Hier noch ein Zwischenstand von mir: Laut BMW ist der erhöhte Bremsenverschleiß auch auf die Nutzung von dem Driving Assistenten zurückzuführen. Dass die Bremsbeläge vorne nach etwa 50.000 km ausgetauscht werden müssten, wäre normal. Der Freundliche meinte, man könnte mit meinen Belägen noch etwa 10.000 km fahren. Die Service-Anzeige zeigt aber jetzt nur noch 3.600 km Restfahrstrecke an. Ich sollte mich aber tunlichst an die Anzeige halten, da sonst der Bremsenservice im elektronischen Service-Heft als „überzogen“ angezeigt wird und ich im Falle eines Gewährleistungs- und Kulanzfalls BMW jegliche Leistung ablehnen könnte. Aus diesem Grunde sollte ich auch zwingend den Bremsbelagwechsel in einer BMW-Werkstatt durchführen lassen, auch wenn noch genügend Restbelag da wäre, um 5.000 km weiterzufahren. Neujustieren dürften sie die Anzeige nicht mehr, das hätte BMW den Händlern verboten. Der Wechsel der Bremsbeläge vorne kostet bei BMW Baden-Baden übrigens 320 Euro.
Ich habe auch einmal bei unserem Bosch-Dienst, wo wir den Golf von meiner Frau warten lassen, nachgefragt. Die könnten den Wechsel für etwas weniger als die Hälfte für etwa 150 Euro (Bremsbeäge 85 Euro, Fühler 15 Euro, Arbeitslohn 50 Euro) fachgerecht durchführen und auch die Service-Anzeige zurücksetzen. Es würde aber dann kein Eintrag im elektronischen Serviceheft vorgenommen. Hierzu wäre ein kostenpflichtiger Online-Zugang zu BMW notwendig, den sie nicht hätten. Der Bosch-Dienst hat mir daher auch bei einem so jungen Fahrzeug dazu geraten, den Bremsbelagwechsel bei BMW machen zulassen, um keine Gewährleistungsansprüche zu gefährden.
Ehrlich gesagt, ärgert dieses mich maßlos – nicht dass ich den Service nicht zahlen könnte. Aber warum soll ich mehr zahlen, als technisch erforderlich ist? Hier geht es mir um das Prinzip und um einen Umgang auf gleicher Augenhöhe. Ich fühle mich als Kunde ziemlich von BMW gegängelt und kontrolliert. Der Condition Based Service mag zwar innovativ sein, aber es dient auch dazu die Kunden in die BMW-Werkstätten mit den stark überteuerten Leistungen zu zwingen und noch dazu den Service pünktlich durchzuführen. Überzieht man diesen Service auch nur um 1000 km, was nach Aussage des Serviceberaters in meinem Fall ohne Probleme möglich wäre, dann wird dieses auch noch im elektronischen Serviceheft dokumentiert und das ist dann beim Verkauf des Wagens ein Minuspunkt.
Da ich mich als Kunde nicht länger so behandeln lassen will, überlege ich jetzt die Geschäftsbeziehung zu BMW abzubrechen: Der MINI wird noch solange gefahren und bei BMW gewartet, bis er 80.000 km drauf hat und dann verkauft. Meine BMW R1200GS werde ich nächste Saison verkaufen.
Mir reicht es jetzt endgültig! Bei über 80 % Flottengeschäft (Geschäftswagen) hat BMW wohl keine Privatkunden nötig. Den Fahrern von Dienstwagen kann das alles ja egal sein, die zahlen ja nicht die Wartung aus eigener Tasche.
PS.: Wenn die Kosten des Bremsenservice um etwa ein Drittel teurer wären, als in einer freien Fachwerkstatt, hatte ich ja noch Verständnis dafür und würde das auch zahlen, Aber BMW hier doppelt so teuer ist, finde ich ziemlich heftig!