Hallo zusammen,
ich bin ja noch nicht lange hier auf dem Forum, aber hätte ich diesen Thread früher gesehen, dann hätte ich auch früher geantwortet.
Mein allererstes Auto war ein Toyota Corolla Verso - als erstes Auto genial, keinerlei elektronische Hilfen, viel Übersicht und ein grooßes Auto das man gut abschätzen können musste, um nirgends anzuecken. In dem Auto hab ich anständiges Einparken gelernt. Danach hatte ich für nicht allzu lange Zeit einen alten E36 328i mit beinahe 200000km auf der Uhr. Er hatte definitiv keine 198 Pferdchen mehr, über die Jahre dürften da einige entkommen sein, trotzdem ließ sich mit dem Auto Spaß haben. Als der BMW sich dann so langsam zu verabschieden begann, wurde es mit der Suche nach dem RICHTIGEN ersten Auto ernst. Und das hat echt lange gedauert, ich war wirklich unschlüssig, hab immer die Vorteile des einen Kfz gegen die Vorteile des anderen abgewägt und immer irgendetwas gefunden, dass mir irgendwie nicht passt. Ich bin so viele Autos Probe gefahren, gebraucht wie neu - 135i Coupé, Mazda 3 MPS, Opel Astra OPC, Rolf 6&7 R, Golf 7 GTI, Audi S1, BMW 125i, Seat Leon Cupra, Audi TTS und irgendwie wollte mir keiner so richtig gefallen. Der 135i war mir zu weich und irgendwie im Unterhalt zu teuer für das was man kriegt (kein schlechtes Auto, aber trotzdem... irgendwie meh), der Mazda war mir zu grobschlächtig, ich bin nicht bei jedem Mal anfahren in der Stimmung, die Arme anspannen zu müssen - man fühlt sich in dem Ding permanent wie ein Kampfpilot. Das macht zwar auch Spaß, aber manchmal will man eben kein Kampfpilot sein. Der Opel war zu schwer und das Cockpit war überfrachtet und wuchtig - schade, er hätte es viel besser machen können. Golf 6R und 7R stellten mich beide vor das selbe Dilemma: Geniales Getriebe (DSG), schön von außen, schnell und hochwertig. Aber auch langweilig und nicht sonderlich emotional. Ein Problem, dass sich die Rs mit Cupra, GTI, TTS und S1 teilen, wie ich finde. Der BMW 125i war mir einfach nicht sportlich genug abgestimmt. Ich dachte also schon, meine Suche würde noch lange weitergehen, als ich so durch das BMW-Autohaus in meiner Heimatstadt schritt und mich entschied, durch das MINI-Autohaus abzukürzen um noch ein paar Meter der kalten Januarluft zu entkommen.
Und dann stand er da, in british racing green, mit den 18-Zöllern, schwarzem Dach und dem Schild auf dem Amaturenbrett "Ich bin schon verkauft". Ich weiß noch wie ich den Kopf schief gelegt habe und mich fragte, wie ich den JCW vergessen konnte. Wahrscheinlich lag es daran, dass man die Anzahl an JCWs, die es in der Audi-Stadt gibt, an zwei Händen abzählen kann.
Der Verkäufer bemerkte mich schnell und verwickelte mich noch schneller in ein Gespräch, der war gleich ganz anders drauf als die Konkurrenten, wobei das wohl eher seinem Typus geschuldet ist als der Firma, deren Autos er verkauft (Solltet ihr also mal in Ingolstadt einen Mini kaufen wollen, fragt nach Ringo Seidel und richtet ihm einen schönen Gruß vom Tammo aus
).
Ehe ich mich also versah, saß ich in dem verkauften JCW, eingemummelt in den JCW-Schalensitz, die Hände am Lenkrad, das Brabbeln des Auspuffs in den Ohren, mitten in einer Auto-Präsentation und ohne zu merken, dass ich mich in einer Auto-Präsentation befinde. Es hat keine zwei Minuten gedauert, dann war ich in dieses Auto verliebt, ich weiß bis heute nicht wieso, aber es war eine reine Bauchsache. Und das war genau das, was die anderen Autos in mir nicht ansprechen konnten: Meinen Bauch.
Ohne überhaupt damit zu fahren, war das Auto für mich schon emotionaler, als alle anderen.
Ich fuhr also heim, immer noch verwirrt und unwissend, was da eigentlich gerade passiert ist. Dann gingen anderthalb Monate ins Land, die Probefahrt für 600 KM über drei Tage war vereinbart und ich fragte mich, ob das Auto wohl halten konnte, was es im stehenden Zustand versprochen hatte.
Ja, konnte es. Mit jedem gefahrenen Kilometer meißelte sich meine Entscheidung tiefer in den Stein.
Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn: zwei Wochen und unzählige Konfigurationen später war mein Indominus Rex perfekt: Melting Silver, Automatik, Pano-Dach, Driving Assistant, usw. Und ich freue mich jeden Tag auf jeden Kilometer, den ich mit meinem GoKart fahren kann.
Für mich ist der F56 JCW an genau den richtigen Stellen gereift - er kann alles, gemütlich ohne dabei zu weich zu sein, sparsam ohne dich dabei zu langweilen, Langstrecke ohne dich zu quälen und wenn du willst, dann kannst du dich wie ein Kampfpilot fühlen.
Ich bin immer wieder fasziniert, was für eine Wirkung dieses Auto auf mich hat.
Aber was rede ich eigentlich, ihr wisst ja sowieso alle was ich meine, schließlich sind wir hier alle Gleichgesinnte 
In diesem Sinne
Liebe Grüße an euch alle! 