Serienstandsverbesserung Lagerschale Kurbelwelle

  • Es ist eine Gradwanderung , @UnionChuck ich bin ganz bei dir , Problem ist nur und das ist der Dilettantismus meiner Meinung nach , die nicht verfügbaren Lagerschalen und von mir aus auch noch ein paar anderen teilen ...
    Einer der größten Hersteller von Premiumautomobilen sollte in der Lage sein , bei einem Rückruf genügend Teile zu akquirieren , das wirkt alles in allem sehr hölzern ...
    Wobei die offene Kommunikation seitens BMW sehr bemerkenswert ist .

  • Das noch nicht alle Briefe haben liegt mit Sicherheit an der Teileproblematik.


    Sowie die Händler entsprechende Teile haben, werden auch alle angeschrieben.


    Kommt einer eher zum Händler oder fragt, wird dieser auch eher informiert.

  • Ich habe das Gefühl, dass hier einige extrem überreagieren und sich über Sachen aufregen, von denen sie keinen blassen Schimmer haben. Sorry, wenn sich jetzt einige auf den Schlips getreten fühlen, aber jetzt habe ich eure Aufmerksamkeit.
    Ich gebe allen Recht, dass die aktuelle Situation sehr unbefriedigend ist. Dazu kommt, dass die Servicebetriebe keine klaren Aussagen zu Reparaturterminen geben können. Dies ist ärgerlich, aber durch rummeckern nicht zu lösen. Was bleibt zu tun? Abwarten und Tee trinken. BMW hat den Fehler entdeckt und ist dabei, Abhilfe zu leisten. Das dies nicht mit allen Fahrzeugen am gleichen Tag passieren kann, sollte jedem klar sein. Die MINI sind jetzt zwei Jahre gefahren und werden deswegen nicht morgen mit einem geplatzten Motor liegenbleiben. Falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass ein noch nicht reparierter Motor jetzt doch den Geist aufgibt, wird es eine kundenfreundliche Lösung des Problems geben. Keinem wird ein Leid geschehen.
    Noch ein paar kurze Sätze zum Thema Lagerschalen. Ein Motor hat mehrere Lagerschalen, die allerdings nicht gleich sind. Die Lagerschalen haben die Aufgabe die Kurbelwelle mit einem Spalt von 5/100mm - 3/100mm zu lagern. In diesen Zwischenraum wird Öl gedrückt, damit die Kurbelwelle reibungsfrei drehen kann. Die Kurbelwellen haben an allen Lagersitzen unterschiedlich dicke Lagerflächen. Zu jeder Kurbelwelle werden die dann passenden Lagerschalenpaare gesucht und codiert. Es gibt also viele unterschiedliche Dicken. Auch sind die oberen und unteren Lagerschalen in ihrer Beschaffenheit verschieden, da die unteren einer viel höheren Druckbelastung ausgesetzt sind. Glücklicherweise werden beim Zusammenbau der einzelnen Motoren die verbauten Lagerschalen notiert, sodass es überhaupt möglich ist einzelne Lagerschalen nachzuordern. Der Hersteller dieser Lagerschalen kann auf Grund der großen Menge, die jetzt zusätzlich zur normalen Motorenherstellung benötigt wird, nicht add hoc alle zusätzlichen Lagerschalen liefern. Das ist so und durch niemanden auf der Welt zu ändern.
    Ich drücke allen betroffenen fest beide Daumen, damit schnellstmöglich Abhilfe geleistet wird, aber BITTE hört auf rumzunörgeln.


    PS: ich werde am Wochenende den Motor meines Classic ausbauen und zerlegen, damit ich mir die Lagerschalen angucken kann.

    Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.


    Albert Einstein

    Einmal editiert, zuletzt von JumboHH ()

  • Danke für die Einblicke @JumboHH 8)
    Ich hoffe/denke, das erklärt etwas die Herausforderung...


    Die Herausforderung für alle Beteiligten,
    sprich Produktion, Service + Kunde.


    Klar ist doch:
    Der Mist ist extrem ärgerlich, jetzt nicht mehr zu ändern und der Aufwand ist nötig, so oder so.

  • @JumboHH


    Was die Bewertung betrifft, bin ich nicht ganz einverstanden:


    A. Technik/Produktion

    • Die unterschiedlichen Lagerschalen beziehen sich auf oben/unten und bezogenen auf die einzelnen Lager die passenden für die entsprechenden Ölbohrungen.
    • Ein Satz pro Motor ist aber immer der gleiche, der natürlich vom Motorenhersteller spezifiziert ist.
    • Das bedeutet, dass nicht für jeden einzelnen Motor individuell Lagerschalen nachgefertigt werden müssen, sondern die Spezifikation für alle gleich ist.
    • Da es bei der kommunizierten Falschverwendung der Lagerschalen nicht um verschiedene Lager, sondern immer dasselbe/dieselben handelt, muss auch der Motor des einzelnen Fahrzeugs nicht vorher überprüft werden.
    • Dadurch sehe ich keine besondere Problematik der Fertigung. Wir sind ja hier auch im Bereich der Großserienproduktion.
    • Die Neuproduktion ist ja auch nicht beendet, sondern wird kontinuierlich fortgesetzt. Wäre sie beendet, könnte man Zeitverzögerungen durch den Wiederanlauf der Fertigung verstehen.

    B. Reparaturplanung

    Das dies nicht mit allen Fahrzeugen am gleichen Tag passieren kann, sollte jedem klar sein

    Das verlangt ja auch keiner. Nur ist das Problem ja nun mindestens seit dem Start der Fehlerbehebung bekannt, d.h. in den USA und UK seit Oktober letzen Jahres. Das heisst, es ist ein halbes Jahr ins Land gegangen.


    Die Reparatur verteilt sich zudem auf eine Vielzahl von Händlern. Wie schon ein paarmal gesagt, wenn man die Aktion Top-down plant,

    • den Gesamtbedarf der Teile ermittelt,
    • die Fahrzeuge anhand der Fahrgestellnummern im ersten Schritt den Händlern zuordnet bei denen sie zuletzt in der Wartung waren, dann dieses Ergebnis mit den Händlern aktualisiert (wir sind nicht mehr im Postkutschenzeitalter-alle Daten sind online verfügbar),
    • dann das Material (Lagerschalen) entsprechend auf die Händler verteilt,

    bekommt man diese Aktion sehr gradlinig organisiert.


    Einzige größere Variable ist die Prüfung der betroffenen Motoren ob ein Lagerschalenwechsel reicht oder der Motor getauscht werden muss.
    Dies sollte aber nicht die schnellstmögliche Verteilung der neuen Lagerschalen warten lassen, sondern hätte lediglich die Konsequenz, dass in einigen Fällen keine Austauschmotoren zur Verfügung stehen und ein zweiter Termin gemacht werden muss.
    Aber auch die Zahl der Austauschmotoren ist einschätzbar, da im deutschen Fall ja schon eingehende Erfahrungen aus den USA und UK vorliegen.


    C. Nörgelei


    Ich finde es vorsichtig gesagt - merkwürdig, betroffenen Kunden hier Nörgelei vorzuwerfen.


    Es handelt sich hier nicht um einen "Bagatelldefekt", sondern um einen potentiellen Motorschaden.


    Wenn Hersteller/Händler/Werkstätten

    • ein durchfallendes Kupplungspedal in Kurven keinen Anlass zur Sorge darstellen,
    • keine Reparaturterminplanung - nicht mal mittelfristig machen können,
    • eine Zahl von Kunden nicht initiativ informieren, sondern diese per Zufall auf das Problem aufmerksam wurden,

    Wenn Kunden den Eindruck bekommen,

    • dass durch den Verzug der Reparaturarbeiten die Chance nur einen Lagerschalenaustausch durchzuführen immer geringer wird,
    • dass der Motor riskiert immer weiter beschädigt zu werden, gleichzeitig aber nur ein nicht näher spezifizierter Austauschmotor in Aussicht gestellt wird,

    dann sind daraus folgende Fragen der Kunden für mich keine Nörgelei, sondern berechtigte Anliegen.


    In diesem Fall die "Daumen zu drücken" finde ich von Händlerseite da eher etwas zynisch. Wir sind hier nicht in einer Art Naturkatastrophe, sondern haben ein Problem, dass der Hersteller bzw. die Händler zu vertreten haben. Deshalb sind hier auch nicht alle in einem "Boot" und müssen das "schreckliche Unglück" ausbaden.


    Wenn ich alle Aussagen von den Betroffenen hier Revue passieren lasse, dann habe ich keinen gesehen, der nicht bereit war flexibel zu sein und das Seine zur Abhilfe dazu zu tun.


    Wir versuchen hier im Forum die Betroffenen zu unterstützen und ich kann nicht akzeptieren, dass die in diesem Zusammenhang geführte Diskussion als Nörgelei, Meckerei, Überreaktion abgetan wird und als Rat "Abwarten und Tee trinken" empfohlen wird. Da wirkt auch die Aussage "Keinem wird ein Leid geschehen" wenig überzeugend.


    Was Kunden erwarten ist Information und Planung, keine Vorwürfe.


    Mit enttäuschten Grüßen


    Mirko

    Einmal editiert, zuletzt von Snoopy Cooper ()

  • Ich nörgele nicht, ich ärgere mich. So, jetzt hab sich dir gesagt JumboHH. :0016:
    Ne, im Ernst. Ein auf ein paar Hundertstel Millimeter falsche Teile zu verarbeiten ist- für mich - nicht so tragisch.
    Kann passiere, sollte nicht passiere, ist halt mal passiert.
    Ich bleibe MINI treu, ziehe halt meine Konsequenz, weil es mich ziemlich ärgert.


    War heute beim Händler. Termin für Mittwoch 06.04.2016 gemacht.
    Laut der freundlichen Mitarbeiterin wird der Motor auseinander gebaut, die Lagerschalen angeschaut und wenn der Verschleiß zu hoch ist, gibt es einen anderen Motor. Ist der Verschleiß nicht zu hoch, werden die nur die Lagerschalen getauscht.
    Es wird pro Auto ein Tag veranschlagt. Und das AH bekommt pro Woche Material für einen Cooper und Material für einen Cooper S Einen Leihwagen für diese Zeit auf Kosten vom AH ist klar.


    Wie auch immer es für die einzelnen User/innen ausgeht.
    A Gschmäckle bleibt. :saint: