Automarkt in Deutschland - BMW MINI Kauf und die Inzahlungnahme - Preis - Katastrophe?

  • Ich würde hier gerne einen Eindruck mit euch diskutieren, der mich - seitdem ich vor drei Jahren aus den USA zurück nach Deutschland gekommen bin - wirklich frappiert hat:


    Die Inzahlungnahme eines Autos in Deutschland im Händler - insbesondere Markenhändlerbereich - ist für mich eine Katastrophe und drängt die Frage auf, wie ein solcher Markt überhaupt existieren kann.


    Ich möchte dies an konkreten Beispielen festmachen:


    1a) Ich habe meinen Cooper S + Original Winterräder im Oktober 2014 neu + JCW Kit etwas später für (ohne Rabatt) insgesamt knapp 42.000 EUR gekauft.
    Mit einem Rabatt auf die rabattfähigen Elemente kommt man auf etwa 38.000 EUR.
    Im Februar 2016 - nach einem Jahr und vier Monaten und 19.000 km bekomme ich vom Mini Händler ein (im Prinzip nicht verhandelbares) Inzahlungnahmeangebot von 22.000 (!) EUR = einem Wertverlust von knapp 42%. Dieses Angebot wurde im Zusammenhang mit dem Neukauf von einem JCW Cabrio gemacht.


    1b) Ein anderer Mini Händler war im Prinzip komplett desinteressiert am Ankauf, da die MWSt nicht ausweisbar sei.


    2) Vergleichbare, aber nicht so extreme Erfahrungen habe ich beim Verkauf von einem Fiat Abarth gemacht. Er sollte für einen jungen gebrauchten Porsche Boxster S in Zahlung gegeben werden. Der Porsche Händler machte eine Standardabfrage für die Inzahlungnahme bei anderen Händlern, dass nicht zu einem echten Angebot seinerseits führte. Ich habe den Wagen dann selber an einen Fiat Händler verkauft. Dass der Boxster zwischenzeitlich verkauft wurde, ist eine andere Geschichte.


    3a) Nun die "andere" Seite: Ich habe in den USA 2007 einen neuen Cooper S für ca. 32.000 USD gekauft und ihn nach einem Jahr für 26.500 USD beim gleichen Händler -ohne dass ich ein neues Auto gekauft hätte - wieder verkauft.


    3b) In den USA habe ich für eine ca. 55.000 USD teure Corvette nach einem Jahr und den Austausch gegen eine vergleichbare neue ca. 5.500 USD draufgezahlt.


    Ich gehe hier sehr offen in Details, weil ich an einer ernsthaften Diskussion interessiert bin und nicht einfach allgemeine Eindrücke in den Raum stellen will.
    Habe ca. 20 Autos bisher besessen, bin nicht naiv, habe viel Erfahrung mit kaufen und verkaufen von PKWs in Deutschland, Frankreich und den USA - aber die aktuelle Situation lässt mich perplex zurück, da es unter diesen Bedingungen eigentlich kaum zu einem "Deal" zwischen Händler und Käufer kommen kann.


    Bin gespannt auf eure Ideen, Kommentare...


    LG Mirko

  • Hm, ich glaube, das ist genauso individuell, wie der Kauf/Rabatt...


    Mit einer Ausnahme, habe ich meine Autos bisher immer in Zahlung gegeben und kann einen solchen Wertverlust nicht bestätigen.


    Ausnahme:
    Winterräder und Auspuff/Tuning sind separat zu sehen, da dies praktisch nicht einfließt in die Bewertung.
    Dadurch verändert sich die Rechnung drastisch.


    Sowohl Räder, als auch Auspuff habe ich privat verkauft und damit @Equilibrium & @tanni4you eine kostengünstige Möglichkeit geboten - parallel wurde meine Geldbörse entlastet :)


    Ich bin gespannt, wie die Erfahrungen der Anderen sind.
    Ich bin allerdings auch radikal im verhandeln...


    Ich sage, dass ist X die Inzahlungnahme und das ist Y der Preis für das Neufahrzeug.
    Es resultiert Z für Zuzahlung und das steht auch für Spaß :D


    LG Oli


    P.S.: Danke @Fuchser505,
    dass Du mich schon so lange erträgst :)

  • Die Bibi. Bj 05/2014 Preis >35.000.- €.
    Ich wollte nach 9 Monaten und ca. 4.000 km ein Upgrade auf einen "S" mit SA machen.
    Der Freundliche bei dem wir uns Bibi gekauft haben hatte ein ganz tolles Angebot von 24.000 € als Inzahlungsnahmepreis genannt.


    Der Aufpreis eines Handschalters zu einer Sportautomatik wären also 11.000 € gewesen.


    Jetzt bin ich am überlegen ein JCW Hatch zu holen. Nur traue ich mich nicht meinen :) zu fragen.
    Und seit gestern läuft im Radio MINI Werbung der Niederlassung Stuttgart. Hmmm :whistling:



    Ich bin allerdings auch radikal im verhandeln...


    schüchtern bin ich beim Verhandeln eigentlich auch nicht

    Brauche ich etwa euch? :saint:

  • Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Bei verschiedenen Minihändlern habe ich kein Angebot für den Eintausch eines Altfahrzeuges erhalten. Die Fahrzeuge waren jedoch auch bereits ≥ 7 Jahre alt. Beabsichtigt war jeweils der Neukauf eines gut ausgestatteten Cooper S bzw. SD mit einem Listenpreis von knapp 40 TEUR. Bei Jaguar hingegen habe ich für einen ca. 7 Jahre alten Wagen ein unerwartet hohes Angebot für den Ankauf erhalten und dazu noch einen sehr großen Nachlass für einen F-Type.

  • Ich habe meinen 3,5 Jahre alten R60S (Listenneupreis knapp 30TEUR) für unseren Kleinen in Zahlung gegeben. Der Händler-Ankaufspreis war nach Wertermittlung etwas über 12TEUR (rund 68Tkm). Der Verkäufer hat diesen Wert nach eigenem Ermessen auf 14TEUR erhöht, zusätzlich habe ich noch einen Rabatt von gut 13 Prozent inkl. Schwerbehindertenrabatt erhalten (ohne Verhandlungen, ich war mit dem Preis zufrieden).
    Vor der Anschaffung meines 118d habe ich einen gut 6 Jahre alten Opel Astra mit knapp 160Tkm für das Doppelte des Schwacke-Wertes in Zahlung gegeben.
    Ich kann nichts Negatives über die Inzahlungnahme-Praxis sagen.


    Ich sehe das so: der Inzahlungnahme-Preis spiegelt eben den Marktwert wider. Die Listenpreise bei MINI sind "Mondpreise", die trotzdem klaglos bezahlt werden. Auf dem Gebrauchtwagen-Markt können keine utopischen Ankaufspreise gezahlt werden, weil die Nachfrage das nicht hergibt. Die meisten Käufer entscheiden sich bei einer geringen Preisdifferenz verständlicherweise für einen Neuwagen. Das ist für denjenigen, der ein Auto in Zahlung geben möchte, zugegebenermaßen ungünstig, aus Händlersicht aber durchaus nachvollziehbar.

  • Der Aufpreis eines Handschalters zu einer Sportautomatik wären also 11.000 € gewesen.

    Helmut, dass macht 1.000/Monat plus den Aufpreis für die Sportauto. :(

  • Tja, zu schüchtern bin ich beim Verhandeln eigentlich auch nicht, und nebenbei ist es mein Job.


    Eigentlich ist es weniger ein Verhandeln, bei mir 8o


    Ich habe immer sehr genaue Vorstellungen
    und bevor man mir etwas bietet, sage ich, was ich erwarte.


    Bekomme ich das, was ich erwarte, oder erscheint mir eine
    mgl. Abweichung als plausibel, wird direkt unterzeichnet...


    Wenn nicht, gehe ich. Ist ja nicht schlimm.
    Vielleicht passt es dann 1 Monat oder 1 Jahr später oder nicht 8)

  • Kein einfaches Problem, so ein Verkauf von einem Wagen.


    Bei den 3x 500er hatte ich nur Probleme , mit dem Tausch 500er TwinAir gegen den Abarth 500er.
    Da bei uns offiziell nicht jeder Händler ein Abarth verkaufen kann, ging ich zuerst zum offiziellen Händler wegen der Rückgabe vom TwinAir.
    Der Preis war aber so lächerlich für den TwinAir, dass ich einfach aufgestanden bin & ohne Worte 'rausging.


    Da ging ich zu meinem traditionellen Fiat-Händler, er hat irgendwas gedreht dass er auch ein Abarth liefern konnte,
    & der TwinAir ging für den von-mir erhoffte Preis >> NL (ideales Auto dort für Fahranfänger , da <1000cm3 & fast steuerfrei , weil der mit 95g Co2 homologiert war).
    Da hatte der Chef selbst ausgehandelt. (der macht sowas noch selbst)


    Tausch Abarth 500er >> MINI Cooper F56 ging auch zum erwünschten Preis rüber , sogar leicht mehr. (konnte mir damit die Fuji XT-1 Kit kaufen ^^ )


    & der Tausch vom MINI Cooper F56 >> MX-5 ND war auch völlig OK, bekam 16200€ zurück (Neupreis Brutto 25800€) , der Mini hatte ja fast 52000km runter.


    Aber,aber , mein MINI steht noch immer im Saarland zum Verkauf..... (ich hab inzwischen schon 1/3 der Fahrleistung vom MINI mit dem MX-5 runter...)


    http://suchen.mobile.de/fahrze…makeId=17500&pageNumber=1

    Unterwegs im 5ooe ⚡️ , 2024 TESLA 3 ⚡️

    & MX-5 ND #2 (DBB)

  • Ich sehe das so: der Inzahlungnahme-Preis spiegelt eben den Marktwert wider. Die Listenpreise bei MINI sind "Mondpreise", die trotzdem klaglos bezahlt werden. Auf dem Gebrauchtwagen-Markt können keine utopischen Ankaufspreise gezahlt werden, weil die Nachfrage das nicht hergibt.

    Wäre eine Erklärung. Aber warum sind die Neuwagenkäufer bereit Mondpreise zu zahlen, aber auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist nichts zu bekommen?
    Meine Tendenz einer Erklärung geht eher in die Richtung, dass die Autokäufer in Deutschland zu sehr bereit sind, schlechte Deals zu akzeptieren und speziell die Markenhändler dadurch an große Margen gewöhnt sind. In den USA läuft eine ganz andere competition.
    Ich kenne noch die Zeiten als man in Deutschland fast alles als "Gebühren" bezeichnet hat.
    Hängt sicher auch mit dem Markt in unterschiedlichen Städten zusammen - München ist extrem was Mini betrifft, Geld ist kein Problem, was man am extrem hohen Anteil von S und Works sieht (sehr ausgeprägt beim Rxx).