Das hängt eben vom jeweiligen Fahrzeug ab.
Beispiel: Strecke Heidelberg - Bremen
Gefahren mit dem Mini SE (30kWh nutzbarer Akku, max. 50kW Ladegeschwindigkeit) im Januar:
- 100% geladen gestartet
- 1. Stopp hinter Frankfurt/Shell
- 2. Stopp auf der A45/EnBW
- 3. Stopp bei Kamen/EnBW
- 4. Stopp bei Osnabrück/Aral
- fast leer am Ziel
Das Ganze bei max. 120km/h, mit Heizung (Schneefall!) und jeweils 30min. Ladezeit bei jedem Stop. Macht also ca. 2-2.5 Stunden Ladezeit + max. 120km/h. Das würde ich akzeptieren, wenn ich diese Strecke 2-3x im Jahr fahren müsste und ansonsten mit dem Mini SE im Alltag super über die Runden komme. Meine Frau sieht das sicherlich anders
Gleiche Strecke (bzw. Gegenrichtung; bin ich vor kurzem gefahren) mit dem BMW iX3 (ca. 70kWh nutzbarer Akku, max. 150kW Ladegeschwindigkeit)
- 100% geladen gestartet
- 1. Ladestop bei Schwerte/Lichtendorf Ionity: 7min. Pinkelpause, um 50km aufzuladen und sicher an Stopp 2 zu sein
- 2. Ladestop bei Katzenfurt/Ionity: 23min. Ladezeit um auf 75% zu laden, für die Reststrecke
- 15% am Ziel
Das Ganze gefahren mit 130-150km/h (wenn erlaubt). Fahrzeit inkl. Ladezeit (30min. komplett): 5:15min. - da wäre man mit dem Verbrenner kaum schneller (wenn man's nicht völlig "durchknallt").
Es ist halt beim BEV wichtiger denn je, das das Fahrzeug zum eigenen Bedarf passt. Ich wüsste allerdings wirklich nicht, was ich mit einem 1.000km Akku anfangen sollte (solange er das ökologisch problematische Bauteil ist - wenn der problemlos hergestellt werden könnte, dann gerne). Man muss zwar auf der Langstrecke weniger laden, dafür aber wenn, dann Länger und nach 2-3 Stunden ist eine Ladepause auch nicht schlecht.
Nebenbei: Der Mini hatte damals ca. 20kWh/100km verbraucht (Januar, 5°, Schneefall, wäre im Sommer aber wohl auch nur 1-2 kWh besser auf der Strecke), der iX3 21.5kWh/100km (Sommer, 25°).