MINI-Motoren und mechanische Teile des F56 F5x F60 "einfahren": Nötig oder Humbug?

  • Theoretisch bräuchte man das Motoröl nie wechseln. Es gibt mittlerweile sogar Werkstätten, die saugen das Öl raus, lassen es durch einen Spezial-Filter laufen (Dialyse?), dann kommt es wieder rein. Das Öl selbst geht nämlich nicht kaputt, es nimmt nur viel Schmutz auf. Es gab sogar schon mal Ölfilter für's Auto, da wäre ein Ölwechsel auch nicht mehr nötig geworden. Hat die Auto-/Zuliefererindustrie aber schnell in einer Schublade verschwinden lassen.
    Das Altöl vom Ölwechsel wird sogar noch weiter verwendet, ich vermute mal für Hydrauliköl. Es gibt eine Urban-Legend, dass billiges Noname-Motoröl im Supermarkt aufbereitetes Altöl sei. Ob da was dran ist?

    Das stimmt leider nicht. Öl altert! Es nimmt Verunreinigungen auf und verschlammt dadurch, aufgenommenes Wasser aus der Luftfeuchtigkeit setzt die Viskosität herab und kann Säuren bilden, Polymerketten (in Additiven) werden durch die Scherkräfte zerstört, unverbranntes Benzin verdünnt das Öl.


    Edith sagt: ob das Öl nun wirklich nach genau zwei Jahren oder 30.000km hinüber ist, kann ich nicht genau sagen.

    Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.


    Albert Einstein

  • Das kein Ölwechsel erforderlich ist mit einem Spezialfilter ist mit Vorsicht zu geniessen.
    Leute die Rennstrecke fahren wechseln das Öl alle 2000 - 3000 km, ganz einfach weil sich die Additive verabschieden, bzw. die Polymerketten welche für die Spreizung der Viskosität zuständig sind immer kürzer werden und somit aus einem 0W40 bald ein 0w20 wird. Irgendwann wirds dann zu dünn und schützt gerade unter erhöhten Temperaturen nicht mehr. Das hat mit Ablagerungen die der Filter entfernt nichts mehr zu tun.


    Betrifft natürlich nur Leute die ihr Auto auch mal am Limit bewegen, Highspeed Autobahnfahrten gehören zB. zur höchsten Belastung eines Motors, da sollte man unbedingt darauf achten mit frischem Öl unterwegs zu sein.

  • Wenn's um das Verschlammen geht, betrifft das ausschließlich Motoren, die mit flüssigen Kraftstoffen betrieben werden. Der CNG-Motor meines Combo sieht innen aus wie frisch geleckt. Das Öl ist nach 30Tkm immer noch bernsteinfarben ohne jegliche Verunreinigungen.


    Ich wechsle das Öl dennoch, weil die thermische Belastung bei gasbetriebenen Motoren insbesondere im Bereich der Ventile deutlich höher ist als bei benzinbetriebenen Motoren (keine Kühl- und Spül-Wirkung durch den "eingeatmeten" Kraftstoff). Das Öl wird also in den Hydros deutlich höher erhitzt und altert vermutlich eher schneller.