Hallo, was habt denn ihr zwei für ein Problem?
Es ist kein Grund, gleich unfreundlich zu werden!
V6 und R6 habe ich bisher bereits einige gefahren und nicht einer hat sich auch nur "im Prinzip" ähnlich angehört wie der Dreizylinder im Cooper.
Dann knüpfe ich einmal an, und muss feststellen, dass du entweder was auf den Ohren hast, oder die Sechszylinder waren so leise, dass man sie eben kaum gehört hat.
Ich habe nicht behauptet, dass sie gleich klingen, sondern ähnlich. Und damit meine ich, dass es kein anderes Format gibt, das ähnlicher klingt (außer der Zwölfer). Einen Vierer, wirst du nie annähernd ähnlich klingen lassen können, wie einen Sechser (obwohl ich auch solche Meldungen hier im Forum gelesen habe). Auch der Fünfer klingt wieder anders. Das sind einfach grundlegend anders klingende Motoren.
Aber dass ein Dreier ähnlich wie ein Sechser klingt, dass weiß ich schon seit meinem zwölften Lebensjahr, seit der Daihatsu meiner Großmutter einen durchgerosteten Auspuff hatte.
Ich muss mich noch schmunzelnd daran erinnern, als bei so einem Provinz-Autoslalom plötzlich so ein Daihatsu daherkam, nachdem vorher alle möglichen plärrenden VW Golf und Seat Ibiza am Start gestanden sind.
Die Leute im Puplikum rissen schlagartig den Kopf rum, als der Daihatsu aufröhrte. Da vermuteten viele einen Porsche. Enttäuscht senkten sie die Köpfe wieder, als sie sahen, dass da lediglich ein schwarzer Kleinwagen daherkam. Was ist jetzt daran Peinlich?
Wegen dem angemerkten Vergleich Boxer/V-Motor will ich auch noch was dazusagen. Durch das Versetzen der benachbarten Hubzapfen erhält man beim Boxer einen Vollständigen Massenausgleich. Auch die meisten modernen V6-Aggregate haben versetzte Hubzapfen, aber halt nicht um 180 Grad sondern nur um ca. 60 Grad, sonst hätten sie keine regelmäßige Zündfolge.
Der Massenausgleich ist da aber nicht so gut, wie im Boxer oder im Reihensechser.
In den Blöcken der V-Aggregate sowie auch im Boxermotor zünden die drei Zylinder im Abstand von 240 Grad haargenau so, wie im Reihendreier. Wenn man die drei Pötte mit gleichlangen Krümmern in jeweils einen Auspuffstrang sammelt, kommt hinten immer das gleiche Signal raus, egal ob es nun ein V-Motor, ein Boxer oder nur ein Dreier ist.
Die Druckwellen haben im Gegensatz zum Vierzylinder eine deutliche Pause dazwischen, wodurch ein zweistimmiger Ton mit dem (musikalischen) Tonintervall einer Quinte entsteht.
Das ist das charakteristische daran. Beim Vierzylinder kommt nur ein eintöniger Brumm heraus, der lediglich ganzzahlig vielfache Oberwellen mit sich trägt, was dann klanglich an einen Furz erinnert. Beim Fünfzylinder z.B. ist das entstehende Intervall eine große Dezime (Oktave+gr.Terz). das ist auch ganz charakteristisch.
Natürlich kann man nun durch verdoppeln der Zylinderreihen den Klang anfetten. Da bei einem Sechszylinder die Zündfolgen von 240 Grad auf 120 Grad halbiert werden, siedeln sich die hohen Frequenzanteile im Klang eine Oktave höher an, wodurch der hellere Klang entsteht. Das geschieht bei einem V6 durch zwei Dreierreihen, beim V12 durch zwei Sechserreihen usw. Beim Zwölfer ist es sogar so, dass man den klanglich schwerer von den Reihensechsern unterscheiden kann, wie den V6 von dem Reihendreier. Den Dreier merkt man vor allem im unteren Drehzahlbereich, denn da klingt er schon unrund. Vor allem mein Diesel im Cooper D - der brummt schon deutlich, was bei einem V6-Diesel ziemlich anders ist. Trotzdem gefällt mir dieses grimmige Dreierrattern im höheren Drehzahlbereich, was (wie oben beschrieben - Stichwort Quinte) auch die V6 Aggregate in sich haben.
Wer jetzt noch stur bleibt, und sich um eventuelle beleidigte Porschefahrer sorgt, sollte sich hier ausklinken. Ich bin nicht auf irgend welche derben Sprüche scharf.
Ich könnte das ganze noch mittels Soundfiles belegen, aber ich meine, wer seinen Ohren traut, der hört die Verwandtschaft.
Wer nicht, der verfügt wahrscheinlich nicht über ein musikalisches Gehör. Für den ist sowieso alles nur Kravall.
Zum 996er Porsche will ich noch was sagen. Als die herauskamen, war ich schwer enttäuscht von dem Sound. Ich dachte, die klingen ja kaum besser, als Omas Daihatsu damals geklungen hatte.
Ab dem 997er Porsche haben die Porsche-Sounddesigner ihre Hausaufgaben richtig gemacht. Durch das Zusammenführen der Auspuffendrohre in der Mitte wurden die zwei Dreizylindersounds zu einem richtig guten Sechszylindersound zusammengeführt.