Elektromobilität - Sinn oder Unsinn ?!?

  • Die Reichweite des i3 wurde -wenn ich mich recht erinnere- damals mit >200 km angegeben. Die Fahrt von meinem Bekannten führte nur 11-12 km über die zu diesem Zeitpunkt auf 60 km/h limitierte A40.


    Ich hatte den i3 2014/15 für ein Wochenende zur Probefahrt gehabt und bin damals ca.185 km weit gekommen. Der Leistungsverlust des Akkus umgerechnet auf den aktuellen E-MINI würde dann bedeuten, in ca. 7 Jahren hat ein heute neuer Wagen auch nur noch echte 120 km Reichweite (wenn es zu kalt ist eher weniger?).


    Der Weg in energieeffiziente und den nicht umweltbelastende Antrieb liegt m.E. nicht in einem rein batteriebetriebenen Elektromotor. Sicher da kann sich noch vieles ändern in den nächsten Jahren.


    Im Moment möchte ich aber keine 30.000-40.000 € in ein Fahrzeug stecken, das ich in 6-8 Jahren nicht mehr, wie mir in Bezug auf die Reichweite zugesagt wurde, nutzen kann und ich dann u.U. auch nicht mehr verkauft bekomme.


    Bis ca. 2030 sollen Verbrenner noch zulassungsfähig sein. Damit kann ich davon ausgehen, dass es bis mindestens 2040 auch eine Betriebsgarantie für diese Fahrzeuge geben wird. Die Kosten für fossile Energie wird wahrscheinlich steigen, aber bisher sind die Preise anderer Energieträger dann ebenfalls angepasst teurer geworden.


    Die aktuellen E-Autos mit ihren großen Batterien sind für mich lediglich eine Brückentechnologie, die jetzt massenhaft verkauft werden muss, damit sich die hohen Investitionen der letzten drei Jahre rasch amortisieren.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.

  • Ich kann Kritik gut ab und lasse jedem Menschen gerne seine Meinung.


    Bei den von dir vorgebrachten Argumenten bist du aber genauso vom batteriegetriebenen Elektroantrieb (Electric-Head) wie ich derzeit noch vom Verbrenner (Petrol-Head) überzeugt.


    Allerdings unterstelle ich hier niemandem typisch fehlendes Wissen. Ich habe sicher Wissenslücken und stehe auch dazu, aber wer hat die nicht.


    Und ehrlich, wenn ich hier das Thema -Elektromobilität- Sinn oder Unsinn- sehe kann ich auch kein OT erkennen.


    Den Hinweis auf das von dir angenommene "Stammtisch-Niveau" meines Beitrages mit einem Smiley wegzuzwinkern macht es auch nicht besser.


    Aber lassen wir das und bleiben sachlich.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.

    Einmal editiert, zuletzt von minimax666 ()

  • Wie gesagt, differenziert und aufgeschlossen (Du bist klar dagegen) ist echt anders :). Du kommst von 185 zu 120 (i3) und prognostizierst bei 7 Jahren Akku-Fortschritt eine höhere (sogar 40-50%) Degradation für den Mini (die selbst mal 70% SOC garantiert haben).


    Aber nochmal (und im Sinne des Threads): Das sind ja nur zwei Meinungen, die beide doof/falsch/whatever sein können, aber so ein bisschen weniger Petrolhead-Stammtisch wäre schon gut :( ...


    EDIT: Hybrid ist für mich im Sinne des Threads OT. Und eine Restwert-Tendenz eines 7-Jahre alten E-Autos gen 0 (also „null“, aka „wertlos“) ist auch klar Stammtisch.

  • Eins noch, dann kann ich in Ruhe ins Bett gehen :)


    Es gibt immer Beispiele von Diesel-Fahrzeugen, die „nur 100.000“ und „easy 400.000km“ gefahren sind. Das sind gute Autos (EDIT: im Sinne von: und wenn einer (!) doch mal mit 100.000 verreckt, dann wars extremes Pech)


    Aber der Akku eines E-Autos ist lt. Meinung aller Experten NICHT das Teil, das nach 100.000km kaputt gehen wird. An einer derartigen Grundargumentation störe ich mich total, weil es nicht der Wahrheit entspricht (genauso wenig, als wenn ich den 100K-Diesel als Standard titulieren würde). Das ist auch keine Meinung, das ist Wissen (das man durchaus belehren kann/darf/sollte)

  • Das ist auch keine Meinung, das ist Wissen (das man durchaus belehren kann/darf/sollte)

    Wissen das zu einem Großteil auf Annahmen beruht und das sollte man aus meiner Sicht immer mit Erwähnen, denn die Vielzahl von Langzeiterfahrungen gibt es aktuell noch nicht.


    Ein Tesla-Fahrer, der quasi ersten Stunde, hat einen Blog geschrieben und von seinen Erfahrungen berichtet:
    www.klausolafzehle.de/teslablog


    Er ist damit einer der wenigen die wirkliche Langzeiterfahrungen haben und er kann über sein Fahrzeug Erfahrungswerte berichten. Die müssen aber in keinem Fall auf aktuelle Fahrzeuge 1 zu 1 übertragbar sein.


    In 2020 hat er fast die 300.000km mit seinem Tesla erreicht (in rund 6 Jahren), was wie ich finde ne ordentliche Leistung ist.


    Leider versagte ihm dann mehrfach die Batterie den Dienst und mußte getauscht werden.

  • Ja, da geh ich grundsätzlich mit ... wenn ich aber alles des Anzweiflen Willens anzweifle, dann können wir eh dicht machen :D (Durchaus auf die weltpolitische Lage übertragbar) ... Oder wir nehmen immer wieder Einzel-Beispiele und kommen nicht weiter. Wenn ich genügend recherchiere, dann finde ich bestimmt genügend gute Diesel, die keine 100K geschafft haben und verreckt sind (keine Sorge, mach ich nicht ... „hab Besseres zu tun“ :) ).


    Es gibt im Tesla-Forum massiv Daten von Nutzern > 100K mit genügend SOH-Werten klar grösser 80% (und ja, es gibt auch Einzelfälle darunter) (Quelle ;) )


    Ich sags mal anders und lenke zurück auf den Punkt:


    Mini gibt uns nicht ohne Grund 160.000km UND/oder 8 Jahre Garantie auf den Akku. Natürlich gibt es auch Langzeit-Studien, sonst würden die das nicht machen (so dumm sind sie auch nicht, auf das teuerste Teil des Autos eine derartige Garantie auszusprechen, die einem Roulettespiel gleich kommt) ... Diese Logik ALLER Hersteller muss doch einfach einleuchten, das geht mir nicht in den Kopf :)


    Und zu guter letzt: Ich hab nicht gesagt, dass Akkus ewig halten. Ich hab nur gesagt, dass sie nicht bei 100K schlapp machen (analog dem Standard-Diesel), was für mich klares Stammtisch-Niveau wäre (auch beim Diesel). Auf sowas hab ich dann keinen Bock und das war der einzige Punkt.

  • ....ist ja wie die Sache mit dem MHD auf Lebensmitteln. Da gibt es auch zig Menschen, die offenbar der Meinung sind, dass beim Verzehr nach dem MHD augenblicklich der Tod eintritt. Also weg damit!
    Genauso gibt es bestimmt auch Menschen, die davon ausgehen, dass der Akku mit Ablauf der Garantie sofort “tot” ist.
    Müsste dann analog natürlich auch zur Garantie beim Verbrenner gelten- also sollten alle nur noch KIAs kaufen, die halten wenigstens 7 Jahre.


    Polemik beiseite- wie lange der Akku wirklich hält, dafür gibt es einfach noch keine bzw. zu wenig relevante Langzeiterfahrungen. Aber die Garantien der Hersteller sind, da bin ich bei Dir, @YOSHI24, schon mal ein wichtiges Indiz.
    Gibt es eigentlich bei einem der “großen” Automagazine schon BEV’s in Langzeittests? Da hätte man dann zumindest hinsichtlich der Kilometer”laufleistung” schonmal ne Wasserstandsmeldung was die Lebensdauer der Batterien angeht.....

    Mini Cooper SE, Classic Trim, British Racing Green IV, schwarzes Dach, schwarze Spiegel, Roulette Spoke 2Tone, Connected Navigation Plus, Komfort Plus, Fahrassistenz Plus, adaptive LED's, H/K, Dachhimmel anthrazit, Piano Gloss Black Exterieur, Gewindefahrwerk vom Maxituner
    Bestellt: 17.08.2020

    gebaut: 07.05.2021:2520:

    Auslieferung: 04.06.2021

    HeStoPix's MINI Cooper SE LCI2 in British Racing Green

  • Ich bin auch total gespannt, wie sich das entwickelt ... Bislang können wir nur auf die Model S schauen, weil da die ersten aus der Garantie sind ... mach ich auch total gerne (meistens in den Ove-Videos) und staune immer über die Akku-Werte, die dann ausgelesen werden ... Ich bin aber total gespannt, wenn die ersten Mini SE zur „Inspektion“ fahren und vielleicht „echte“ SOH-Werte mitbringen (ich habs versucht, das mit dem Hellsehen hab ich versucht ... klappt nicht :) )


    EDIT: Nein, leider keine Langzeit-Tests ... wirklich schade, aber dafür muss man auch richtig gut recherchieren

  • Im Moment möchte ich aber keine 30.000-40.000 € in ein Fahrzeug stecken, das ich in 6-8 Jahren nicht mehr, wie mir in Bezug auf die Reichweite zugesagt wurde, nutzen kann und ich dann u.U. auch nicht mehr verkauft bekomme.

    Lustig... das ist genau die Argumentation, die ich aktuell bei der Überlegung, noch einen Verbrenner zu kaufen, habe. Rund um Deutschland steigen die Hersteller aus dem Verbrenner-Geschäft aus. Und ich soll mir jetzt noch einen Zulegen in der Hoffnung, das dann, in 8-10 Jahren, wo kaum noch Hersteller Verbrenner produzieren werden (außer vielleicht für die Deutschen, die immer noch sagen werden, das es nicht anders geht) ich dafür nennenswert einen Preis erzielen werde? In meinem Fall wäre es aber ein Z4, den ich wohl bis zur endgültigen Abgabe des Führerscheins als "Schön-Wetter-Auto" in der Garage hätte (mangels elektrischer Alternative). Aber bei einem normalen Fahrzeug?


    Was aber in der Tat aktuell ein "Problem" ist (wie bei allen "neuen" technischen Entwicklungen): Die Hardware veraltet. Die Akku-Technologie entwickelt sich immer weiter (Stichwort Solid-State, etc.). Will sagen: Ein Elektrofahrzeug von heute trifft in 6-8 Jahren auf eine ganz andere, deutlich bessere, effizientere und vermutlich auch billigere Technik. Darin liegt der eigentliche Wertverlust begründet. Aber so war es schon immer mit "Early Adoptern". Wer erinnert sich noch daran, wie stolz man über seinen 286er Intel war, bis der 386er, nein 486er nein..... auf den Markt kam. ;)


    Wer aber jetzt im Golf Segment für 25-30.000€ einen neuen(!) Golf anstatt eines ID.3 nimmt (und heimische Lademöglichkeiten hat/realisieren könnte), der setzt aus meiner Sicht evtl. auf's falsche Pferd. Bei Gebrauchtwagen sieht das aktuell natürlich noch anders aus. Der besagte i3 war ja nicht nur wg. der Reichweite günstig, sondern weil er, Akkutechnisch, total veraltet war (siehe Akku gegenüber seinen aktuell im Verkauf befindlichen, Varianten). Aber für 7.000€ (immerhin 15% Gewinn gegenüber dem Einkaufspreis) würde ich den ggf. auch nehmen. Als Zweitwagen, der zumeist keine 60km am Tag fährt, ist das ein super Auto.

    Mini SE Classic Trim (7/21) - BMW iX3 (5/22)
    9.64kWp PV mit 11.5kWh Hausakku und solargesteuertem Laden an 2 GO-eChargern

    Einmal editiert, zuletzt von Northbuddy ()

  • Das Auto ist Baujahr 2014, hat 104.000 km gelaufen und 6.000 € gekostet.

    Schau dir mal die Preise von guten i3 an. Für 6000 bekommt man gar keinen. Das Auto muss einen Defekt oder sonst einen gravierenden Mangel haben, denn 6000 € ist schon eher Schrottwert. (Den günstigsten auf Mobile den ich finden konnte, kostet 11.900 €).
    Kein Wunder, dass dein Bekannter da ein Schnäppchen gewittert hat.
    Ich würde sagen, dein Bekannter hat einfach keine Ahnung von E-Autos, sonst hätte er gewusst, das die Reichweite neu nur bei gut 150 km lag. Darum gab es ihn damals auch mit Range-Extender.
    Ein Profi würde auch den Akkustatus auslesen lassen, bevor er ein Auto kauft. Dabei sind 120 km im Winter schon ganz gut für dieses Auto.


    Für die i3 gibt es auch ein Akku-Upgrade. Damit hätte er einen frischen Akku mit ausreichend Reichweite und kann dann locker nochmal 250 - 300.000 km drauf fahren.
    Ein Ingenieur aus der Motorentwicklung hat mir gesagt, dass aktuelle Benziner auf ca. 250.000 km Laufleistung ausgelegt sind - da hält der Antrieb vom E-Auto deutlich länger.