Zwar habe ich natürlich auch keine offizielle Stellungnahme dazu, aber da es sich um einen Rückruf und damit um ein Herstellerproblem handelt, wird vermutlich der Hersteller die Kosten übernehmen.
Ich dagegen bin mir 97,3% (Toleranzbereich +0% bis +2,7%) sicher, dass BMW / Mini da exakt 0€ und 0 Cent übernehmen werden, wenn das eigentliche Batterieproblem nach Ablauf der 8 Jahre Batteriegarantie auftritt.
Bei dem ADAC Artikel ging es um die Kosten des Rückrufs selbst - in dem Fall also die Kosten für das Software-Update. War mir auch neu, dass die Hersteller das gar nicht übernehmen müssen, aber sei es drum. Wenn dann in 5 Jahren dein Akku nur noch 30% Kapazität hat, wird Mini dir sagen, dass du einen neuen kaufen kannst. Kostet bis dahin wahrscheinlich 15.000€ plus Einbau.
yaris66 ich bin da zwar grundsätzlich bei dir: Wie auch die Software Updates nach der Diesel Thematik ein Pfusch waren, deren Rechnung die Kunden jetzt Jahre später durch reihenweise Motorschäden bekommen, ist ein Isolierungsproblem in der Batterie nicht durch ein Softwareupdate behebbar. Allerdings wüsste ich nicht, auf was genau du da klagen willst, solange du keinen Schaden hast? Du kannst ja schlecht Geld für einen hypothetischen zukünftigen Schaden an der Batterie einfordern.
Und es gibt hier offenbar immernoch Missverständnisse über das eigentliche Problem. Ich hatte das hier mal zusammengefasst (jedenfalls sind das die Informationen, die Mini raus gibt bzw die ams und Autobild wiedergeben)
Beitrag
RE: Rückruf 08/2024 MINI Cooper SE - KBA 13833: Code 0061750800 - 0061520800 - 0061530800 Technische Aktion
Im Artikel beziehen Sie sich oben auf einen Rückruf von Anfang des Jahres. Da war das Problem, dass Wasser in den Akku eindringen konnte. Davon sind nur bestimmte ältere Modelle betroffen.
"Die US-Behörde führte den Rückruf damals unter dem Kampagnen-Code 24V302. Einen Monat später erreichte der Rückruf Deutschland (KBA-Referenznummer 13833, Hersteller-Codes 0061520800 und 0061530800)."
Bei dem Neuen geht es um etwas anderes. Im Rahmen der Behebung des ersten Rückrufs ist Ihnen aufgefallen, dass…
Das Problem der Undichtigkeit der Batterie haben nur "eine handvoll" ältere Cooper SE, bei denen das Problem auch mechanisch, also durch Tausch der Dichtung behoben wird. Im Rahmen der Analyse und Behebung des Schadens sind Ihnen nur Probleme an der Isolation innerhalb der Batterie aufgefallen, die unter bestimmten Bedingungen zu einem Brand führen können.
Ich kann mir daher vorstellen, dass das wie folgt gelaufen ist:
[Spekulationsmodus] nach Wassereinbruch haben eine handvoll Mini angefangen, zu brennen. Im Rahmen der RCA (Root Cause Analysis) kamen sie darauf, dass eine defekte Dichtung die Ursache dafür ist. Diese wird in Rückruf 1 behoben. Allerdings kamen sie auch darauf, dass der Akku sich eigentlich selbst bei einem Wassereinbruch nicht selbst entzünden können sollte, da der innere Aufbau das verhindern sollte. Also haben sie nachgeforscht, woran das liegt und irgendeine Form von "Fehler" im Design des Akkus gefunden. Eventuell ein Problem mit der Isolierung, das erst durch Kontakt mit Wasser zu einem tatsächlichen Isolierungsproblem wird. Da sie das aber ohne Tausch des gesamten Akkus nicht beheben können, haben sie das Software Update entwickelt, um dem Auto beizubringen, das Problem selbst zu erkennen. [/Spekulatiusmodus]
Kann also sein, dass die reale Gefahr für die Akkus da draußen extrem gering ist, weil sie einfach nur entdeckt haben, dass ihre zweite Verteidigungslinie nicht so funktioniert, wie gedacht. Dass man für die doppelte Sicherheit nicht anfängt, hunderttausende Akkus für 10.000€ jeweils (die Gesamtkosten dafür wären weit im Milliardenbereich!) auszutauschen, kann ich aus Betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus verstehen.
Wir werden es wohl auch nie erfahren, was genau da das "Problem" ist und, wie viele das überhaupt betrifft.