Suche Tipps bei der Urlaubsplanung mit dem SE (Osteuropa)

  • Guten Abend!

    Ich habe vor nächste Woche mit meinem SE von Stuttgart nach Breslau zu fahren um Freunde zu besuchen. Die Fahrtstrecke habe ich mit "A Better Routeplaner" über die Tschechische Republik nach Polen geplant und beträgt 764 KM + 6 Ladestopps mit in Summe 11h Reisezeit inkl Ladezeit. Soweit so gut!


    Bin jetzt grad am Optimieren. Habe mir ein ODB Dongle gekauft und mit der BiMi App verbunden, die ich wiederum mit der A Better Routeplaner App verbunden habe, so dass die Routplaner App, die ich via Apple CarPlay anzeigen lasse, mit Echtzeitdaten wie Akkustand etc. vom SE versorgt wird um so eine genauere "on the fly" Navigierung der Ladestopps zu erhalten. Habt Ihr noch weitere Tipps für mich?


    War bis Dato immer mit einem Verbrenner unterwegs... Laut Internet ist die Ladeinfrastruktur in der Tschechischen Republik und Polen (in Autobahnnähe) eigentlich ganz okay! Habt Ihr schon Erfahrungen in Osteuropa sammeln können?

    Habe die Mini Charging Ladekarte, bei der auch das Roaming in CZ und PL beinhaltet ist, dabei. Darüber hinaus grad die Ladeapp für CZ (FUTURE/E/GO) und PL (GreenWayPL) geladen um nicht aufs Roaming zurückreifen zu müssen. Ich denke das wird damit nochmal günstiger!


    So, jetzt seit Ihr dran! :)


    Dank euch

  • Das klingt schon mal nach einen sehr guten Plan :)


    Folgendes kann ich durch meine Erfahrung mit 300 bis 400 km Strecken grundsätzlich empfehlen:

    - nicht mit kostenlosen Säulen planen (ich dachte z.B. letzten Freitag: Ich muss ja eh noch zu Ikea, da kann ich das ja perfekt gleichzeitig als Ladepause nutzen. Ergebnis: 3 Ladepunkte bereits belegt und der 4. defekt)

    - Ladestellen planen die mehr als eine Ladesäule haben bzw. eine Alternative im direkten Umfeld liegt (leider muss man immer mit defekten Ladesäulen rechnen)

    - Die Ladesäulen mit 10-20 % Rest Akku anfahren. Da ist man dann nämlich bei 50kw (oder schnelleren) Säulen tatsächlich nach ca. 30 bis 35 Minuten wieder auf 90 %

    - Bis 90 % laden. Erst ab 90 % wird das Laden bei meinem SE deutlich langsamer

    - Bei 110 km/h ist der Verbrauch sehr gut. Nach meiner Erfahrung sind auch bis zu 125 km vom Verbrauch her noch OK. Ab 130 wir der Verbrauch für die Langstrecke dann aber doch recht hoch

    - Ladekarten funktionieren zuverlässiger als Apps (bei z.B. schlechtem Empfang nützt die App nichts mehr)


    Rein Informativ: Eine 360 km Strecke fahre ich mit einem Zwischenstopp

  • Vielen Dank für eure ersten Erfahrungsberichte! Meine nächste Frage wäre tatsächlich nach der optimalen Reisegeschwindigkeit gewesen. 110 km/h wäre jetzt auch meine erste Wahl.

  • So, mein Trip liegt ja jetzt schon ein paar Monate zurück. Aber vorab, hat alles super geklappt!

    Die Kombination "ODB Dongle + BiMi App + ABRP" hat die meiste Zeit ganz git funktioniert und war sehr genau, allerdings ist ABRP des öfteren abgestürzt und musste neu starten. Dadurch wurde mit dem aktuellen Akkustand eine neue Route berechnet, was die ursprüngliche Planung über den Haufen geworfen hat.


    Ich bin ich von Stuttgart über Prag nach Breslau gefahren, also einmal komplett quer durch Tschechien. Man muss sagen, dass mittlerweile wirklich in jedem Kaff eine Ladesäule zu finden ist, selbst in Tschechien und Polen. Funfact, die einzige Ladesäule die nicht funktioniert hat, bzw ausgeschaltet war, war in Deutschland kurz hinterm Weinberger Kreuz. Das war auch die erste Säule die ich angefahren hatte. Hatte allerdings noch 30% Akku und konnte noch ein gutes Stück weiter zu einer anderen Ladesäule. Dieses Erlebnis hatte mich aber direkt sensibilisiert, so dass ich lieber einmal öfters geladen habe wenn ich unterwegs eine Ladestation gesehen habe.


    Die meisten Ladesäulen konnte ich mit der MINI CHarging-Karte aktivieren. In Tschechien gab es allerdings "Hausmarken" die erst eine eigene App wollte, wo man sich anschliessend durch den Tschechischen Registrierungsprozess klicken musste. Dazu muss ich sagen, ich kann weder Tschechisch noch Polnisch, aber mit Geduld und Google Translate funktioniert es. Dazu kam noch das die Unterschiedlichsten Ladesäulen-Fabrikate zu finden waren. Mal erst mit der App oder Karte aktivieren und danach das Auto anstecken oder erst das Auto anstecken... Einmal musste ich mir von einem "Einheimischen" helfen lassen, der auch grade sein EV geladen hatte. Apropos, an so gut wie ALLEN Ladestationen war ein EV angeschlossen. Teilweise waren die Ladestationen irgendwo im Hinterhof an konventionellen Tankstellen zu finden und man wurde immer ein bisschen doof angeglotzt. An jeder Säule prangte die EU Flagge, das erklärte auch die hohe Dichte an Ladesäulen, alle subventioniert...


    Insgesamt war es ein Abenteuer worauf man Lust haben und der Geduldsfaden ein Seil sein muss. Ein "bisschen" Internetaffinität schadet da nicht, wenn ich denke das meine Eltern so eine Tour gemacht hätten... OMG! Und das obwohl sie it 70 fit am iMa, iPad und iPhone sind! Mal App, mal Ladekarte, .... Man muss halt hart im nehmen sein!


    Ich wollte ja ursprünglich eine detaillierten Bericht schreiben, das hatte ich aber schnell verworfen da ich mich von Ladestation zu Ladestation hangelte und IMMER die Geschwindigkeit, Akkustand und die KM zur nächsten Station im Blick hatte. Im Durchschnitt bin ich immer so 100 bis 120 km gefahren um genügend Restakku zur Verfügung zu haben, sollte die angepeilte Ladesäule nicht funktioniern. Denn vom Verbrenner sind wir verwöhnt, wenn ich eine Tankstelle anfahre bekomme ich zu 100% Sprit! Und sei es ausnahmsweise mal SuperPlus wenn Super leer ist. Das ist bei einer Ladestation immer ein bisschen ein Glücksspiel. Bei der BP Ladesäule die aus war, die ich Anfangs erwähnte, bin ich in die Tankstelle worauf sich die Ladesäule befanden. Das Personal hat nur mit den Schultern gezuckt "mit den Ladestationen haben wir nichts zutun, da müssen sie die Hotline anrufen".


    Also die ODB Dongle + BiMi App + ABRP Lösung ist schon ein "gepfusch" und funktioniert nur wenn man immer wieder mal neu startet und ABRP immer mal wieder neu mit dem Dongle verbindet. Da muss man sagen, dass die Routensoftware von MINI für ein EV einfach SCHEIßE ist! Sie ist NULL auf ein Elektrofahrzeug abgestimmt. Ja, ich kann mich zur nächsten Ladestation navigieren lassen, das wars dann aber auch. Da ist Mercedes EQ oder Tesla UM WELTEN voraus was die Routenplanung angeht. Die haben ja eine art ABRP ab Werk im Navi! Da kann man natürlich sagen: Der MINI ist ein Stadtauto, der brauch das nicht. Aber bei der Preisklasse trotzdem ein NO GO.


    Die meiste Zeit hat ich den Akkustand im Blick, mit einer vollautomatischen Routenplanung wäre die Fahrt VIEL ENTSPANNTER gewesen. Da muss MINI noch aufholen. Und unter dem Gesichtspunkt das die SW so mangelhaft ist, würde ich mir kein MINI mehr kaufen wenn ich auch mal 200, 400 oder sogar mehr Kilometer am Stück fahren will.


    Die Akkuanzeige ist ohnehin sehr ungenau. Also bei einer Reisegeschwindigkeit um die 100 km/h kommt man gute 200km weit.

    Allerdings mit 5 % an eine anvisierte Ladesäule ankommen die dann nicht funktioniert ?! Ne lass mal, willst Du nicht ausprobieren...

  • Vielen Dank für deine ausführliche Erzählung. Abgesehen davon, dass MINI SE aus meiner Sicht für die Langstrecken (ab 200 km) nicht vorgesehen ist, bin ich bei dir, dass wenn man sowas trotzdem macht, dabei hart im Nehmen sein muss. Das bezieht sich jedoch auch auf andere BEVs.


    Eine ähnliche Erfahrung habe ich bereits bei einer vergleichbaren Strecke nach Ungarn mit einem Mercedes EQC gemacht. Sobald eine Ladesäule aus deiner ursprünglich geplanten Route aus irgendeinem Grund nicht verfügbar ist, muss alles überplant werden. Deswegen würde ich nie mit der Ankunft an einer Ladesäule mit unter 20% SoC rechen. Dabei kann ich deine Aussage bestätigen, dass die Routenplanung von Mercedes für die Elektrofahrzeuge um die Welten besser ist, als die Navi von MINI. Ich verstehe nicht, warum BMW/MINI das immer noch nicht korrigiert hat. Die ganzen Daten (SoC, Geschwindigkeit, Verbrauch usw.) stehen denen doch zur Verfügung. Man muss an der Stelle erwähnen, dass es seit neulich diese Funktion in der MINI App gibt. D.h. die Route kann mit den Ladestopps (MINI Charging Netzwerk) auf dem Handy geplant und anschließend ans Fahrzeug geschickt werden. Was immer noch fehlt, ist die Anzeige der EV-relevanten Daten in der Navigation (z.B. SoC bei der Ankunft an der nächsten Ladesäule) sowie die Echtzeitaktualisierung der EV-relevanten Daten (z.B. anhand der Geschwindigkeit).