Konkurrenz oder chancenlose Mitbewerber - was würdet ihr fahren, wenn es Mini nicht geben würde

Zitat von sir_tobi

Wenn ich das Auto kaufe, stellt sich mir dann die Frage ob mir das Auto dann nur zum Teil gehört. Die Sitzheizung gehört mir dann ja eigentlich nicht, sonst müsste ich keine Miete zahlen.

Ich bin da altmodische. Die Vorstellung gefällt mir gar nicht.

Ich sehe das ähnlich. Wozu ein Auto besitzen, wenn ich weiter für Funktionen kaufe?
Wir das Auto dafür 50% billiger und auch langlebiger - eben ohne geplante Obsoleszenz?

Diese Denke über die Abos ist BWLer-Denke, passt aber auch zur Leasinggeneration. Alles just in time und solange gefällt.
Entscheidungen akzeptieren und mit ihnen leben? Egal, ich mach die Welt, wie sie mir gefällt.

Dass meine Frau ihren Mini bar bezahlt, war für die Verkäuferin auch ungewöhnlich, da wohl die Masse auf Leasing rausgeht,

so auch die Aussteller konfiguriert werden.

Individualität gut und schön, irgendwann ist es auch übertrieben.

Zitat von ThomasCrown

Dass meine Frau ihren Mini bar bezahlt, war für die Verkäuferin auch ungewöhnlich, da wohl die Masse auf Leasing rausgeht,

so auch die Aussteller konfiguriert werden.

Individualität gut und schön, irgendwann ist es auch übertrieben.

Solange Du die Frau nicht auch geleast hast... 😉

Individualität ist eigentlich erst bei Kauf richtig möglich. Ich hätte die Änderungen an meinem Mini nicht machen können, wenn er geleast wäre.

Nicht falsch verstehen, ich will hier niemand kritisieren, der sein Auto least.

Hier ein Link zu einem Artikel, der weitere Functions on Demand von Mercedes, Audi oder Porsche beschreibt, z.B. Fahrspur- oder Einpark-Assistenten.

Auch der Vergleich mit den Individualisierungs-Möglichkeiten von Smartphones, Laptops oder Spielekonsolen nach dem eigentlichen Kauf bzw. Leasing/Miete finde ich interessant.

Wer würde heutzutage noch ein Smartphone kaufen, dessen Funktionsumfang man nach dem Kauf nicht durch den Kauf bzw. die Miete von Apps individualisieren kann? Niemand...

Solche Functions on Demand sind meiner Meinung nach Chance und Risiko zugleich.

Chance, weil sie die Möglichkeit bieten, mittels Software Anpassungen bzw. Ergänzungen später Neuerungen und neue Funktionen zu nutzen, die zum Zeitpunktes des Kaufs bzw. des Leasingbeginns nicht verfügbar waren.

Risiko, weil die Hersteller dies als Grundlage dafür nutzen könnten, serienmäßig nur noch ein Basis-Set an Funktionen anzubieten und alle wichtigen bzw. nützlichen Funktionen für (über die gesamte Laufzeit gesehen) sehr teures Geld anzubieten. Flexibilität will bezahlt sein...

"Functions on Demand" im Auto: Nachrüsten übers Internet

Ein Auto kaufte man lange Zeit fertig ausgestattet. Heute lassen sich einzelne Extras auch im Nachhinein online ordern und freischalten.

www.autohaus.de

Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, den potenziellen Konkurrenten eines Mini:

Ich denke, dass der Mini mit all den Möglichkeiten der Individualisierung bei der Karosserie und den Connectivity/OTA Möglichkeiten gut am Markt positioniert ist.

Wettbewerber schauen sich genau an, wie BMW/Mini hier agiert, um das "Kundenerlebnis" und die Kundenbindung zu steigern.

Zitat von sir_tobi

Solange Du die Frau nicht auch geleast hast... 😉

Individualität ist eigentlich erst bei Kauf richtig möglich. Ich hätte die Änderungen an meinem Mini nicht machen können, wenn er geleast wäre.

Nicht falsch verstehen, ich will hier niemand kritisieren, der sein Auto least.

Das stimmt für Individualisierungen an der Karosserie, den Felgen, der Motorsteuerung/Leistungssteigerung des Motors und anderer "Hardware".

Bei der Software ist Individualisierung bezüglich neuer Funktionen, die vom Hersteller oder offiziellen Partnern von Mini Angebot werden, auch beim Leasing möglich. Das muss dann halt vom jeweiligen Leasingvertrag abgedeckt werden. Aber da die gesamte Autoindustrie ja eh in diese Richtung marschiert, wird das in Zukunft auch heim Leasing zum Standard gehören.

Vermutlich gibt es das Problem noch nicht, aber wie wird das eigentlich sein, wenn man etwas in seinem eigenen Auto "mietet" und dieses Teil dann kaputt geht? Kann man es dann nur nicht mehr mieten? Bekommt man es auch außerhalb der Garantie repariert?

Lohnt es sich wirklich Hardware (Sitzheizung, Matrix LED, Rückfahrkamera etc zu verbauen und dann bucht ein Kunde diese Dinge evtl nie zu. Die Kosten kommen doch nie wieder rein... 🤔 und die Massenefekte gleichen das vermutlich nicht wieder aus.

Wenn ich das Auto kaufe, dann denk ich mir - nimm das und das mal mit rein, damit ich es später nicht bereue wenn es fehlt. Die Hälfte nutze ich dann nie. Umgekehrt würde ich fast nichts nehmen und dann im Oktober denken "ach nö, das geht auch noch ohne Sitzheizung, das Geld spare ich mir" Einmal ausgegeben tut auch nicht so weh wie ständig zahlen müssen.

Jeder tickt da anders, aber ich könnt mir vorstellen, dass die damit auf die Nase fallen.

Stellt Euch vor, es entsteht ein Unfall, der durch ein vorhandenes aber nicht gebuchtes aktives Sicherheits-System hätte verhindert werden können... Da laufen sich die ersten Juristen schon warm...

Vielleicht bin ich auch nur ein alter Sack der nicht mit der Zeit geht - ja, so wird es sein 🤪👨🏻‍🦳

Zitat von Dr1ver

Vermutlich gibt es das Problem noch nicht, aber wie wird das eigentlich sein, wenn man etwas in seinem eigenen Auto "mietet" und dieses Teil dann kaputt geht? Kann man es dann nur nicht mehr mieten? Bekommt man es auch außerhalb der Garantie repariert?

Valider Punkt, Dr1ver .

Ich habe bisher noch keinen Vertrag gesehen zum Thema Functions on Demand, aber ich gehe davon aus, dass der Hersteller für solche Funktionen eine Gewährleistung anbieten muss. Es ist schließlich eine zugesicherte Eigenschaft.

Zitat von sir_tobi

Lohnt es sich wirklich Hardware (Sitzheizung, Matrix LED, Rückfahrkamera etc zu verbauen und dann bucht ein Kunde diese Dinge evtl nie zu. Die Kosten kommen doch nie wieder rein... 🤔 und die Massenefekte gleichen das vermutlich nicht wieder aus.

Es lohnt sich bei vielen Bauteilen für die Autohersteller (OEM). Der Preisvorteil ist da, wenn der OEM ein bestimmtes elektronisches Bauteil nur in einer Version einkaufen muss und das in viel größerer Stückzahl.

Beispiel:

Seit vielen Jahren verbaut Mazda quer durch alle Baureihen vom kleinen Mazda 2 bis zum großen CX-5 bis auf die reinen Basis-Ausstattungen (sog. Prime Line) das sog. MZD Display auf dem Armaturenbrett in der Mitte.

Bei ALLEN Autos quer durch alle Baureihen mit diesem MZD Display ist eine Headunit am MZD Display verbaut, die IMMER mit eingebautem Navi kommt. Egal, ob der Käufer das Navi geordert hat oder nicht. Es ist immer verbaut.

Mazda bietet das Navi nur in den höheren Ausstattungslinien serienmäßig an. Ansonsten muss man es für teures Geld als Extra bestellen. Die HW ist also immer im Auto vorhanden, nur die SD Karte mit dem Kartenmaterial fehlt, wenn man das Navi nicht bestellt.

Hmmm .... vielleicht sollten die Beiträge zu "Functions on Demand" in einen neuen, separaten Thread verschoben werden. Hier ist das ein wenig offtopic...

Zitat von sir_tobi

Lohnt es sich wirklich Hardware (Sitzheizung, Matrix LED, Rückfahrkamera etc zu verbauen und dann bucht ein Kunde diese Dinge evtl nie zu.

Das klingt auch nicht sehr klimafreundlich. Aber: one Kabelbaum to rule them all!