck kapseln und dadurch „rund“ machen. Nun kann dieser einfach mit MF-Tüchern vom Lack aufgenommen werden. MF-Tücher haben außerdem die Eigenschaft, viel Dreck aufzunehmen und nach innen ins Tuch zu leiten.


    Und nun geht es endlich los!

    Doch eins noch vorweg: Da die Flüssigkeit nach einiger Zeit antrocknet, wird das Auto in Teilbereiche eingeteilt und alle Schritte nacheinander für alle Bereiche wiederholt. Außerdem wird das Auto immer von oben nach unten gereinigt.
    Meine Einteilung ist dabei folgende:
    1. Dach, Frontscheibe, Heckscheibe und Seitenscheiben mit A-, B- und C-Säule.
    2. Motorhaube, Kotflügelund Stosstange vorne
    3. Türen, Seite vom Heck, Seitenschweller
    4. Kofferraumklappe, Kotflügel und Stossstange hinten
    5. Felgen



    Vorbereitung:


    Der Wascheimer wird mit ca. 3 L Wasser gefüllt, dazu gebe ich zwei Kappen (30 ml) ONR.
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    Der Drucksprüher wird mit Wasser gefüllt, dazu gebe ich zwei Kappen (30 ml) auf 1,5 Liter Wasser. In den 5 L Sprüher gehen 3 L Wasser und dazu kommen vier Kappen ONR (60 ml).
    Die Mikrofasertücher werden zweimal auf ein Viertel der Größe gefaltet und in im Eimer eingeweicht.
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    (Schritt 0 – Abspülen)


    Ja wie jetzt, doch abspülen? Nunja, leider doch, wenn heftiger Schmutz am Auto hängt.
    Wenn also der halbe Feldweg mit Schlamm am Kotflügel klebt, die dicke Salzkruste im Winter anhaftet oder mal wieder ein Vogel auf das Auto gekotet hat – das grobe Zeug muss wie bei allen Wäschen erstmal runter. Hier können Hausbesitzer kurz mit dem Gartenschlauch spülen oder man hält irgendwo an einer Waschbox an und geht mit dem Hochdruckreiniger übers Auto. Kleiner Trost ist, dass man das auch im Regen machen kann, wenn man in der heimischen Garage die Wäsche fertig stellt und auch kein Equipment zum Waschplatz schleppen muss.
    Zu 90% komme ich aber ohne Abspülen aus!



    Schritt 1 – Vorsprühen


    Der Sprüher wird aufgepumpt und es geht an das Vorsprühen. Hierbei sollte zunächst immer nur ein Teilbereich eingesprüht werden. Dies ist aber auch ein wenig abhängig von der Temperatur. Im Sommer trocknet die Vorsprühlösung schneller an. Im Winter, wenn man von ca. 0-8 Grad diese Wäsche durchführt, kann man auch gleich das ganze Auto vorsprühen ohne dass etwas antrocknet.
    Durch dieses Vorsprühen wird der Dreck vorgelöst und schon gekapselt.
    Die Sprühspitze sollte dabei eher auf Sprühnebel eingestellt sein. Normalerweise reicht eine 1,5 L Füllung für zwei Autowäschen.
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    Schritt 2 – Wäsche


    Nun entnimmt man aus dem Eimer ein gefaltetes MF-Tuch und wringt es leicht aus, so dass es nur noch leicht tropft und kein Wasser mehr rausläuft.
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    Auf die Handfläche gelegt fängt man nun an, mit der ersten Seite des Tuches einen Teilbereich zu waschen, z.B. eine Dachhälfte. Dabei wischt man einfach ohne Druck in Bahnen. Keine kreisenden Bewegungen machen und auch nicht drücken! Einfach das Tuch über den Lack schieben, der Dreck wird aufgenommen. Da das Dach meistens nicht so dreckig ist, wische ich auch noch die erste Hälfte der Heckscheibe mit ab.
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    Nun drehe ich das Tuch um und habe eine frische saubere Tuchseite. Damit gehe ich über die Seitenscheiben und den ersten Teil der Frontscheibe. Nun falte ich das Tuch auf, drehe es um und falte es wieder zusammen und erhalte damit zwei neue saubere Viertel, mit denen ich die andere Seite des Daches und der Scheiben reinige.
    Der Dreck vom Auto ist nun im Tuch, welches bereit ist für die Waschmaschine.
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    Die dreckigen Tücher sammele ich in einem zweiten Eimer. Ich empfehle nicht, die Tücher auf dem Boden zu sammeln, so nimmt man nur weiteren Dreck auf.



    Der große Vorteil gegenüber der klassischen zwei Eimer Wäsche: Es wird immer eine frische Tuchseite benutzt und nie Wasser mit Dreck über den Lack geschoben, was ja trotz ausgespültem Waschhandschuh mit neuem Shampoo-Wasser passiert.



    Schritt 3 – Trocknen



    Der eben gewaschene Teilbereich wird nun mit dem Trockentuch getrocknet. Auch hier einfach nur das Tuch locker über den Lack gleiten lassen. Das ONR ist dabei gleich Trocknungshilfe.
    Das Trockentuch sollte nun hinterher nur feucht aber nicht dreckig sein. Der komplette Dreck hängt tatsächlich in den Waschtüchern!
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    Nun wiederholt man die Schritte 1 bis 3 für die übrigen Teilbereiche


    Am Ende mache ich die Felgen. Ich habe hier mal an einer Stelle mit dem Finger gewischt, damit man sieht, wie dreckig die sind.
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    Am Ende hat man ein glänzendes Ergebnis. :thumbup:
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    Die dreckigen Tücher sammel ich und nach zwei Wäschen habe ich genug um eine Waschmaschine zu füllen. 30 Grad Koch-/Buntwäsche mit Ariel und alles ist wieder sauber.


    Zuästzlich hinterlässt das ONR eine leichte Polymerversiegelung. Man sagt, wer einmal die Woche wäscht, braucht kein Wachs mehr. Ich kann zumindest bestätigen, dass nach ein paar Wäschen sich ein Versiegelungseffekt dahingehend einstellt, dass Schmutz nicht mehr anhaftet. Baumharz oder tote Insekten kann man einfach abwischen. Es sind keine speziellen Reiniger dafür nötig.



    Für weiteren Glanz und eine richtige Versiegelung kann ich das Sonax Profiline Polymere Netshield oder Meguiars Ultimate Liquid Wax empfehlen. Technisch passt das prima zusammen und man bekommt quasi mit jeder ONR-Wäsche eine Auffrischung der Versiegelung.
    Andere Wachse funktionieren aber ebenso.

  • Sehr guter Bericht. Das Produkt hat mir mein Aufbereiter auch empfohlen. Erstmal widersprüchlich das ganze, aber funktioniert tatsächlich. :thumbsup:

  • Vom Aufwand ist das sicherlich nicht mehr wie wenn man klassisch die 2 Eimer Methode anwendet.


    Klar, wenn man sonst nur durch die Waschanlage fährt ist das nicht unbedingt ne Alternative.

  • Umso älter man ist, umso länger dauert es :D:P


    Ich schätze mal ne Stunde? Ist ja auch immer ne Sache, wie genau man arbeitet.

  • Vom Aufwand ist das sicherlich nicht mehr wie wenn man klassisch die 2 Eimer Methode anwendet.


    Klar, wenn man sonst nur durch die Waschanlage fährt ist das nicht unbedingt ne Alternative.

    Vom Aufwand für eine einzelne Wäsche sehe ich da eher kein Problem. Das Problem ist das mit der wöchentlichen Autowäsche, um die Polymerversiegelung hinzubekommen. Ich wäre ja schon froh, wenn ich das einmal im Monat hinkriegen würde.

  • Umso älter man ist, umso länger dauert es

    ...sagt der Jungspund. :6413::0016:


    Ne, also so eine Stunde wäre in Ordnung.
    Zwar nicht jede Woche, doch ab und zu?
    Ein Mittel für Karosserie, Scheiben und Felgen ist doch Klasse. Find ich gut. :0008:


    Jetzt brauch ich nur noch jemand, der das an meinem Auto macht. :rolleyes:
    *Räusper, räusper,*
    Göran? Ne, Spaß. :0016:
    Selber putzen macht ´nen schlanken Hals.

  • Ich wasche alle 1-2 Wochen je nach Verschmutzung. Ich fahre aber auch ca. 300 KM/Woche.


    Mit dem feuchten Trockentuch reinige ich noch das Interieur und die Einstiege an Türen/Kofferraum und sauge einmal durch.
    Für den Mini brauche ich so komplett ca. 45 Minuten und der Wagen sieht wieder aus wie neu (würden die meisten sagen).


    Das ganze richtet sich natürlich (wie auch die klassische 2-Eimer-Wäsche) an Pflege-Enthusiasten. Wer hin und wieder nur durch die Waschstraße fährt und vielleicht mal aussagt, fällt da nicht in die Kategorie. :D