Nachlass MINI Cooper - Rabatt Prozente beim Kauf F56 F55 F54? Reimport eine Option?

  • Das liegt warscheinlich in der Natur des Menschen das das man das beste für sich rausholen will und sich dann doch irgendwie ärgert wenn ein anderer es noch besser oder mehr Glück beim verhandeln hatte.
    Wenn ich alle 14 Tage meine Zeitung kaufe kostet die 4,50€ egal ob in Hamburg oder München da is auch nix mit verhandeln. Das finde ich sehr angenehm und da denke ich nicht doch was falsch gemacht zu haben.
    Aber ob das auch Bein Autokauf möglich wäre kann ich mir nicht vorstellen.

    Beim Autokauf ist das so.
    Die Sonderausstattung steht in keinem rellen Gegenwert zu Grundpreis. Dein Kaufverhalten orientiert sich aber am Grundpreis.


    Dein Wunschmodell: Ab 30.000 €. Hier prüft Herz und Verstand, ob 30.000 € für Dich sinnvoll zusammenpassen. Wenn dieses erfolgt ist, setzt Du Dich weiter mit deinem Wunsch auseinander.


    Jetzt kommen aber noch die ganzen, tollen Extras, die wieder Wünsche wecken. Ab den Extras.... So ist es kein Problem das Auto von 30.000 auf 45.000 "auszustatten", ohne dass man den "reellen" Gegenwert dafür hat.


    Für diesen Fall gibt es jetzt den ersten Rabatt. Typischerweise 5-10% halt bei MINI, 4% bei Porsche usw... der Schmerz der 45.000 € wird jetzt gemildert um "JA" zu sagen.


    Der zweite Teil des Rabattes kommt dann über die Marktsituation. Kaufalternativen für den Interessenten, Erwartungen, dass bestimmte Extras eher zu Basisausstattung gehören (Kano.Modell) vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Kano-Modell


    Die Mini Reihe F ist jetzt im 3. Modelljahr, der Hersteller hat die Preise hoch gehalten und auch erhöht. Der Mini ist aber mit den technischen Assistenten und Mulitmediafunktionen nicht up-to-date.


    Somit ist ein Rabatt >10% notwendig und wenn der gegen 18% geht ist das erst Mal der Markt.


    Der Dritte Teil ist der Preisvergleich des Kunden. Online Händler/ Preise zeigen erst einmal eine Grenze, die möglich ist, wenn ein Produkt mit geringerem Vertriebsaufwand in den Markt bringt und trotzdem noch daran verdient. -- das dieses Vertriebsmodell nicht zum Showroom/Vorführer passt ist uns allen klar.


    Unser Online Kaufverhalten hat sich bei den meisten Produkten dramatisch für den Einzelhandel geändert. Bei den Autos kommt das noch. - jede Wette.
    Für die Autohändler bleibt langfristig nur der Service nicht der Verkauf.


    Das Thema Probefahrt kommt auch bei reinen Onlinehändlern noch. Im Zweifel stellt Dir der Hersteller aus seiner Carsharing - Flotte demnächst eine Fahrzeug für 2h zur Verfügung und du bekommst ein Hinweis auf deinem Smartphone wenn ein Auto in Deiner Nähe ist.


    Produktberatung erfolgt übrigens bereits heute sehr professionell vom Hersteller über Erklärvideos oder über die Community "YouTube", F56-Forum usw....


    In Summe ist es daher legitim, sind bei den Preisgesprächen an den "Online-Preisen" zu orientieren, wenn der Partner auf der anderen Seite da nicht mitgeht und mitgehen sollte das aber auch verständlich sein und nicht zur Verärgerung führen.

    Die direkte Verbindung zwischen zwei Graden ist eine Kurve. :thumbsup:


    VO - und es geht den ganzen Tag die Sonne auf.

  • Wirklich sehr interessant zusammengefasst. Und ich glaube auch, dass der Trend dahin geht. Wenn ich mir ansehe, was bei allen möglichen Artikeln des täglichen Bedarfs auch mittlerweile online gekauft werden kann, wäre es nur allzu logisch, dass auch bei solchen größeren Produkten der Trend Richtung Online-Handel geht. Ich habe bei meinen Autos bislang verschiedene Optionen genutzt. Meine letzten beiden Autos habe ich beim Händler vor Ort gekauft, davor mal über eine Internetplattform. Den Mini hab ich jetzt auch quasi über Internet bestellt. Einfach, weil ich kein guter Verhandlungstyp bin und einfach so schnell wie möglich mein Auto bestellen wollte. Geht mir bei vielen Sachen so.
    Ich will nicht groß rumdiskutieren, aber auch nicht unnötig viel bezahlen. Wenn der Listenpreis fix für alle wäre, würde ich den auch bezahlen. Wenn ich jedoch mit dem Gefühl vom. Hof gehe, dass ich unnötig mehr bezahle als andere, ist das nicht ok. Bei Apple-Produkten zum Beispiel hab ich das Gefühl eher nicht, denn da gibt es nicht viel zu verhandeln. Da ich sie trotzdem mag (einfach, weil die Bedienung absolut spitze ist), kaufe ich sie ohne zu verhandeln.
    Ich bin jedenfalls wirklich auch gespannt, wie sich das ganze für das Händlernetz auswirkt. Bisher war es bei mir übrigens nie ein Problem, dass ich mic in meiner Werkstatt schlecht unterstützt oder über den Tisch gezogen gefühlt hatte, auch wenn ich das Auto nicht dort gekauft hatte.

  • Das liegt warscheinlich in der Natur des Menschen das das man das beste für sich rausholen will und sich dann doch irgendwie ärgert wenn ein anderer es noch besser oder mehr Glück beim verhandeln hatte.

    Ehrlich? Mich ärgert so etwas nicht, das ist mir völlig fremd. Entweder freut es mich für denjenigen oder ich erfrage das gar nicht. Für mich muss der Preis zu meiner Vorstellung und meinem Portemonnaie passen.


    Bei anderen spielen möglw. ganz andere Umstände eine Rolle, die es bei mir nicht oder anders gibt (abzuzahlende Immobilie, Kinder, Anzahl Fahrzeuge, Kredite, Gehalt usw.). Für mich sind meine Möglichkeiten mangels detailliertem Wissen erst einmal nicht vergleichbar mit denen anderer, also vergleiche ich nicht. Ich orientiere mich nicht an anderen, sondern möchte zufrieden sein, weil etwas zu mir passt.

  • Und jetzt kommen wir zu einem Punkt der Diskussion wo ich auch meinen Senf dazugeben will


    @Eddy und @Pastis und die meisten hier im Forum finden wahrscheinlich das gleiche Produkt klasse und wollen es kaufen. Nehmen wir an, sogar noch beim gleichen Händler und Verkäufer.
    Ihr werdet für ein identisch ausgestattes Fahrzeug meistens unterschiedliche Verkaufspreise erhalten, aber warum?
    Die innere Einstellung des Käufers spielt hier ein wesentliches Thema.
    Die bereits erwähnten Themen wie Image, Werbung,... spielen im Vorfeld eine Rolle, um die Interessenten für das Produkt zu begeistern und diese in die Showrooms zu locken.
    Letztendlich spielt unsere Psychologie bei unseren tagtäglichen Handlungen eine wesentliche Rolle - wie und warum Entscheidungen getroffen werden. Interessant ist natürlich die Frage, warum so viele unterschiedliche Verkaufsergebnisse für fast vergleichbare Fahrzeuge zustande kommen.
    Auf Seite 8 (April 2014) dieses Threads habe ich probiert, mit Hilfe eines Spielfelds, die Rollen des Verkäufers und des Käufers zu beschreiben. Da das Thema Rabatt ein Dauerbrenner ist, ergänze ich mal ein paar Fakten aus der Einkaufs- und Verkaufsschule.
    Gute Verkäufer analysieren Ihre Kunden und probieren diese in eine Art Raster zu packen. In der Regel gibt es nur 4 Käufertypen, die sich anhand von Charaktereigenschaften schnell zu erkennen geben. Die meisten von uns machen das ebenfalls im Unterbewußtsein, allerdings ohne dadurch ein bewusstes Ziel zu verfolgen. Der Verkäufer muss, wenn er den Interessenten nicht kennt herausfinden, worauf der Käufer wertlegt und wie er selbst das Verkaufsfespräch so gestaltet, das er einen Verkauf initiieren kann. Da der Verkäufer selbst in eines der 4 Raster passt und somit seinem Gegenüber symphatisch oder eher ablehnend erscheint, entscheiden die ersten Augenblicke, wie der Verkäufer seine Rolle spielt. Bsp.: Ist der Verkäufer extrovertiert und zusätzlich noch impulsiv, wird er es sehr oft bei einem Kunden, der eher zurückhaltend, abwartend und analysierend agiert schwerer haben, als bei einem Menschen der ähnliche Charaktereigenschaften besitzt wie der Verkäufer diese hat.
    Hat der Verkäufer seine Rolle gefunden, beginnt die Verkaufskunst - ich beziehe mich ausdrücklich auf "gute Verkäufer" mit Motivation und Spaß an Ihrem Job
    Die 4 Rastertypen vertreten Charaktereigenschaften in verschiedener Ausprägung wie Ehrgeiz, Harmonie, Akribie, Geselligkeit,..., woraus sich für das weitere Verkaufsgespräch relativ gute BigPoints für den Verkäufer ableiten lassen.
    Interessenten, die eher gesellig und impulsiv agieren, lassen sich schneller über Symphatie und Wohlfühlklima einlullen, als der der Kaufinteressent, der kühl und analysierend in das Verkaufsgespräch reingeht. Für den Verkäufer bieten sich aus den unterschiedlichen Käufercharakteren auf dem Spielfeld unterschiedliche Verhandlungsstrategien. Sein erstes Ziel ist, beiden ein Auto zu verkaufen.
    Wenn er keine eklatanten Fehler macht und die Interessenten weiterhin mit Ihm verhandeln wollen, verlaufen die Gespräche vollkommen verschieden,wobei möglicherweise das Produkt beim geselligen Käufertypen schon gar nicht mehr im Fokus steht, da er sich schon längst zum Kauf entschieden hat. Er kauft das Auto nach Symphatie und Wohlfühlfaktor, wahrscheinlich sogar zu einem niedrigeren Rabatt als möglich wäre - nur liegt diesen Menschen das Verhandeln nicht, da Ihnen das Wohlfühlklima in diesem Moment wichtiger ist - und das weiß der trainierte Verkäufer.
    Bei der Kategorie analysierender Käufer stehen dagegen ZDF im Fokus, hier spielt die Persönlichkeit des Verkäufers und das Wohlfühlklima eine untergeordnete Rolle. Der "gute" Verkäufer ist bei solchen Verkaufsgesprächen zu 100% auf den Käufer konzentriert, um kleinste Regungen und Aussagen zu greifen, die den Verkäufer auf dem Spielfeld schneller zum Sieg bringen sollen. Meistens kommt es erst beim zweiten oder dritten Zusammentreffen zu einer Kaufentscheidung durch den Käufer, da dieser sehr viel abwägt und analysiert - Horror für Verkäufer, da sehr viel Zeit geopfert wird. Hinzu kommt, das bei solchen Verhandlungen auch noch mehrmals der Rabatt vom Interessenten nachverhandelt wird.
    Diese beiden Beispiele sind plakative Beispiele, warum soviele unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden.
    Die Beweggründe des Käufers für einen Kauf beim Händler sind unendlich. Der Eine freut sich über eine Weltklasse Beratung und "nur" 5% Rabatt - der andere weil er 13% geschossen hat und der Rest egal ist.


    Auch die Verkäufer lassen sich in entsprechende Raster sortieren und analysieren - aber das ist ein anderes Kapitel

  • und die Wahrheit ist... mittlerweile weiß ganz genau jeder Mensch das 10-13 Prozent Nachlass die Regel ist und man sich als Verkäufer gar nicht mehr anmaßen braucht 5% vorzulegen.


    Denn egal wie nett und zuvorkommend der Verkäufer ist, egal wie oft die Konfiguration umgeändert würde. Ganz am Ende kommt die Frage "und wieviel Prozent ist das jetzt?" Sollte die Antwort nicht mindestens zweistellig ausfallen kauft der Kunde beim Mini Discounter des Vertrauens.


    Besonders amüsant ist dann der abschließende Satz ... aber zum Service würde er natürlich in unser Haus kommen :)


    Und da sind nahezu alle käufertypen identisch. Das ist die Realität und die erlebe ich täglich... die Kunden die das ganze emotional leben und denen das verkäuferhandwerk noch wirklich was wert ist sind dann doch ein Bruchteil eines Bruchteils.