Servus Ihr Verrückten
so manch einer kennt mich wahrscheinlich noch aus meiner aktiveren Zeit 2017/2018.
Dort war ich stolzer Besitzer eines F56 Cooper S in volcanic orange - von mir auch gern Maja genannt
Leider hatte ich mich im Juni 2018 dann kurzfristig auf Grund einiger privater Umstellungen/Veränderungen entschlossen, mich ebenso kurzfristig vom MINI zu trennen.
Auch wenn viel Liebe und Herzblut in den Wagen geflossen sind, so wollte ich für mich eine Veränderung und auch ein neues Kapitel aufschlagen.
Schon in meiner Ausbildung bei einem großen deutschen Autovermieter hat es mich immer zu den blauweißen Meisterwerken hingezogen und so stand auch die Entscheidung schnell fest, was auf den MINI folgen sollte.
Es musste also etwas von den Münchner Jungs sein - und ein Kombi sollte es werden. So blieb nicht viel Auswahl: 3er oder 5er Touring.
F31 LCI oder F11 LCI.
Ein 320d Jahreswagen oder 530d Leasingrückläufer. Gern hätte ich natürlich auf einen 340i oder 535i gegriffen, aber die waren einfach zu teuer und zu selten.
Letztlich war aber von Beginn an klar, dass es der 5er wird. Denn auf die F-Generation des 5ers hatte ich schon immer ein Auge geworfen - auch schon während meiner Ausbildungszeit.
Die groben Ausstattungsdetails standen auch fest: M-Paket, Sport-Automatik, Fernlichtassistent und großes Navi mussten an Bord sein - letzteres hatte mich beim MINI im Nachhinein immer geärgert, dass ich es nicht bestellt hatte.
Wichtig war auch, dass der Wagen kein Leder hat - denn im Sommer brennheiß und im Winter elendig kalt. Zumindest hatte ich mir beim MINI das ein oder andere mal ganz dezent die Hüften verbrannt, als das T-Shirt beim Einsteigen hochgerutscht ist
Allzulange suchen musste ich in der Tat nicht, die Dieselkrise war auch 2018 noch bemerkbar und die Preise für 530er Diesel lagen noch immer im absolut bezahlbaren Rahmen.
Die Benziner hingegen wurden unsagbar teuer - zumal sie auch die absolute Außnahme in dieser Fahrzeugklasse waren.
Fündig wurde ich dann schließlich in der BMW Niederlassung Nürnberg-Fischbach.
Dort war ein glaciersilberner 530d xDrive Touring inseriert - mit dabei waren neben den gewünschten Ausstattungsdetails noch zusätzlich harman/kardon, DAB, Memory-Sitze, Standheizung, Virtual Cockpit, Head-Up, ...
Also doch einiges an Ausstattung.
Nach kurzen Verhandlungen konnte ich für den 100k km gelaufenen und drei Jahre alten 5er auch noch die Premium Selection, drei Jahre Garantie und drei Jahre Service inklusive erhandeln.
Da habe ich natürlich nicht mehr lange überlegt und am 19.07.2018 direkt zugeschlagen.
In zwei Wochen sollte ich ihn abholen können.
Damit war das Schicksal des MINI mehr oder minder besiegelt und am 29.07. trennten sich unsere Wege mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Der MINI wurde von einem Zwischenhändler gekauft und an ein Autohaus in Straubing vermittelt.
Dort war er dann wenige Wochen zum Verkauf inseriert.
Ab da habe ich seine Spur verloren.
Erst bei Kauf des aktuellen MINI, wo mir ein befreundeter Werksmitarbeiter mit dem Auslesen der FINs geholfen hat, haben wir auch aus reinem Interesse die des alten MINI abgefragt.
Tatsächlich war er auch im Septemer 2019 noch bei BMW zum Service mit mittlerweile guten 73k km. Händlernummer war 04518 - bisher konnte ich aber noch nicht herausfinden, welcher Händler das ist.
Am 31.07. war es dann soweit und ich konnte meinen 5er in der Niederlassung Nürnberg abholen.
Die Freude war natürlich erst mal riesengroß.
Endlich konnte ich günstig Kilometer spulen
Die ersten Wochen mit dem BMW haben doch viel Spaß gemacht, auch wenn es ohne MINI gänzlich ungewohnt war.
Klar, die Emotionen waren durch eine fehlende Klappenanlage und das ruhige Fahrverhalten natürlich weitaus weniger präsent. Der BMW spult seine Strecken einfach entspannt ab.
Dafür hatte man aber richtig Freude an der Ausstattung.
Leider hatte ich mit dem BMW im Straßenverkehr nicht so viel Glück.
Im Gegensatz zum MINI, wo auf 2,5 Jahre nur zwei Steinschläge passiert sind, wurde mir beim 5er die Frontscheibe eingeschlagen, mein Heck vom Schneeräumer touchiert und noch andere unverschuldete Vorkommnisse.
Natürlich wurde alles repariert/instandgesetzt aber man hat trotzdem immer den Ärger und Zeitaufwand, der damit einhergeht.
Nach wie vor bin ich vom 5er aber hellauf begeistert - schließlich kann der Wagen ja wenig für unachtsame Verkehrsteilnehmer.
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Über die letzten zwei Jahre kam allerdings immer wieder ein Gefühl auf, welches ich nicht zurecht zuordnen konnte.
Tatsächlich habe ich auch nach dem Verkauf des MCS noch des öfteren hier ins Forum reingeschaut, mich aber nicht mehr so recht getraut zu kommentieren.
Irgendwann hat sich das natürlich leider verloren, aber das undefinierbare Gefühl blieb.
Mal kam es stärker durch, mal war es für wenige Wochen verschwunden - beispielsweise im Winter.
Im Frühjar 2020 hab ich dann für mich festgestellt, dass der 5er zwar gut und schön ist, mir aber schlichtweg die Freude und Leidenschaft wie beim MINI fehlt.
An die Alpentouren und Stammtische habe ich mich immer voller Wehmut erinnert bzw. davon anderen erzählt, welch schöne Zeit ich doch hatte.
Die erste Alpentour war für mich bisher das schönste Erlebnis überhaupt - und ich wollte unbedingt wieder Teil davon sein.
Ich wollte diese schöne Zeit mit den Stammtischen und diversen Touren wieder haben.
Also was tun?
Im Frühjahr habe ich lange überlegt, bin meiner Freundin ewig auf die Nerven gegangen - was tun?
Um dieses total überflüssige Vorhaben rechtfertigen zu können, mindestens zwei Fahrzeuge zu unterhalten, sollte eigentlich ein Cabrio her.
Denn meine Freundin fährt noch einen Fiesta und ich hab eigentlich auch noch eine V-Klasse aus meinem Nebenjob, die aber auf Grund der aktuellen Corona-Krise abgemeldet in der Firma in München steht.
Gut, letztere Fahrzeuge sind nicht Problem meines Geldbeutels Platz brauchen sie aber trotzdem.
Nun also, ein Cabrio. Der Form halber stand neben dem MINI Cabrio noch ein 1er Cabrio zur Auswahl.
Schnell war klar, was man an 1er Cabrios fürs Geld bekommt, ist weitaus weniger spektakulär, als was man von MINI bekommt.
Außerdem ist natürlich immer noch der Wunsch da, Alpentouren mitzufahren.
So musste es also ein MINI Cabrio werden - ein R56 Cooper S Cabrio Facelift.
Für den F reicht schlichtweg das Geld nicht, außerdem sollte es sowieso nur Zweit/-Sommerauto werden.
Die Pre-LCI vom R56 gefielen mir innen nicht, mit den silbernen Inlets am Lenkrad und Radio sowie anderen kleineren äußeren Abweichungen.
Es blieb also nur ein R57 LCI.
So wurde also erst einmal der Markt gecheckt.
Hui - teuer der Spaß. Unter 10k € geht nichts.
Beim Stöbern fiel mir aber ein R58 Coupe in Landshut auf.
Cooper S, schwarz, Xenon, Leder, Navi und Schaltgetriebe mussten auf der Ausstattungsliste stehen.
Hatte er alles.
Den Facelift-Innenraum hatte das Coupe ohnehin schon.
Für 8750,- € mit 100k km war er inseriert. Am 14.05. habe ich ihn mal auf den virtuellen Parkplatz in Mobile geschoben.
Die Wochen darauf hatte ich die Augen weiterhin offen gehalten, aber nichts so wirklich passendes gefunden.
Vielleicht sollte ich das Coupe in Landshut doch mal anschauen, denn fünf Wochen später stand das Coupe noch immer auf meinem Parkplatz - und wer weiß wie lange der wirklich schon inseriert ist.
Nun gut - Termin vereinbart und am 20.06. das Fahrzeug angeschaut.
Er stand bei einem Hinterhof-Händler.
Der erste Eindruck war - wow, wie fertig ist der Becher.
Mit einer dicken Dreckschicht überzogen, Bremsen rundum Eisen auf Eisen, der Kühlergrill herausgerissen, Nebelscheinwerfer unter Wasser, stand er da.
Dafür war der Innenraum aber top in Schuss - kein abgegriffenes Lenkrad, kein Riss im Leder, absolut nichts.
Im Kopf kam ich für das Äußere auf Teilekosten von unter 500,- €.
Der Händler hätte ihn mir für 7.000,- überlassen.
Vermutlich hätte ich ihn sogar genommen, denn auch wenn er von außen schlichtweg total fertig war, wäre er nach Instandsetzung immer noch mit Abstand das billigste Coupe gewesen.
Zusätzlich hätte er auch das seltene Works-Paket gehabt.
Es sollte aber anders kommen, denn kurz vor dem finalen Besichtigungstermin hat ihn ein Kollege des Händlers kurzerhand für 7800,- € gekauft.
Enttäuscht war ich - aber ich hätte es vermutlich genauso gemacht, zumal mit mir auch nichts festes vereinbart war.
Bei der Probefahrt vom Coupe gefiel mir das Innere besonders. Der heimelige, enge Innenraum eines Zweisitzers hatte es mir wirklich sehr angetan.
So fixierte ich mich bei der weiteren Suche als auf das Coupe.
Mein Kumpel, der mir mit den FINs schon behilflich war, fand dann ein privates Angebot aus Garching.
Cooper S Coupe, schwarz, Xenon, Schalter, Navi, Leder. Zusätzlich harman/kardon, Alarmanlage, abblendbare Außen- und Innenspiegel.
Die Abfrage der FIN im Werk ergab eine lückenlose Servicehistorie bei BMW - selbst mit 100k km.
Frischen TÜV und bei BMW upgedatete Softwarestände gabs obendrauf.
Das Angebot schien perfekt und auch mit dem Preis wurde man sich nach harten Verhandlungen schließlich einig.
So wechselte also am 27.06.2020 ein schwarzes R58 S Coupe die Besitzer und zog von Garching nach Regensburg.
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Schon bei der Überführungsfahrt hatte ich riesen Spaß.
Da kamen wieder die Erinnerungen an die Touren hoch.
Nun steht er da also, wartet auf seine Zulassung morgen.
Und natürlich hab ich auch schon Pläne, für den MINI.
Dazu aber an späterer Stelle mehr