Entschuldigt bitte, meine Wortwahl war etwas zu emotional. Aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass ein Bremsbelagwechsel für 320 € bei einem Kleinwagen schon ziemlich heftig ist. Mehr wollte ich damit nicht sagen.
Ich finde den MINI nach wie vor ein sehr gut gelungenes Auto. Technik und Design stimmen einfach, auch die Verkäufer und das Marketing sind super. Dafür war ich auch bei der Anschaffung bereit etwas mehr zu zahlen. Aber den Aftersales finde ich stark verbesserungswürdig, auch gegenüber dem, was ich von BMW Motorrad gewohnt bin.
BMW Motorräder sind ja auch sogenannte Premium-Produkte und erfreuen sich wie MINI einer großen Beliebtheit. Ich habe mich dort auf jeden Fall vom Service noch nie so "von oben herab behandelt gefühlt" wie in den letzten Jahren bei der Autosparte. Dort sind auch die Preise dem Service auf jeden Fall wesentlich angemessener. Man merkt eben das BMW Motorrad fast ausschließlich Privatkunden anspricht, die ihrem Hobby nachgehen. Als Kunde wird man da ganz anders und viel freundlicher und zuvorkommender behandelt.
Bei der Marke MINI ist dies sicherlich im Verkauf nicht so der Fall, aber letztendlich werden die beiden Auto-Marken von der gleichen Service-Organisation der Kernautomarke BMW bedient. Wenn MINI einen eigenen Service hätte, wäre das vielleicht anders. Bei den Autohäusern, wo ich bis jetzt war, war der Servive für MINI / BMW nicht getrennt und man steht quasi neben dem Geschäftskunden, der seinen 5er warten läßt. Und dadurch wird man eben oft von den Serviceberatern von oben herab angeguckt, wenn man mit einem MINI vorfährt.
Das fängt schon damit an, dass beim Thema knarzende Türen bei Unebenheiten, mir unverholen von einem Serviceberater gesagt wurde: " Da hätten sie lieber BMW gekauft, der MINI ist halt kein BMW und da sind eben qualitative Unterschiede bei der Karosserie. Das ist Serienstand!" Genau das Gegenteil wurde mir von den MINI-Verkäufern beim Kauf gesagt. Auch als ich bei meinem Z4 bei einer Inspektion, die Räder wegen einer Unwucht auswuchten lassen wollte, und die BMW Niederlassung München dafür 200 Euro haben wollte, wurde mir vom Werkstattleiter gesagt: "Wir wissen, dass wir hier nicht marktgerechte Preise haben, aber das sei halt bei über 80% Flottenkunden so und eine Mischkalkulation." Muss ich denn dann als Privatkunde, diese Arbeiten dann bei BMW machen lassen. Nein, ich bin zu einem Reifenhändler ein paar Straßen weiter gefahren. Der hat das Wuchten dann für 50 Euro erledigt. Maximal 80 Euro wären meines Erachtens bei BMW akzeptabel gewesen und das hätte ich auch gerne bezahlt, das hätte mir schließlich die Fahrt zum Reifenhändler und Zeit gespart. Und das gleiche würde ich eben gerne auch beim Bremsbelagwechsel machen.
Die Begründung des hohen Bremsverschleiß durch den Driving Assistant ist aber durchaus plausibel. Es wird ja logischerweise vom Driving Assistant immer nur der Abstand zum Vordermann gemessen und eingehalten. Fährt man selbst vorausschauend, geht man im Normalfall viel früher vom Gaspedal z.B. wenn man sieht, dass weit vorne auf der Autobahn gebremst wird. So kann man meist die Geschwindigkeit ohne bremsen zu müssen, reduzieren und dabei noch den Abstand zum Vordermann einhalten. Bei jeder Verzögerung wird beim Driving Assistenten fast immer die Bremse zusätzlich zur Motorbremse, die bei Autobahngeschwindigkeit nicht sonderlich efektiv ist, eingesetzt. Bei der Fahrweise von Pietsprock, große Strecken auf der Autobahn auf der rechten Spur hinter LKWs relativ gleichmäßig bei Tempo 85 zu fahren, sieht das anders aus als im Berufsverkehr. Das ist auch der Grund, warum ich den Driving Assistant nur noch in Autobahnbaustellen benutze, weil ich schon selbst gemerkt habe, dass die Bremse öfters betätig wird, als wenn ich selbst mich um die Einhaltung der Gerschwindigkeit und des Abstandes kümmere. Im dunkeln kann man das im Rückspiegel am reflektierenden Bremslicht beobachten.
Viele Grüße
Stephan