Hallo Zusammen,
nach der Probefahrt mit dem Countryman Hybrid SE will ich hier mal meine Eindrücke schildern.
Da der Hybrid doch in vielen Dingen speziell ist, schreibe ich den Bericht nicht im Thread zu den Verbrennern (F60 Countryman - persönliche Fahrberichte).
Vorab zur Info.
Für mich war es das erste Fahrerlebnis im Countryman und deswegen kann ich wenig zum Vergleich zwischen SE und z.B. S schreiben und werde mich deswegen auf den reinen Fahreindruck beschränken und maximal Vergleiche zum Clubman ziehen.
Der SE den ich gestern fahren durfte hatte gerade knapp 700km auf der Uhr und der Akku war leider nicht voll geladen und hatte während der gesamten Fahrt so zwischen 3 und 5% Akkufüllstand.
Da der Reisebordcomputer nicht genullt wurde konnte ich den Gesamtverbrauch der Kilometer sehen und dafür das der Vorführer von unterschiedlichen Leuten bewegt wird und er noch nicht eingefahren war, ist der angezeigte Wert aus meiner Sicht eine echte positive Überraschung:
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Im Alltag wird man den Wert sicher noch unterbieten können und damit zeigt sich, für mich, dass das Konzept seinen Nutzen hat, aber dazu im Kapital Motor mehr.
Interieur:
Beginnen wir mit den sichtbaren inneren Werten des Countryman. Von innen unterscheide sich der Hybrid sich nicht von seinen Brüdern mit Verbrennungsmotor, außer an kleinen Details wie einer Anzeige für Charging oder eBoost im Drehzahlmesser:
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und dem gelben statt roten Startknopf:
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Der Vorführer war ansonsten mit den illuminierten Interieurleisten und den hellen Ledersitzen ausgestattet, was echt klasse aussieht und ein edles Ambiente liefert, was nicht zuletzt durch die Ledereinfassungen an den Türen unterstrichen wird.
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Gewohnt typisch für die F-Baureihe von MINI findet man alles am gewohnten Platz und nichts überrascht.
Man findet sehr schnell eine geeignete Sitzposition hinter dem Lenkrad, welche auch angenehm tief ist.
Für mein Empfinden störte etwas die Armlehne, hier wäre es schön, wenn diese wie im Hatch in der Neigung verstellbar wäre.
Multimedia/Navigation:
Schön beim Countryman ist, dass man in der Mittelkonsole unterhalb des Startknopfes einen USB-Anschluss hat und einen weiteren unter der Mittelarmlehne.
Um das Handy zu verbinden steht auch Bluetooth zur Verfügung und wer gern die Connected Apps nutzt, der braucht im Countryman das Handy nicht per USB verbinden, denn es geht auch kabellos via Bluetooth.
Die Oberfläche der Menueführung ist im Countryman dank Touchnavi anders gestaltet und bietet deutlich mehr Einstellmöglichkeiten, welche es am Anfang nicht übersichtlich machen.
Bei der Navigation kann man ohne Probleme auf den Splitscreen verzichten, denn in der Kartenansicht erscheinen kleine "Sprechblasen" die einem die nächste Kreuzung mit Hinweis zum Abbiegen anzeigen. Zu dem wurde auch die Spracheingabe verbessert, so dass man einfach so die Dame im MINI zutexten kann und sie versteht einen.
Platzangebot:
Wie im normalen Countryman auch hat man genügend Bewegungsraum und fühlt sich in keinster Weise beengt.
Im Fondbereich habe ich mit meinen 1,77m und entsprechend eingestelltem Fahrersitz noch eine faustbreit Platz und zum Dachhimmel, welcher das Panoramadach beherbergt eine handbreit Platz.
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Der Kofferraum ist ebenfalls so nutzbar wie bei den Verbrennern, einzig der Bereich unter dem Ladeboden wird durch die Akkus begrenzt:
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Das Fach ist 16cm hoch, 24,5cm tief und 91cm breit und fast damit doch das eine oder andere kleine Gepäckstück.
Federung/Komfort:
Der Vorführer stand auf den 18" Pair Spoke und damit bügelte er ohne Probleme Unebenheiten weg, so dass man entspannt dahin gleiten konnte. Dank der höheren Sitzposition ist die Übersicht besser, aber auch anfälliger für Wind. Dies brachte den von mir gefahrenen Countryman aber nicht aus der Ruhe, denn dieser zeigte überraschend wenig Seitenneigung, was auch mal schnellere Kurvenfahrten zulässt, ohne das man nasse Hände bekommt.
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Motor/Verbrauch:
Wie oben beschrieben befand sich der Motor noch tief in der Einfahrphase und entwickelt sich mit Sicherheit noch im Laufe des MINI-Lebens. Neben dem E-Antrieb ist der kleine 3-Zylinder des Coopers verbaut, der 136PS liefert. Angesichts der 1.735kg die der Countryman auf die Wage bringt, klingt das wenig, aber der F60 Hybrid geht gut voran, wenn man das Gaspedal dem Boden näher bringt.
Am Anfang hat man das Gefühl, dass er noch etwas überlegt ob der Elektromotor ausreichend Energie liefert, bis er den Verbrenner zuschaltet, aber dann geht es gut vorran.
Klar es geht nicht so leichtfüssig wie im Hatch oder Clubman die deutlich weniger Gewicht auf die Wage bringen, aber der SE fühlt sich keineswegs untermotorisiert an.
Leider fehlte mir die Zeit um in Sachen Verbrauch noch genauer zu testen, wie sich der SE so je nach Leistungsabruf verhält. Ein Mitschnitt per Streetwise zeigt aus meiner Sicht sehr gut, wo die Stärken und Schwächen des Hybrid liegen:
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Wenn hauptsächlich der Verbrenner arbeiten muss, gönnt sich der SE gern mal einen Schluck mehr aus dem Tank, ist man aber viel untertourig unterwegs oder hat viel Stop and Go und der E-Motor arbeitet viel, dann sinkt der Verbrauch deutlich und schafft es damit den doch recht schweren MINI zu einem Verbrauch von um die 3-4l, was für einen Benziner aus meiner Sicht ein guter Wert ist.
Von daher zeigt sich für mich, wo die Stärken des Hybrid liegen. Wer viel mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn fährt, der wird weiterhin mit einem Diesel besser beraten sein. Fährt man dagegen im gleichmäßigen Tempo über Land und durch die Stadt, der findet mit dem Hybrid eine gute Alternative zum Diesel.
Geräuschkulisse:
Hier liegt für mich der größte Gewöhnungspunkt beim Hybrid. Rein von den Windgeräuschen her ist der Countryman wie seine kleinen Brüder sehr gut gedämmt und man nimmt so gut wie keine Windgeräusche war. Ebenfalls gut gedämmt ist der Bereich zwischen Motor und Fahrgastzelle. Wenn der Cooper Motor nicht gefordert wird und das bekannte 3-Zylinder knurren hören lässt, ist man sich nicht sicher ob der Motor an ist oder nicht.
Nach meinem Termin in Frankfurt führte das in der Tiefgarage dazu, dass ich den Countryman nochmal ausgeschalten habe, da ich nicht sicher war ob er denn nun an ist oder nicht, denn aus dem Stand ist der Verbrenner aus und es fehlt einfach die Rückmeldung ob er Fahrbereit ist oder nicht.