Beiträge von MiniFFM

    Mir persönlich ist ein System mit festen, transparenten Preisen wie beim Agentur-Modell sympathisch. Die vermeintlichen Rabatte sind doch sowieso vorher draufgeschlagen. So wie im Möbelhaus, wo der Verkäufer erst mal hinter den Kulissen nen Espresso trinken geht, während er angeblich den Chef fragt, der dann freigibt, dass sie dir die neue Küche zu so nem Bombenpreis verkaufen, dass sie schon Verlust machen, und das nur weil du so nett bist, und so ein gewiefter Verhandler, aber unterschreiben musst du jetzt sofort bevor der Chef noch mal nachrechnet … Schon klar ;- )


    Allerdings glaube ich, dass MINI nicht den besten Zeitpunkt erwischt hat, um in Deutschland das neue Vertriebsmodell einzuführen. Geplatzte Ampel und Neuwahlen, Wirtschaftslage inkl. Inflation, sprich Verunsicherung, dazu ein „schwieriges“ Produkt:


    Hab heute das neue Cabrio beim Händler stehen sehen, und wenn bei offenem Verdeck die Showroom-Beleuchtung in den Innenraum strahlt, dann sehen die Kunststoffe im Innenraum mal so richtig sche… äh preiswert aus. Dazu, wie hier schon gesagt wurde, kommen Punkte wie die Sitze, die du (abgesehen von der Basis) nur noch in Kunstleder bekommst, aber nicht für Geld und gute Worte in Leder oder Alcantara (was es beim Vorgänger alles gab), Individualisierungsmöglichkeiten sind auch vielfach gestrichen …


    Will sagen: Da sind bei vielen Interessenten wahrscheinlich schon viele Minuspunkte im Kopf, wenn dann noch die Ansage kommt, dass der Preis nicht verhandelbar ist.


    Erschwerend kommt hinzu, dass viele Autoverkäufer immer noch nicht realisiert haben, dass die Zeiten vorbei sind, wo mancher Kunde ob hoher Nachfrage bei gleichzeitigen Lieferschwierigkeiten (erst Pandemie, dann wegen des Ausbruches Ukraine-Krieg) froh war, überhaupt ein Auto zu bekommen, weshalb diese sich viel haben bieten lassen.


    Ich war heute deshalb bei BMW, um mir den Kofferraum vom neuen 1er anzusehen. Da auch die Fahrzeuge im Showroom abgeschlossen waren, machte ich mich auf die Suche nach einem Verkäufer, damit er mir diese aufmacht.


    Gern hätte ich nach dem Kofferraum vom 120 noch den vom 116 direkt daneben gesehen, da der größer ist. Aber wie ich belehrt wurde, sind die Kofferräume beim 1er immer gleich groß.


    Ist ja bekannt: Erst mal dem Kunden widersprechen ist immer guter Einstieg in die Beratung. Königsklasse, wenn du als Verkäufer dabei Nonsens behauptest, weil du dein Produkt nicht kennst: Der 116 bietet 380 Liter, der 120 dagegen wegen dem Mild-Hybrid nur 300 Liter. Auch ansonsten null Interesse seitens des Verkäufers, mir das Auto irgendwie näher bringen zu wollen. Dabei war ansonsten in dem ganzen großen Laden nicht ein einziger Kunde zu sehen.


    Und auch so was ist natürlich fatal, wenn du Kunden an dich binden willst, und ob Agentur-Modell deine nicht vorhandene Beratungskompetenz noch nicht mal mehr mit dem Preis ausgleichen kannst.

    Auf der Kehrseite haben Agenturmodelle mit festen Preisen und Margen den Vorteil, dass die Händler vor sogenanntem "Beratungsdiebstahl" geschützt sind. Der Prozentsatz der "Kunden" dürfte sehr hoch sein, die das nächstgelegene Autohaus am Wohnort für Beratung und Probefahrten in Anspruch nehmen, und wenn dann alle Fragen geklärt sind, online nach dem besten Preis in Deutschland suchen.


    Bei den neuen MINI kommt erschwerend hinzu, dass es nun sehr leicht ist, bei einem Händler die Wunschkonfiguration auf Lager zu finden, weil mal man die Ausstattungen normiert und in Pakete gepackt hat. Früher, wo es unzählige Kombinationsmöglichkeiten aus Farbe, Sitzen, Colour Lines, Interieurleisten und Einzeloptionen gab, musste man dagegen entweder die Wunschkombi bestellen oder kompromissbereit sein.


    Insofern denke ich auch nicht, dass das Agenturmodell für die Absatzprobleme sorgt, eher die fehlenden Individualisierungsmöglichkeiten, die Teil der Marken-DNA waren, und das Fehlen von Einstiegsmotorisierungen. Den Dreitürer - jetzt immer Cooper genannt - bekommt man erst ab 156 PS, den größeren 1er BMW auch als 116 mit 122 PS.

    3 und 5 Türer mit 3 Zylindern, während das Cabrio 4 Zylinder hat!


    Das muss man nicht verstehen?


    Dahinter werden betriebswirtschaftliche Überlegungen stehen:

    3- und 5-Türer kommen weltweit auf so hohe Absatzzahlen, dass es sich rentiert, unterschiedliche Motoren anzubieten, zumal der 4-Zylinder bestimmt einige Käufer zum margenstärkeren S drängt.

    Cabrios dagegen sind so schwach nachgefragt, und in einigen Teilen der Welt wie Asien gar nicht, dass die paar Zusatzgewinne durch Kunden, die wegen dem 4-Zylinder das S Cabrio statt des C nehmen, nicht die Kosten rausreißen, um überhaupt das C Cabrio mit Dreizylinder anzubieten.


    Bei 3- und 5-Türer kommt eventuell noch hinzu, dass der Dreizylinder mit deutlich weniger Hubraum auf diversen Märkten günstiger bez. Steuer und/oder Versicherung sein könnte, was dann für Käufer entscheidend sein kann, ob man MINI nimmt oder ein Konkurrenzprodukt.

    Dieser Aspekt fällt beim Cabrio komplett weg, denn es gibt kein anderes Cabrio in dieser Klasse mehr. Selbst in der Golf-Klasse drüber gibt es keine offene Konkurrenz mehr, das T-Roc Cabrio läuft aus. Daher, wer unbedingt Cabrio will, arrangiert sich dann auch mit der 2,0-Liter-Maschine.

    Moggi : Auf dem Bild sieht es aus, als würde der Sitz schimmeln... Also wenn du sicher ausschließen kannst, dass du die Flecken nicht durch eigenen Fehler verursacht hast, solltest du dich vom Händler nicht abwimmeln lassen.


    By the way: Dass es keine "ähnlichen Fälle" gäbe, behaupten die immer. Ich hatte seinerzeit das erste MINI Cabrio, also das R52, bei dem überall auf dem Verdeck weiße Flecken (= Druckstellen) auftauchten. Das Internet war voll davon, BMW hat mir auch anstandslos das Verdeck getauscht, aber mit der Aussage: "Aus Kulanz, ich wäre der Erste, der dieses Problem hätte ..." (Ist klar! ;-))



    Zum Thema Entfeinerung:


    Sind heute mit meinem F57 (YOURS mit Leder und Nappa-Lenkrad) zum Händler, um einen F65 anzusehen. Der hatte den Classic Trim, und wenn man so direkt umsteigt, ist man schon etwas erschrocken. Was mich vor allem stört, ist die Haptik: das Lenkrad, der Hebel für die Gänge, der Stoff am Armaturenbrett, das fühlt sich alles nicht besonders gut an. Am schlimmsten fand ich die Türverkleidung und die Armlehne dort ...


    Insgesamt geht die Qualitätsanmutung im Innenraum für mich nicht mit dem Preis zusammen: Den 5-Türer nur als C hat man mit Sonderfarbe blau und 17-Zöllern und dem Paket S - also jetzt wirklich ohne auf die Kacke zu hauen - bereits auf 34.450€ gebracht. Plus Überführung. Bei den Tarifen darf es sich dann auch gerne danach anfühlen. Statt nach Suzuki Alto 8o :*

    Es bleibt die Frage, ob sich BMW da nicht ein Ei gelegt hat:


    Seit dem ersten New Mini, also über zwanzig Jahre lang war neben der Motorleistung ein weiterer Kaufreiz für den teuren S die differenzierte Optik. Man erkannte schon von Weitem das "Topmodell".


    Jetzt unterscheiden sich C und S optisch im Prinzip gar nicht, und beim Cabrio steckt auch noch der gleiche Motor drin. Bin mal gespannt, ob der sich in der S-Abstimmung so viel besser fährt, dass die Kunden bereit sind, den gesalzenen Aufpreis von 3.500€ zu zahlen.

    Auf Motor1 gibt es jede Menge Bilder, unter anderem auch F57 und F67 nebeneinander:


    https://cdn.motor1.com/images/mgl/MkYgAY/s1/mini-cooper-cabrio-2024.jpg

    https://cdn.motor1.com/images/mgl/bg1Pvl/s1/mini-cooper-cabrio-2024.jpg


    Wenn man sich das Heck vom F66 mit dem weit hochgezogenen Stoßfänger und der unten breiter werdenen Heckklappe ansieht, könnte ich mir vorstellen, dass man das Design technisch nicht mit einem nach unten klappenden Kofferraumdeckel kombinieren kann. Und die neuen Rückleuchten sehen doch ganz nice aus.


    Was ich aber wirklich fies finde, ist der Heckstoßfänger vom neuen Cabrio mit dem breitflächigen, unlackierten Plastik. Der sieht für mich laienhaft aus, als hätte da einer sich selbst was in der Garage zusammengespachtelt.


    Die neue Farbe Cooper Grey gefällt.

    Meine "positive" Meinung bez. Mietwagen hab ich ja schon im Vorangegangenen geschrieben.


    Und wenn jetzt der kleine Kratzer im Motorhaubenstreifen deine größte Sorge ist, würde ich sagen: Kauf das Auto und besorg dir dazu einen Edding-Stift. Dann ist der Kratzer ganz schnell weg ;-))

    Laut MINI:

    "Als Datenquellen für den MINI Staumelder dienen Polizeimeldungen, Bewegungsprofile aus dem Mobilfunknetz, Smartphone Apps oder GPS-Daten von Fahrzeugflotten. Die Datenauswertung arbeitet so präzise, dass Staus auf bis zu 100 Meter in Echtzeit genau lokalisiert werden können."


    Aber das erklärt mir nicht die Falschmeldungen: Ich könnte nachvollziehen, wenn das RTTI nicht genug Daten hat und daher eine Störung nicht meldet. Doch es meldet Sperrungen wo überhaupt keine sind, und das Navi will zur Lösung einfach mal in die entgegen gesetzte Richtung fahren.


    Ich versteh es nicht ... Und hab auch noch in keinem anderen Auto solche Probleme mit dem Navi gehabt.

    Nach dem heutigen Erlebnis knüpfe ich hier noch mal an (statt neuem Thread):


    Zur Erklärung vorab: Das Navi nutze ich zu 90% auf Strecken, die ich kenne, es geht also nicht ums Kartenlesen, sondern um effektive Führung auf die schnellste Route. Als Bsp.: bei der 200 Kilometer langen Strecke, die ich am häufigsten fahre, habe ich allein "bei nur Autobahn" vier Möglichkeiten, die sich kilometertechnisch nicht wirklich was nehmen, wohl aber bez. Fahrdauer je nach Staulage.


    WIe schon anklang, bin ich diesbezüglich vom RTTI ziemlich enttäuscht, weil es ständig Falschmeldungen bringt. Heute ist dann das Folgende passiert:


    Dass das Navi um Mainz die Orientierung verliert, kenne ich schon, wird ignoriert. Heute aber fing er auf der A5 kurz vorm Ziel in Frankfurt an zu fordern, ich solle Richtung Wiesbaden fahren. WTF? Schau ich ins RTTI, steht da die A648 sei unpassierbar! Für Ortunkundige: wir sprechen vom Westkreuz und der Zufahrt überhaupt von der A5 zu Frankfurt Messe, Hauptbahnhof und Innenstadt.


    Und entgegen der Meinung des RTTI war die A648 völlig frei und offen, überhaupt kein Problem. Und damit sind wir bei meiner Frage, weil mich das Ganze wirklich wundert:


    Würden wir von irgendeiner Nebenstraße reden, okay Fehler passieren. Aber dass das RTTI von Sperrungen auf wirklich zentrale Achsen phantasiert (und gleichzeitig von wirklichen Autobahnsperrungen keine Ahnung hat), das ist doch in so vielen MINI und BMW verbaut ... Daher: Kann das irgendwie an meinem verbauten Gerät liegen? Oder ist das RTTI einfach tatsächlich so bescheiden?


    Vielen Dank fürs Weiterhelfen.