Ich fahre hier in England seit Montag einen Ford Focus 1.6 Automatik als Mietwagen über immerhin gute 500km. Der fühlt sich trotz eines Leistungsvorteils von 23 PS gegenüber meinem One Automatik dermaßen lahm und müde an, dass es subjektiv ein dramatischer Unterschied ist. Obwohl beide Fahrzeuge eine Sechsgangautomatik haben, schaltet der Automat im Ford langsamer und teilweise deutlich ruckhafter als im Mini. Wenn man aufs Gas tritt, passiert beim Ford erstmal gar nichts. Tritt man fester oder macht gar einem Kickdown, passiert gefühlte 3 Sekunden nichts, dann jault der Motor wie ein gequälter Hund auf und die Karre wird im Zeitlupentempo schneller.
Gut, mir mag das subjektiv schlimmer vorkommen als es ist. Mir geht es aber darum, zu verdeutlichen, was der One mit dem Sechsgangautomat von Aisin für eine harmonische Verbindung eingeht. Das liegt natürlich auch am Drehmomentplateau, für das der Turbolader verantwortlich ist, während sich beim Ford ein Vierventil-Sauger älter Machart abmüht. In diesem Sinne ist der neue BMW-Dreizylinder viel mehr als ein Downsizing-Motor, sondern eher ein wegweisendes Antriebskonzept, das Leistung und Fahrspass mit Effizienz verbindet. Dass er dabei noch drehfreudig ist und trotz seines kultivierten Charakters beim Ausdrehen noch toll klingt, prädestiniert ihn für einen Einsatz in vielen Baureihen der BMW-Group.
Es entsteht also nicht "Freude am Fahren" trotz Dreizylinder-Motor, sondern gerade deswegen. Aus meiner Sicht hat BMW mit den neuen MINI-Motoren daher alles richtig gemacht.