Sehr ruppige Antischlupfregelung normal?

  • Normalerweise fahre ich ja so zurückhaltend, dass ich eine Antischlupfregelung selten bemerke. Doch bei Nässe und etwas unsensiblem Gasfuß beim Anfahren kommt sie dann doch hin und wieder ans Arbeiten.


    Dabei fällt mir auf, dass sie extrem ruppig regelt. Da geht dann ein Ruck (teilweise auch mehrere) durch das ganze Auto, was sowohl gefühlt als auch akustisch sehr unkomfortabel ist oder um es anders auszudrücken: Einem Auto dieser Preisklasse aus meiner Sicht eigentlich unwürdig.


    Zumal ich das bisher noch bei keinem meiner Autos so extrem wahrgenommen habe, auch nicht bei meinen zwei F56 und einem F55. Allerdings waren das alles Schalter. Mein F60 jetzt hat das DKG. Könnte es vielleicht daran liegen? Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Falls das normal sein sollte, kann man vermutlich nichts dran ändern, oder?

  • Also ich habe bei mir das selbe festgestellt, stört mich aber nicht da ich der Meinung bin bei über 300 PS darf es schon etwas scharren, auch bei meinem Audi RS 4 ist es so.

    Sicher hann man es justieren oder umprogrammieren aber wer kann so etwas und dann noch richtig ;)

  • Danke für die Rückmeldung und Einschätzung, dass es normal ist.


    Ich hatte bislang halt überwiegend Fahrzeuge in der 130 bis 200 PS Leistungsklasse und da habe ich die Regelung wie gesagt noch nie so ruppig erlebt. Aber gut, kaputt scheint ja dann nichts zu sein. :)

  • Die Frage wäre für mich eher, warum es passiert?

    Reifenwahl und -Druck sind wohl nicht unerheblich.


    Ich kann mich die letzten 20 Jahre nicht wirklich

    oft an einen Einsatz der Regelung erinnern :/


    Selbst wenn es sehr schnell gehen muss(te),

    haben alle MINIs mein Gasspiel mit Bravour gemeistert.


    … allerdings würde ich (!) mir um solche Assistenten

    auch keine Gedanken in Bezug auf den Komfort machen.


    Dabei geht es IMHO um Sicherheit. Das hat zuverlässig

    zu funktionieren, egal welcher Hersteller/welches Modell.

  • Ist aber Markenübergreifend so. Im Superb jetzt mit Allrad habe ich keine Traktionsprobleme mehr aber vorher der Octavia war ein Graus. Wenn da die Traktionskontrolle eingesetzt hat, gab es richtig harte Schläge, die durchs Auto gingen. Extrem unangenehm. Erklärt wurde mir das mit den Motorlagern. Der Motor kippt ja in seinen Lagern, wenn man Gas gibt. Wenn dann die Traktionskontrolle greift, nimmt sie ja einfach nur hart den Zündfunken weg. Dann entspannt der Antriebsstrang, der Motor kippt zurück und knallt in die anderen Lager. Dann kommt das Gas wieder und er knallt wieder in die ersten Lager. Und so weiter und so fort. Beim Fronttriebler passiert das häufiger.

  • Die Frage wäre für mich eher, warum es passiert?

    Reifenwahl und -Druck sind wohl nicht unerheblich.

    Schon richtig. Beim Druck wähle ich als Kompromiss aus Komfort und Sprit sparen immer etwas zwischen dem Normal- und ECO-Wert, meist 0,2 Bar unter ECO.


    Meine Winterreifen (Goodyear Ultragrip Performance 8 ) werden vermutlich auch nicht mehr die besten sein. Die Räder habe ich gebraucht gekauft und die Reifen darauf haben noch 6mm Profil, sind aber auch schon fünfeinhalb Jahre alt.


    Meine Sommerreifen (Bridgestone mit Sternchenmarkierung, also direkt von Mini freigegeben und ab Werk montiert, genaues Fabrikat weiß ich gerade nicht) sollten allerdings besser sein, da sie eine DOT aus 2020 haben und noch massig Profil. Wirklich zufrieden bin ich mit denen jedoch insgesamt nicht. Bei flotter Fahrweise könnte der Grip sowohl im Trockenen als auch bei Nässe etwas besser sein.


    Aber richtig schlecht ist die Bereifung halt trotzdem nicht. Vielleicht hat es aber auch einfach was mit dem DKG zu tun. Wenn ich mal etwas mehr aufs Gas trete (aber noch kein Kickdown), werden ja oft direkt Gänge runtergeschaltet. Da wirken dann ja plötzlich andere Kräfte als wenn ich bei einem Schaltgetriebe (wie ich es vor dem Countryman bei allen Autos hatte) im hohen Gang bleibe und dann Gas gebe.

  • Ist aber Markenübergreifend so. Im Superb jetzt mit Allrad habe ich keine Traktionsprobleme mehr aber vorher der Octavia war ein Graus. Wenn da die Traktionskontrolle eingesetzt hat, gab es richtig harte Schläge, die durchs Auto gingen. Extrem unangenehm. Erklärt wurde mir das mit den Motorlagern. Der Motor kippt ja in seinen Lagern, wenn man Gas gibt. Wenn dann die Traktionskontrolle greift, nimmt sie ja einfach nur hart den Zündfunken weg. Dann entspannt der Antriebsstrang, der Motor kippt zurück und knallt in die anderen Lager. Dann kommt das Gas wieder und er knallt wieder in die ersten Lager. Und so weiter und so fort. Beim Fronttriebler passiert das häufiger.

    Nicht nur das. Viele Traktionskontrollen greifen auch mit gezielten Bremsungen ein, um das Rad mit mehr Schlupf einzubremsen, damit das andere Rad mehr Moment auf den Asphalt bringen kann. Bei meinem alten Opel den ich vorher hatte, hat man das Aktivieren der Bremspumpe im Hydroaggregat gut gehört und gespürt. Dafür konnte er die Motorleistung nicht wirklich gut regulieren, um das Schlupfen der Reifen zu verhindern. Ruppiges Regeln klingt für mich, dass die Regelung, die den Radschlupf verhindern soll, bevor er gewisse Grenzen überschreitet, hier wohl nicht mehr ausreicht und er durch harte Eingriffe wieder Grip erzeugen möchte. Mein Cooper regelt da zwar auch nicht kontinuierlich -man spürt klar, dass die Reifendrehzahl reduziert wird, bis wieder genug Reibwert da ist-, aber Schläge oder Geräusche (ausser die um Traktion singenden Reifen) habe ich da keine bemerkt. Klar habe ich weniger Drehmoment, aber während der Regelung der TC erlaubt die Motorsteuerung sowieso nur limitiertes Moment. Vielleicht spielt hier der Softwarestand noch eine Rolle.


    Mit ner Automatik oder DKG würde ich das nicht ganz vergleichen, da hier das Getriebe durchaus ebenfalls beteiligt wird, die Antriebsleistung zu reduzieren. Dadurch ist eine feinere mehrstufige Regelung beim Anfahren durchaus realisierbar.

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    You drive me crazy, Shawn!
    :MINI_03: