Gestern fuhr ich den Drei-Pässe-Klassiker Furka-Grimsel-Susten.
Zunächst ging es mit 100% SOC auf der Autobahn von Zug nach Erstfeld. Piano. Wie immer im Green-Mode. Baustellen und generelle Tempolimite führten zu einem bemerkenswerten tiefem Verbrauch: in knapp einer Stunde fuhr ich die 62km mit einem Durchschnittsverbrauch von 9.4kWh/100km bei einer Durchschnittsgeschwindigeit von 64km/h. 5.84kW benötigte ich laut Tronity.io, der Ankunfts-SOC betrug 80%. Die Erstfeld-Lademöglichkeit nutzte ich bereits bei meiner Pässe-Fahrt dem Kyburz eRod (YouTube: Kyburz eRod - Furka-Grimsel-Susten), und wusste dass nach einer Stunde Fahrzeit ein bio-break sinnvoll war. Die Ladegeschwindigkeit war mehr als mau, aus ladestrategischer Sicht überflüssig, aber mei, ich musste aufs WC und wollte etwas Essen. Von 80% auf 91% dauerte die Ladung 27 Minuten. Dabei lud der MINI sage und schreibe 3.21kWh...
Weiter ging es. Zunächst die Bundesstrasse weiter Richtung Wassen, während es sich auf der Autobahn gen Süden staute. Entsprechend war jedoch auch Verkehr den Gotthard hinauf, Richtung Andermatt. Nach Andermatt ging es dann rechts weg, Richtung Furkapass. Ständige Begleiter: laut tösende Töffs. Der Furka ist der "haarigste" der drei Pässe was Anspruch an Fahrzeug und Fahrvermögen angeht. Engstellen und sehr enge Serpentinen verursachten bei norddeutschen Camperchauffeuren rote Gesichter, dito bei den dahinter wartenden Töfffahrern: bei diesen war es jedoch Zornesröte ob des Ausgebremst werdens. An einigen Stellen wechselte ich in den Sport-Mode, und wedelte motorradgleich um die Kurven. Das Schiessschartengucklock am MINI ist für sportliche Ambitionen auf Passstrassen jedoch ein Bremser: die Uneinsehbarkeit von speziell rechts oben entgegenkommenden Fahrzeugen zwingt zu besonderer Vorsicht. Auch bei langsamer Fahrt lädt die überschaubare Glasfläche und das vorgezogene Dach nicht zum Geniessen des Bergpanoramas ein. Schade.
Nach dem Passieren des höchsten Passstrassenpunktes machte ich eine kurze Pause um einen V-Gate WLAN OBD Dongle mit der BiMi app zum Auslesen der Batterietemperatur zu nutzen. Der deutlich schnellere V-Gate Bluetooth Dongle liegt leider im verhagelten Tesla. Ich wollte herausfinden um wieviel sich die Batterie beim rekuperieren den Pass hinunter nach Gletsch erwärmt. Mit dem eRod hatte ich hier die unschöne Erfahrung gemacht, dass sich dessen Motor überhitzte, und dadurch das BMS völlig aus dem Tritt kam (es zeigte eine leere Batterie an, und erst nach einer Abkühlphase konnte ich die Fahrt den Grimsel hinauf fortsetzen). 5% rekuperierte der MINI, die Batterietemperatur erhöhte sich um 1 Grad Celcius - vernachlässigbar.
In Getsch hiess es wieder: Blinker rechts - den Grimsel hinauf. Schwupps, drüber, dann wieder ein kleines Stück hinab zum Grimsel-Hospiz Hotel. Dort hatte ich Glück dass die Typ2 Wallbox in der Einstellhalle verfügbar war, obwohl auf dem spärlich besetzten Aussenparklatz Model X, Taycan und e-Niro parkierten - und löblicherweise dank grossem Akku keinen nicht benötigten Gratisstrom schnorchelten. Aus dem Abfahrts-SOC von 91% in Erstfald wurden nach Erklimmen des Furka- und Grimselpasses 44%. Knappe zwei Stunden für 70 Kilometer, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mauen 35km/h und einem Durchschnittsverbrauch von 19.6kWh/100km Absolut waren es knapp 14kWh welche durch den Elektronenvergaser flossen. In 55 Minuten kamen dann überschaubare 8.5kWh hinzu, von 44% auf 73% SOC. Die Stunde ging ratzfatz vorbei, auch dank Ausstellung zur Historie des über neunzig Jahre alten Staudammes, und der im Bau befindlichen neuen Staumauer. Die frisch eingerollte Renault ZOE freute sich über den frei gewordenen Ladeplatz. Den Grimsel hinab floss ordentlich Strom in die Batterie, plus 9% SOC waren es wohl.
Und wieder rechts abgebogen, Richtung Sustenpass. Im Vergleich zu Furka und Grimsel herrlich wenig befahren. Nach der Passhöhe hatte ich einen gelben Porsche GTR am MINIhintern kleben. Meine neuen Sommerpneus wären dann wohl auch eingefahren - zumindest die vorderen Reifen... Neben der schlechten Übersicht ist auch der Frontantrieb - den Sport-Modus artgerecht nutzend, ein Spassbremser. Die Kraft ist in den Haarnadelkurven nicht richtig auf die Strasse zu bekommen, es scharrt, der MINI schiebt, kein wirklich Quell der Kurvenhatzfreude.
Via Autobahn, gen Süden staute es sich noch immer ging es dann wieder nach Hause. Grimsel hinab, Susten hoch, Susten hinab und Baustellen- und Unfall-in-Baustelle-bedingt dann wieder sehr entschleunigend: Nach 149km in knapp drei Stunden rollte ich mit 31% SOC wieder zu Hause ein. Die Durchschnittgeschwindigkeit auf dieser Etappe: 31km/h, bei einem absoluten Verbrauch von 12.2kWh bei einem Verbrauchsdurchschnitt von 8.2kWh/100km.
Für den Gesamtausflug zeigte der MINI Reise-Bordcomputer: 280km, 5:18h, Durchschnittsgeschwindigkeit 54.3km/h und 12.1kWh/100km an.
IMG_1087.jpg
IMG_1158.JPG
IMG_1103.jpg
IMG_1113.jpg
IMG_1138.jpg
IMG_1148.jpg
IMG_1162.jpg