MINI F56 - Stammtisch: "Die ForenGaststätte"

  • Aber jetzt mal ernsthaft und separat, weil es mir wichtig und elitäres Getue zuwider ist: Mir ist es völlig wurscht, womit jemand seine Brötchen verdient, solange es nicht kriminell ist. In unserem Freundeskreis reichen die Jobs vom Gebäudereiniger bis zum Vorstandsvorsitzenden und jeder/jede ist mir gleich lieb, weil jeder/jede davon ein toller und authentischer Mensch ist. Ich empfände es geradezu als Einengung meines Horizonts, mich nur mit Akademikern (oder Hilfe: nur Juristen!) zu umgeben.


    Die freundlichen Leute, die meinen Dacia gekauft haben, hatten auch kein leichtes Erwerbsleben mit regelmäßiger Wochenend- und Feiertagsarbeit und einem Job auf dem Bau 200km einfache Strecke von zuhause entfernt. Wir haben uns 2x gut und über weit mehr als mein zum Verkauf stehendes Auto unterhalten. Beim zweiten Besuch zeigte er mir dann stolz ein Foto "seiner" nagelneuen Baumaschine. Fand ich sehr sympathisch und hat mir Spaß gemacht.


    Nachdem ich mit abgeschlossenem Studium von meinem Finanzier die "Kündigung" als Berufssohn bekommen hatte, musste ich mich auf einem damals schwierigen Arbeitsmarkt zunächst mit Jobs abfinden, für die ich formal überqualifiziert war. Geschadet hat mir das sicher nicht, auch wenn es angenehmeres gibt, als mit zwei Staatsexamen in der Tasche bei einem Masseneinstellungstest ein Diktat auf dem Niveau einer dritten Grundschulklasse schreiben zu müssen, nur um dann gesagt zu bekommen, man sei aber doch hoffnungslos überqualifiziert, um als Aushilfs-Paketfahrer zu arbeiten.


    Heute kann ich zum Glück etwas machen, was meinen Fähigkeiten und Talenten entspricht und durch die oben geschilderten Erfahrungen bin ich dafür auch dann noch dankbar, wenn die Umstände mal wieder schwierig sind und leicht Frustration aufkommen könnte.


    Finally it all makes sense. ;)

  • @Jay *hachmach* Das hast Du aber schön gesagt, ich glaub ich bin valiebt :love:


    Und um dem Ernst der Lage gerecht zu werden: Seh ich genauso... Hab mit Anfang 20 während ich Schulabschlüsse nachgeholt hab auch mal Sozialhilfe bekommen und mir sehr genau gemerkt wie das war. Von Beruf Tochter hatte ich nie, bzw hab zeitig gekündigt. Alles in allem führt zu einer Lebenseinstellung, die selten die Nase rümpft, sich nicht dem größer schneller besser weiter Gerangel anschließt und zufrieden ist.


    Ich sag immer, mein persönlicher Luxus ist es, wenn ich's eilig hab nicht darauf achten zu müssen, ob die Margarine 69 oder 79 Cent kostet.


    Ich fand die "Häufung" sogenannter Besserverdiener (da zähl ich mich nicht zu, der einfache Paketfahrer würde mich dazu zählen) hier nur erwähnenswert.... und ja, ich weiß auch, dass ich hier von den allerwenigsten die Berufe kenne :)

    :6444: Einen Mini Probe zu fahren und nicht zu kaufen ist viel viel schwerer als ihn einfach gleich mitzunehmen. :6444:
    <3<3<3<3<3

  • @ Jay


    dem kann ich mich nur anschließen!


    Ich habe während des Studiums neben der Unterstützung meiner Eltern komplett durchgearbeitet und im Monat mehr Geld zur Verfügung gehabt als mancher Familienvater... Die Unterstützung meiner Eltern konnte ich nicht ablehnen, da diese drauf bestanden haben... kann man auch als vorgezogenen Erbanteil ansehen...


    Mein Ziel war es, mit 30 ein eigenes Haus zu haben und beruflich dort gelandet zu sein, dass ich ein gutes Auskommen habe...


    Beides hat geklappt... Glück gehabt...



    Ich habe es ja in entsprechenden Foren schon erlebt, dass ich für meinen Fabia schräg angemacht worden bin, was mich mal amüsiert hat, aber auch mal getroffen - je nachdem in welcher Stimmung ich gerade war... normalerweise stehe ich aber über sowas...


    Teilweise sitzen die Leute schon auf recht hohem Ross und ich bin froh, einen ebenso gemischten Freundeskreis wie Jay zu haben...



    Gruß
    Peter