Vibrationen durch Tieferlegung------ Welche Antriebswelle, Welche Seite

  • Wenn ich das bisher hier richtig gelesen hab ist die Welle doch zu kurz und durch die andere Neigung hat sie nicht mehr den Schluss im Gegenstück und kann sich damit bewegen, ergo Vibrationen.


    Wäre sie zu lang, würde sie doch noch direkter sitzen, hätte weniger Spiel, ergo läuft ruhiger, oder hab ich da nen Denkfehler?

  • Nein umgekehrt, die Wellen sind zu lang da sich der Winkel ändert.


    @Ole hat die ganze Thematik treffend beschrieben:


    Zur Sache: Bei wenigen MINIs entstehen nach der Tieferlegung Vibrationen an der Vorderachse. Alles Einstellen in der Höhe kann Verbesserungen bringen, behebt aber nicht die Ursache!
    Die Querlenker und die Antriebswellen sind in ihrer Länge statisch. Wenn nun die Höhe verändert wird, verändert sich auch die Lage zueinander. Bedeutet, dass die Steigung der Antriebswelle und der Querlenker zu- oder abnimmt. Je größer die Steigung, desto kürzer die relative Länge des Querlenkers, bzw. Antriebswelle. Wer jetzt einmal seinen MINI im eingefederten Zustand von unten gesehen hat, sieht dass die Antriebswelle beim Tieferlegen länger wird (Steigung nimmt ab) und der Querlenker wird kürzer (Steigung nimmt zu). Das führt eben dazu dass die Antriebswelle von innen an die Schwenklager drückt und über die Eigenschaften des Antriebswellenkreuzgelenks eben während der Drehung mehr oder weniger Druck aufbaut. (Vibrationen in Querrichtung/ bzw. links rechts beim Beschleunigen aus niedrigen Geschwindigkeiten treten dann auf.)


    Mal am Rande: Wenn alle MINIs nun identisch im standardisierten Prozess gebaut werden und identische Fahrwerke bekommen...warum vibrieren dann manche nach dem Tieferlegen und andere nicht? - Wir erklären uns das über Toleranzen verschiedener Bauteile die sich im schlechtesten Fall zum negativen addieren, bzw. eben zum positiven addieren. -> Hauptverdächtiger ist die Antriebswelle, weil aus mehreren Teilen gefügt.


    Die Lösung: Die Spurweite verlängern (über Querlenker, oder Buchsen) oder die Antriebswellen kürzen. Alles schon gemacht, funktioniert nur mit viel Aufwand...Kosten, die wir dem Kunden nicht zumuten wollten, bzw. der Kunde hat sich dagegen entschieden. Sämtliche anderen Optionen wie z.B. den Motor an allen Lagern lösen und in seiner Position im Fahrzeug zentrieren, funktionieren dann, wenn die Antriebswellen nur einseitig "problembehaftet" sind. Ebenso die Lagerung der langen Antriebswelle neu ausrichten, funktioniert auch nur, wenn diese auch der Verursacher ist.

  • Ich muss mit Halbwissen meinen Senf dazu geben.
    Wenn das Problem mit der reinen Veränderung der Höhe und damit der Stellung Querlenker und Antriebswellen zu tun hat, dann müsste das Problem auch auftreten,


    wenn sich auf Grund von Beladung die Federn einsacken.
    wenn sich das Fahrzeug bei Kurvenfahrt in die äußeren Federn legt
    wenn ich durch eine Kompression fahre
    wenn ich stärker Bremse


    sprich immer dann, wenn die Ferdern um 3-4 cm einsacken
    hat irgendwer, dabei schon mal etwas gespürt?


    Der Effekt müsste sich ja aufheben, wenn ich ein tiefergelegtes Fahrzeug stark beschleunige, dann hebe ich ihn vorne aus den Federn locker um das Tieferlegungsmaß herraus.



    Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass BMW nach 5 Jahren Bauzeit ein Problem in diesem Bereich nicht erkannt hat. Die Antriebsteile sollten in allen Lagen ihrer Bewegung so sitzen, dass nichts klemmt, schabt, schleift oder drückt.


    Dass hier ein Problem auftritt ist unumstritten, aber wenn es banal an den Antriebswellen liegen würde, wer es schon sehr traurig, wenn dies dann so hingenommen wird.

  • wenn sich auf Grund von Beladung die Federn einsacken.

    Da tritt das Problem nicht auf, da die Beladung das Fahrzeug in der Regel hinten tiefer werden lässt und damit vorn so bleibt wie von MINI vorgesehen.

    wenn sich das Fahrzeug bei Kurvenfahrt in die äußeren Federn legt

    Stimmt, aber es neigt sich hier ja das Fahrzeug in gewissem Maße mit und da gleicht wohl die Neigung das Ganze aus.

    wenn ich durch eine Kompression fahre

    Ja hier könnte man es spüren. Die Kompression wird aber sicher in der Regel so kurz sein, dass man es nicht wirklich merkt.

    wenn ich stärker Bremse

    Richtig, nur bremst und beschleunigt man ja nicht gleichzeitig, ergo keine Vibrationen.

    Der Effekt müsste sich ja aufheben, wenn ich ein tiefergelegtes Fahrzeug stark beschleunige,


    .., dass BMW nach 5 Jahren Bauzeit ein Problem in diesem Bereich nicht erkannt hat.

    MINI selbst muss ja nicht nachbessern, denn in der Höhe ab Werk tut das Fahrzeug was es soll und das ohne Vibrationen. Das der MINI bei Tieferlegung Vibrationen zeigt ist nicht erst seit der F-Baureihe so, sondern ist schon seit der R-Reihe bekannt.


    Ich denke das Problem wird auch mit einer der Gründe sein, warum man seitens MINI das Pro-Fahrwerk, was ja ein KW V1 war aus dem Programm genommen hat.

  • Als Semiprofi kann ich nur sagen, die Hinterachse muss tiefer als die VA und das Auto insgesamt nicht mehr als 3-4cm. Wir haben das bei einigen Kollegen gecheckt, bei zwei waren die Vibs weg, bei einem noch latent da, er kann aber damit leben. Kurzum, wer Vibs hat, muss von der Keilform und ggf. max. Tiefe weg.

  • Ich habe mein KW auf circa 35mm stellen lassen. Hinten etwas tiefer als vorne, damit das Heck stabil bleibt bei schnelleren Fahrten. Sieht man optisch so gut wie nicht. Fast keine Vibrationen :) Nur ganz minimal beim Gas geben innerhalb der Kurve. Fühlt sie wie ein minimaler Eingriff der Regelsysteme an, nicht wirklich störend für mich :)


    Ich habe auch gehört, dass es generell mit dem Alter der Antriebswellen zu tun haben kann. Wenn die noch schön frisch sind, können sie sich auf die Änderung noch vernünftig einspielen. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Habe aber auch schon von Fällen gehört, wo nach langer Zeit wieder höhergestellt worden ist und es dann auch zu Vibrationen kam, die vorher nicht vorhanden waren. Sorry für's platte übernehmen von Vermutungen :rolleyes: