Ich bin immer noch sehr sehr skeptisch. Die werfen sich meiner Ansicht nach hinter einen abgefahrenen Zug...
Wenn man jetzt schon mit der neusten Akkutechnologie fast an die Zeit des Benzin tanken ran kommt...
In 5 Jahren lesen wir noch mal, was wir hier geschrieben haben und lachen uns vermutlich schlapp ?
Im Grunde bin ich da auch skeptisch. Aber andererseits böte es schon einen großen Vorteil, wenn man die Batterien und ggf. auch die Ladetechnik universell = herstellerübergreifend hält. Wer ärgert sich nicht, wenn zuhause mal wieder das Gartentool A nicht mit dem Akku von Werkzeug B zusammen passt.
Was Logan5 meint ist vermutlich das System von CATL
Grundsätzlich hätte ein Wechsel-Akku den Vorteil, das man
- flexibel den Akku Größer oder kleiner installieren kann - je nach Bedarf. Wochenlang mit 30kWh für den Nahbereich, dann aber spontan auf 90kWh für die Langstrecke am Wochenende
- Neue Akku-Technik? Da werden halt die Module getauscht. Zentrales Recycling desselben Form-Faktors bietet einfache Second-Life Lösungen, da die Module standardisiert sind.
- Neue Ladetechnik? Warum die Ladetechnik nicht als weiteres, tauschbares Modul anbieten?
Im Grunde würde dadurch das aktuelle Problem der BEVs gelöst. Warum werden denn derzeit die ganzen Fahrzeuge oft nicht verkauft sondern eher geleast? Weil man nicht weiß, was der Akku/Reichweite/etc. in 3-5 Jahren noch Wert ist. Es kann doch nicht sein, das man das Fahrzeug nur noch über den Akku und dessen Zustand definiert, während alle anderen Komponenten verschleißfrei sind.
Und gleichzeitig würde eine Modularisierung im Problemfall auch eine Problembehebung (für den Nutzer) vereinfachen. Ladetechnik defekt? Austauschen und das defekte Modul abseits vom Fahrzeug überprüfen und reparieren. Als mein Hybrid einen "Anschlag" von unten hatte, mussten alle Batteriemodule aufwendig ausgebaut und überprüft werden. Wenn die standardmäßig zugänglich wären, wäre das auch wesentlich simpler.
Insofern sehe ich das Problem nicht bei der Wechseltechnik als solches, sondern eher in der Standardisierung derselben. Ein Problem, welches China wohl bereits erkannt hat und deshalb eine Standardisierung vorschreibt. Und wenn die Partei es vorschreibt, wird ein solches System bald kommen.....
Das kannst Du jetzt schon machen. Der Renault Zoe wurde genau für so ein Konzept gestaltet. Damals waren glaube ich noch zwei weitere Hersteller mit dabei. Die Akkus sind relativ einfach wechselbar. Nur die "Tankstellen" fehlen bis heute.
Das ist das Problem der "klassischen Autobauer". Sie investieren nicht in neue Geschäftsfelder. Wäre Tesla so vorgegangen, dann würden heute immer noch kaum jemand elektrisch fahren. Aber Tesla hatte erkannt, das die Ladeinfrastruktur der Schlüssel ist, und hat massiv hier investiert. Was die "klassischen Autobauer" von solchen Investments halten kann man z.B. an Ionity sehen....
Und so wird es ggf. auch bei den Wechsel-Akkus sein. Nio oder andere bauen die Stationen (ggf. mit einem für China standardisierten System) und irgendwann stellen die "klassischen Autohersteller" dann fest, das die letzten 5% in der optimierten Akkutechnik oder Performance für den Massenmarkt gar nicht so relevant sind....
Muss nicht so kommen. Aber sich dem Thema als Hersteller komplett zu verschließen halte ich für gewagt. Die "Better Place"-Initiative war sicherlich zu früh. Aber ggf. ist es mittlerweile wirklich Zeit, über ein allgemeines Akku-Wechselsystem (wie bei allen anderen Anwendungen auch) nachzudenken.