Hi Folks,
klar sind Käuferseminare interessant und auch hilfreich, wenn man (Frau natürlich auch ) sich vorher nicht mit dem Thema Einkauf und Vertrieb beschäftigt hat.
Wie bereits in zig Posts von vielen geschildert, hat jeder Kaufinteressent eine andere Intuition mit der ein Kauf eingeleitet wird. Genau diese völlig unterschiedlichen Voraussetzungen liefern hier unseren Gesprächsstoff und die meistens komplett verschiedenen Verhandlungsstrategien. Der eine will möglichst schnell ein neues Auto, da das aktuelle kaputt ist, der andere weil sein Leasingvertrag endet und ein weiterer einfach aus Lust und Laune
Wenn ich mich jetzt in meine bisherigen Verhandlungsseminare beame, sind folgende Informationen die wichtigsten Keyfacts für eine Verhandlung:
1. Der Kaufgrund für das Produkt = Ziel
2. Der Handlungs- bzw. Zeitdruck
3. Zielpreis
4. Alternativen
5. Mitbewerb
6. Nutzen
7. Emotionen
8. ...
Die Liste ist von der Rangfolge u. Wertigkeit frei wählbar und lässt sich beliebig ausbauen.
Die oben aufgeführten Informationen, bilden das Spielfeld und die jeweilige Spieltaktik des Käufers, auf das sich der Verkäufer einstellen muss, vorausgesetzt er will das Verhandlungsspiel annehmen.
Das gute an diesem recht einfachem Verhandlungsschema ist, das sämtliche Deals egal ob Auto, Haus,
Reisen oder andere hochwertige Investitionen nach der gleichen Systematik verhandelt werden können.
Für jemandem der tagtäglich in Verhandlungen steckt, ist das Schema meistens im Unterbewusstsein verankert und lässt sich einfach abrufen. Bei einigen steckt das Verhandlungstalent in
den Genen, bei anderen ist es harte Arbeit und bei einigen ist Hopfen und Malz verloren
Sollte es 'mal tatsächlich in diesem Forum zu einem Verhandlungsseminar kommen , @bsx hat ja demnächst Zeit , wird es sehr interessante Diskussionen geben
Leider gibt es kein Rezept mit dem man jede Verhandlung gewinnt -
ich erfahre dieses mehrmals im Jahr bei meinen Projekten, in denen ich komplexe Verhandlungsspielchen
von allen Seiten betrachte, auswerte und zum Glück häufiger gewinne als verliere
Greifbare Facts wie oben genannt können gut analysiert und ausgewertet werden,
soft facts dagegen sind nur schwer zu fassen und bergen die größte Gefahr für ein Scheitern
der Verhandlung, da diese unvorhersehbaren Störfaktoren vom Käufer kaum wahrgenommen werden. Das
kann z. Bsp. Der Einfluss des Verkaufsleiters sein, der einen Rabatt nicht mitgeht
oder die zu guten Verkaufsquoten des Verkäufers - er ist satt
Des Weiteren kommt noch das interessante Spielfeld der Psychologie hinzu. Hier verbergen sich die Punkte
die nur durch intensive Trainings oder durch sehr gute Menschenkenntnis mit ins Spiel gebracht werden und
eine Manipulation des Gegenübers provozieren.
Das Sammeln und Bewerten dieser vielen Verhandlungsinformationen und schließlich das Resümee für den
Nächsten Verhandlungsschritt ergeben letztlich den Erfolg oder Misserfolg.
Sorry für den Exkurs, aber das Thema Verhandlung ist ist so interessant und umfangreich,das ich mich
einfach nicht kürzer fassen konnte
Cheers
Alex