Blaue Plakette für den Cooper D

  • Kurzer Einschub:


    Deutschland ist aktuell nicht in der Lage, seinen Strom komplett aus erneuerbaren Quellen zu decken. Wird es wohl auch nie sein. Dazu verbraucht DE zu viel. Dank Zappelstrom sind die Netze nicht mehr so stabil wie früher. Sonne und Wind kann nicht bedarfsgerecht produzieren. Also muss man Zwischenspeichern. Bei mir in der Nähe hat ein Energieversorger ein Pumpspeicherwerk geplant. Eben um Zappelstrom zwischenzuspeichern. Was macht die Bevölkerung? Schreit zeter und mordio, wirft alles möglichen Einsprüche ein - ob sinnvoll oder nicht - Hauptsache es wird verzögert oder gar verhindert. Zwischenzeitlich ist der Bauherr soweit, dass er ernsthaft überlegt, das Ganze nicht zu bauen...
    Anderes Beispiel. Auch bei mir in der Nähe. Gemeinde A möchte auf ihre Gemarkung eine Windkraftanlage bauen, die Rotorblätter müssen aber durch die Gemeinde B fahren, weil der andere Zufahrtsweg zu eng ist. Der Transport sollte in den späten Abendstunden durch die Gemeinde stattfinden. Der Gemeinderat lehnte den Transport ab, wegen Lärmbelästigung... Projekt liegt auf Eis aktuell.
    Noch ein Beispiel: der Windstrom von Norddeutschland muss ja irgendwie nach Süddeutschland Transport werden. Dazu werden neue Stromtrassen benötigt. Hier wird sogar auf politischer Ebene blockiert (Bayern)... Von aktuell geplanten 6000km neuer Trasse sind gerade mal knapp 50km gebaut. Der Rest wird durch Bürger verhindert...
    Und noch ein Beispiel: seit dem Kernkraftwerke in DE außer Betrieb genommen worden sind nach Fukushima hat man wieder Kohlekraftwerke hochgefahren. Hier interessiert das CO2 kein Schwein mehr. Nicht mal mehr die Grünen... Hauptsache ich hab meinen Strom... Und wehe er fällt mal aus... Böser böser Energieversorger.... Er verlangt ja soviel Geld für kWh. Ist aber leider auch hausgemacht, dank EEG Umlage.


    Die Subventionen für den "grünen" Strom will man ja jetzt zurückfahren... Und flux sind alle Investoren weg... Denn Geld will in DE keiner mehr in Hand nehmen, außer man kann damit absahnen...


    Was ich damit sagen will: Deutschland ist noch nicht soweit, dass wir mit regenerativem Strom Autofahren können. Es fehlt einfach die Infrastruktur. Und solange der Bürger immer mehr die Möglichkeit hat, Einspruch zu erheben wird das auch nix. Denn der deutsche Bürger will alles haben. Aber nur nicht vor der eigenen Haustüre.


    Und auch das Märchen vom Wasserstoff ist aktuell nicht umsetzbar. Es fehlt das ganze Pipelinenetz, ganz zu schweigen, wenn man das wirklich ökologisch machen möchte, die Energiequelle, mit der man den Wasserstoff produziert. Dazu braucht man ordentlich Energie. Aber wenn man das mit Kohlestrom macht , ist es auch nicht wirklich sauberer Wasserstoff.


    Aber soweit denkt derdeutsche Michel nicht.


    Und die Politik: schützt die großen Umweltsünder und knebelt wieder den kleinen Bürger mit ner neuen umweltplakette, die wieder nix bringt... Nur Kosten verursacht... Mit neuen Verboten. Wenns nach dem extremen Grünen gehen würde, würden wir wieder in die Steinzeit gehen. Selbst fahren sie aber auch die ältesten schrottkisten ohne Partikelfilter und spritverbrauch jenseits von gut und böse.


    Nur ein paar Gedanken von meiner Seite, der in der Energiewirtschaft arbeitet und gute Einblicke hat.


    Gruß, Homer


    :btt:

  • Du sprichst mir aus der Seele. Bei uns will die Nachbargemeinde auf ihrer Gemarkung drei Windräder errichten. Sind Luftlinie ca. 1,3 km von meinem Haus entfernt (bin einer der nächsten Anwohner). Kaum wurden die Pläne öffentlich, hat sich hier im Ort eine Bürgerinitiative gegen den Bau formiert. Als sie bei mir angefragt haben, ob ich auf der Liste unterschreiben will, habe ich abgelehnt. Seitden redet die Hälfte meiner Nachbarn nicht mehr mit uns.
    In Bayern regiert immer noch das St. Florians-Prinzip (Schutzpatron der Feuerwehr: "Lieber heiliger Florian, bist ein guter Mann, verschon mein Haus, zünd' andere an.") Will sagen: alle wollen die Energiewende, aber niemand vor der eigenen Haustür. Ich persönlich schlafe jetzt ruhiger, seit das 30km entfernte AKW stillgelegt ist. Drum habe ich schon überlegt, selbst in meinem Garten eine Windenergieanlage zu errichten (bis 10m Höhe genehmigungsfrei).
    Apropos: auch hier in der Region wollte ein Bauunternehmer an seinem Kieswerk ein Speicherkraftwerk errichten und hätte sogar auf Subventionen verzichtet. Durfte er nicht, weil eine seltene Unkenart und eine Graureiher-Kolonie vielleicht gestört worden wäre. Fazit: nix!


    Und es gibt sie doch, die Speicherlösungen. Dezentral und kostengünstig, ganz ohne Akkus: http://www.caestorage.de/
    Wenn jeder, der eine PV-Anlage auf dem Dach hat, so eine Anlage aufstellen würde, könnte ein riesiger Schritt in Richtung Energiewende gemacht werden. Und E-Mobile könnten ebenfalls als Pufferspeicher in den Nachtstunden dienen, wenn die Fahrer konsequent den Reichweiten-Bedarf des Folgetages zentral erfassen würden. Dann könnte die tagsüber gespeicherte Energie zu einem kleinen Teil wieder ins Netz eingespeist werden. PKWs stehen typischerweise über 20 Stunden am Tag rum und könnten einen großen Teil der Netzschwankungen ausgleichen (Voraussetzung: Ladestationen in ausreichender Zahl vorhanden).

  • Die Nutzung von Autos als Speicher wäre die perfekte Lösung.


    Quasi eine Art Flatrate und dann kann das Auto als Zwischenspeicher, bzw. Puffer genutzt werden. Das wäre der richtigr Anreiz und sicher günstiger als jede Stromtrasse oder Kohlekraftwerk.

  • Coole Diskussion, aber kann das mal jmd bitte auseinander sortieren?


    Plakette in blau hat sich ja vorläufig erledigt, der restliche (gute und interessante) Inhalt am besten zu dem Elektrofred?


    Finds gut, unterschiedliche Standpunkte und Meinungen zu erfahren.

  • Falls die Plakette kommen sollte und man davon profitieren möchte:


    Man einigt sich mit lokalen TÜV-Prüfern und errichtet eine Handvoll Werkstätten, die jede Euro5 Karre umwandeln können mit Hilfe von Nachrüst-Adblue.