Beiträge von RudiRabe

    Ich glaube, dass an die Einführungen von Verboten und Beschränkungen deutlich höhere Hürde gesetzt werden müssen, als an einem Verbleib im Status Quo.


    Dieser Grundsatz wird leider immer weiter aufgeweicht, besonders wenn es um grüne Ideologien geht und der notorische Zwang, diese Lebenseinstellung jedem Anderen aufzwingen zu wollen. Dabei ist in Diskussionen besonders schwierig, dass sich diese Leute für moralisch besonders integer halten, da sie ja Einstellungen vertreten, die die Welt besser machen würde.


    Eine Tempobeschränkung bringt bezüglich Unfallzahlen so gut wie gar nichts, denn ansonsten würden diese Zahlen ja in allen anderen Ländern mit Abstand deutlich geringer sein, als in Deutschland. Selbst in Deutschland müsste man festgestellt haben, dass die Unfallzahlen auf beschränkten Strecken deutlich geringer sind.


    Dem ist aber nicht so. Also ist es Fakt, dass zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht ausschlaggebend ist.
    Vielmehr ist die Technik, Ausbauzustand und die Akzeptanz angepasst zu fahren besonders wichtig. Gerade den Punkt der Akzeptanz haben wir in den letzten Jahren verloren, seitdem die Beschränkungen wie Pilze aus dem Boden schiessen und die Notwendigkeit häufig sehr konstruiert erscheint.


    Genau dieses Verhalten der Akzeptanzlosigkeit wird hier ja auch bemängelt.
    Durch neue Beschränkungen wird diese aber nicht erreicht, eher im Gegenteil. Wer eh nur 130 darf, der möchte diese auch fahren ...
    Wer ehrlich ist und viel im Ausland gefahren ist, wird zugeben, dass dort teils heftiger gedrängelt wird als hier.
    Versuch mal in Italien nur 130 auf der linken Spur zu fahren. Da kannst deinem Hintermann dann von der Rückbank aus die Windschutzscheibe putzen ...


    Daher bin ich dafür, dass der Beschränkungswald intensiv durchforstet wird und unsere Fahrzeuge sauberer, leiser, intelligenter und sicher schneller werden.


    Dann wird sich diese Technologie auch nahezu von alleine verkaufen ...
    Auf ähnlichen "Lorbeeren" basiert ja auch unser Wohlstand, der es uns erlaubt diese grünen Ideen überhaupt zu diskutieren ...

    Naja, es gibt doch reichlich Erfahrungswerte unserer Nachbarländer ... Es gibt reichlich Erfahrungswerte auf in Deutschland beschränkten Strecken.


    Bezüglich Unfällen tut sich da nicht besonders viel.
    Bezüglich CO2 stehen auch andere Länder nicht bedeutend besser dar, wenn nicht gerade die Messstationen auf Hochhausdächern sind.


    Letztlich ist die Tempobeschränkung eine rein ideologische Angelegenheit, sieht man ja auch hier in der Diskussion, in der die eigene Meinung (höhere Geschwindigkeit = mehr Unfälle) mit den Fakten gar nicht übereinstimmt.


    Eigentlich geht es auch hier wieder darum, dass das Autofahren unattraktiver wird, langsamer und teurer. Wie soll man dem Autofahrer auch überzeugend darlegen, wie toll er mit dem Zug fahren kann, wenn dieser Stunden langsamer ist, als das Auto.
    Die Freude über den tollen Ampelsprint lässt auch schnell nach, wenn man wegen der Reichweite auf der Autobahn von den ganzen Verbrennern überholt wird. Da es auf diesen Gebieten keine Verbesserungen gibt, muss die bessere Lösung halt schlechter gemacht werden.
    Deshalb wird ja auch gar keine Diskussion darüber geführt, wie man das schnellere Fahren sicherer machen kann, was ja relativ einfach möglich wäre.


    Wer wirklich glaubt, das in 10 -20 Jahren die Autos nur noch Akku - elektrisch fahren, ist wunderbar auf die bisherige Propaganda zum Akku - Fajrzeug hereingefallen. So langsam kommt allerdings auch bei Fachleuten, Presse und Politikern an, dass der Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt und das Laden von Millionen Fahrzeugen nicht so einfach zu bewerkstelligen ist (Kapazitäten und Platzprobleme)
    Davor kann man bei 150.000 Elektrofahrzeugen noch die Augen verschliessen. Das wird sich aber dann ändern, wenn plötzlich kaum noch jemand seinen 11 kW - Ladeanschluss zuhause bekommt, weil 5 andere Anwohner schon schneller waren (oder die Kapazität wird geteilt und dann wird über Nacht nur mit 2 kW geladen ...)
    Für diese Kurzeitkrückentechnologie soll jetzt viel Geld in die Hand genommen werden und viel verändert, was deutlich besser in anderen Entwicklungsarbeiten aufgehoben wäre.

    Subjektiv ist unser Bahnhof so unsicher, dass man ständig um sein Leben fürchten muss.


    Objektiv ist es dort sicherer als jemals zuvor.


    Daher taugt das subjektive Sicherheitsgefühl halt nur etwas für den eigenen Überlebensinstinkt, jedoch nicht als allgemeiner Ratgeber.


    Wichtiger wäre es, das subjektive Sicherheitsgefühl den objektiven Tatsachen anzupassen, denn Angst ist meist eher lähmend als förderlich.


    Eine nicht angepasste Geschwindigkeit bedeutet übrigens nicht, dass ich besonders schnell unterwegs sein muss.
    Mein einzig selbst verschuldeter Unfall geschah vor 29 Jahren innerstädtisch bei 50 km/h, als ich in einer langgezogenen Kurve auf nassem Laub ins Rutschen kam und ein Baum meinen Bremsweg massiv verkürzte.
    War auch unangepasste Geschwindigkeit.


    Genauso wie 130 bei Starkregen oder Schneefall, 80 bei dichtem Nebel oder wenn der LKW mit 60 erst hinterm Stauende zum stehen kommt.


    Die Statistik sagt nämlich auch, dass auf unbeschränkten Strecken nicht deutlich mehr Unfälle geschehen.
    Würde man die ganzen witterungsbedingten oder verkehrsflussabhängigen Unfälle herausrechnen, blieben wohl verschwindend geringe Unfälle auf Grund von Höchstgeschwindigkeiten übrig.


    Ich verrate jetzt mal ein offenes Geheimnis ... unsere Nachbarn haben trotz Tempolimit noch Unfälle und teilweise nicht weniger....


    Tante Edit findet:


    §1 StVO würde in der Tat auch die schnell Fahrenden schützen. Gerade die bis 130 Fahrenden scheinen diesen § sehr eigen auszulegen ...

    Ja, wir verpflichten lieber jeden ein Auto mit DAB zu fahren, anstatt mit besserer Sicherheitstechnik, die ja auch einen gewissen Effekt bei 130 hätte, wenn auch nicht mehr so stark.


    Wir können aber auch eine Freiwilligkeit mit einbauen, wenn dir das lieber ist @quintana
    Wer solch ein Frühwarnsystem nutzt (es könnte sogar vor langsameren Fahrzeugen vor einem warnen) der darf auf die linken Spuren. Wer ohne fährt darf auf der rechten Spur sehr sicher unterwegs sein.


    :)


    Ist aber schön, dass du wegen der Sicherheit gerne das Tempolimit diskutierst, andere Ansätze für eine höhere Sicherheit aber direkt mal abschmetterst ...


    ... merkste selbst, oder?


    Tante Edit meint:


    Jede Diskussion, bei der es um neu zu schaffende Verbote und Einschränkungen geht, wird sich in gewisser Form ähneln. Das ist auch gut so!
    Genauso ist es auch gut, dass manchmal zu Gunsten einer Minderheit entschieden wird, sonst würden mir ganz viele Verbote einfallen, weil sehr viele Unfälle beim Sport passieren, deren Sportart ich nicht mache, gut finde, ablehne ...
    Hausarbeit sollte auch für ungelernte Privatpersonen verboten werden


    :)


    Ich glaube er möchte nur sagen, daß es unvernünftig ist und ihr dabei riskiert das Alter der Vernunft durch schnelles Fahren unter Umständen nicht mehr zu erreichen.
    Das heißt nicht, daß es nicht sinnvolle Ausnahmen von einem generellen Tempolimit geben kann, über die es Wert ist zu diskutieren.

    Naja, als ich vor 30 Jahren mit der schnellen Autobahnmobilität begann (meine Fahrzeuge waren da allerdings schon min. 12 Jahre alt) war die Sicherheitstechnik noch recht rudimentär.
    Von daher habe ich begründete Hoffnung, dass ich auch zukünftige schnelle Fahrten überleben werde.


    Anstatt über ein Tempolimit zu diskutieren, könnten wir auch über Sicherheitstechnik diskutieren. Ich nutze eine verbotene App, um mich vor Hindernissen und Gefahrenstellen frühzeitig warnen zu lassen und werde über kommende Baustellen informiert.
    Dies funktioniert hervorragend, auch wenn manche Warnung zu viel kommt ...
    Warum gibt es diese Technik nicht flächendeckend in allen Fahrzeugen? Ginge per Smartphone sogar nahezu verpflichtend für alle und sehr kostengünstig. Dabei könnten solche Meldungen sogar automatisiert übermittelt werden und von der Fahrzeugelektronik verarbeitet. So wird die Panne auf der linken Spur weit weniger gefährlich ...


    Wir diskutieren aber lieber, wie wir uns selbst beschränken um solche Lösungen dann von den Amis oder Chinesen präsentiert zu bekommen, die dann aber nur noch halb so wichtig sind ...

    Wie gesagt: Der eine erkennt irgendwann seine Unvernunft und ändert sein Verhalten und der andere eben nicht. Da es der Sicherheit und weniger CO2-Ausstoß dienlich wäre, setze ich auf die vernünftige Lösung.
    Dabei geht es nicht darum, dass ich es anderen nicht gönne. Ich bin nur verantwortlich für das, was ich schreibe und nicht für das, was du da rein interpretierst.

    Naja, die Argumentationsstruktur ist häufig ähnlich:


    Da werden die gängigen Pro - Tempolimit Argumente ausgeteilt.
    Bei der Frage zur Autobahnnutzung ergibt sich dann: Wege zur Arbeit (Im Schnitt geringe zweistellige Entfernungskilometer) und Urlaubsfahrten.
    Spricht man dann die Kompetenz ab, überhaupt die Lage auf den Autobahnen beurteilen zu können, da man ja nur wenig Erfahrung hat, werden irgendwo frühere Langstrecken aus dem Hut gezaubert, die man ja auch mit hohen Geschwindigkeiten zurückgelegt hätte ...


    Und die Realität zeigt ... wer regelmässig Langstrecken zurücklegt (die nicht nach Stunden vergütet werden) legt diese auch gerne schnell zurück.
    Dies geht sogar so weit, dass hierzu verkehrschwächere Zeiten gewählt werden, was dann den lamgsameren Berufspendlern zugute kommt.

    Genau das meinte ich, wenn ich von Beurteilung bei fehlender Kompetenz spreche.
    Anstatt auf Leute zu hören, die seit Jahrzehnten die Autobahn zur schnellen Mobilität nutzen, wird nur die eigene Sicht eingebracht, die sich aus Urlaubsfahrten und Wegen zur Arbeit entwickeln. Aus dieser Sicht mag das alles richtig sein, trifft aber leider nur auch in diesem beschränktem Umfang zu.


    Ist so, als würde ich behaupten, dass Reiten Tierquälerei ist und die Nutzung von Pferden zu diesem Zweck verboten werden muss ...

    @quintana


    Bei 500 km einmal im Jahr hat man natürlich massiv Kompetenzen gesammelt über Mobilität auf deutschen Autobahnen zu urteilen ...
    Da weiss man natürlich vieles besser, gegenüber denjenigen, die mehrfach in der Woche längere Strecken zrücklegen ... Ist aber auch so ein Problem ... Kompetenzen anzuerkennen.


    Klar darf jeder seine Urlaubsfahrt machen ... darum geht es ja nicht. Aber auf Grundlage dieser Urlaubsfahrt Entdcheidungen für Andere zu treffen ist falsch, denn die Urlaubsfahrt hat nichts mit notwendiger Mobilität zu tun, sondern ist eine reine Spassfahrt als Freizeitbeschäftigung.


    Zu den Flugreisen der Nachbarländer kann ich auf relativ gute Erfahrungen zurückgreifen, denn ich habe Kollegen in rund 48 Ländern dieser Erde und werde immer ungläubig angeguckt, wenn ich erzähle, dass ich 500 - 700 Kilometer je Richtung mit dem Auto fahre.
    Da die meisten Statistiken auch Urlaubsflugkilometer mit berücksichtigen, gibt es dazu natürlich nicht wirklich haltbare Zahlen. Wenn aber die Fahrzeit Auswahlgrund ist, wird das Auto zukünftig in Deutschland öfter verlieren.


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