Das war doch aber vorher auch schon so, nur da waren eben 2 hintereinander, die jeweils Gewinn machen wollten (Mini beim Verkauf an den Händler und der Händler beim Verkauf an den Endkunden).
Die Idee hinter dem Agenturmodell ist für mich prinzipiell verständlich. Ein Kunde soll, unabhängig vom Bestellweg, den gleichen Preis bekommen. Damit es sich zum Beispiel für einen Kunden auch nicht mehr lohnt, bei sowas wie carwow ein Auto zu bestellen, was dann nämlich das ganze Händlernetz untergräbt. Die online Anbieter sind dem Hersteller denke ich ein ziemlicher Dorn im Auge, weil sie durch die großen Stückzahlen und die eben nicht vorhandene Infrastruktur Preise anbieten konnten, wo kein Autohaus mithalten konnte. Und viele Kunden haben es dann wahrscheinlich wie bei Media Markt gemacht: gehen hin und lassen sich beraten, bestellen dann aber online, weil günstiger. Aber Service und Aftersales können die halt nicht leisten, und die Händler wollen auch nicht, weil das Auto ja auch nicht bei ihnen gekauft wurde... Und das lässt dann beim Kunden einen schlechten Eindruck der Marke zurück. Vielen Kunden ist auch denke ich nicht bewusst, dass das Autohaus, an dem groß BMW dran steht, eigentlich gar nicht BMW ist, sondern eine Müller Meier Schulze GmbH, die nur einen Exklusiv-Vertrag mit BMW unterschrieben hat.
Allerdings verstehe ich jetzt nicht mehr so ganz, warum ein Händler überhaupt noch Verkauf machen soll. Er muss die Mitarbeiter bezahlen, ist immer noch wirtschaftlich selbstständig (trägt also finanzielles Risiko), wurde aber seiner großen Stellschraube (dem Preis) beraubt. Da wäre natürlich interessant, ob sich das mit dem Agenturmodell überhaupt noch lohnt für die Händler, aber das werden wir wohl nie erfahren. Vielleicht lohnt es sich auch nur durch diese Änderung wieder, auch mal irgendwo in der Pampa ein Mini Autohaus aufzumachen, weil der kleine Händler auf einmal den gleichen Preis anbieten kann, wie der Große. Schauen wir mal, wie es weiter geht.
Ich denke auch, dass Rückgänge in den Verkaufszahlen eher mit den neuen Modellen und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zu tun haben, als speziell mit dem Agenturmodell