Nach 526.750 Kilometern wurde beim letzten Service zunächst der Kettenspanner und dann noch die Steuerkette diagnostiziert, was bei den meisten MINI-FahrerInnen eher selten vorkommen sollte, da diese Teile nach Herstellerauskunft ein Autoleben lang halten sollten - also in etwa 300.000 Kilometer - womit der normale Fahrer /die normale Fahrerin ja hinkommen sollte.
Je nach Fahrweise kann es natürlich auch früher fällig sein - nach Auskunft der BMW-Zentrale gab es eine Handvoll F56 Cooper D, bei denen der Kettenspanner nach 150.000 - 200.000 Kilometer fällig war. Da es nicht so viele MINIs der dritten Generation mit diesen Tachoständen gibt, also kein so seltenes Vorkommen, wenn man denn seinen MINI so viel oder so lange fährt.
Für den Kettenspanner, der bei der Vorgängergeneration binnen wenigen Minuten mit wenigen Handgriffen gewechselt werden konnte, müssen bei der dritten Generation diverse Teile ausgebaut werden inklusive Ausbau der Batterie und des Batteriekastens. Dafür muss man gut 2 Arbeitsstunden für Ein- und Ausbau kalkulieren, was allein an Arbeitslohn in der BMW/MINI-Werkstatt ca. 380 € bedeutet + Kettenspanner also etwa 500 €.
Heftiger wird es dann, wenn die Steuerkette ebenfalls gewechselt werden muss! Dann muss der gesamte Motorblock heraus, denn die Steuerkette, welche nun dreiteilig ist, ist auf der hinteren Motorseite verbaut und somit kommt man da ohne Ausbau des Motorblocks nicht ran. Hierfür stehen in der Wartungsanleitung 200 AW / 16 Stunden, und die benötigt die geübte Werkstatt auch - Arbeitslohn hierfür in der BMW/MINI-Werkstatt allein etwa 3.000 € zuzüglich Materialkosten.
Fazit: für Kettenspanner und Steuerkette (wenn beides fällig ist) muss man zusammen etwa 4.000 € einplanen falls es einen trifft.
Für den Fall, dass dieses Ereignis einen trifft und man um 200.000 Kilometer mit seinem MINI runter hat und wahrscheinlich nicht mehr in der Garantiezeit ist, sollte sich jeder Betroffene vor Beauftragung überlegen, ob es einem diese Summe wert ist. Wie ich gerade selber erleben musste, bleibt es nicht bei den Kosten, denn nach der Laufleistung ist dann meist auch noch das ein oder andere Teil zusätzlich zu ersetzen, da es sich anbietet, wenn der Motorblock einmal raus ist und man an Teile rankommt, die man beim normalen Servicestopp nicht erreicht.
Ich bereue es nicht, diesen Schritt gemacht zu haben, denn mein Nemo soll bei mir ja noch recht lange genutzt werden. Wer allerdings vielleicht noch 50.000 bis 100.000 Kilometer bis zum Kauf des nächsten Fahrzeugs vor sich hat, könnte schon ins Grübeln kommen, ob eine Instandsetzung von etwa 5.000 € (sicherlich nach oben offen) sich lohnt.
Dieses ist alles meine laienhafte Beurteilung und soll nicht als Empfehlung / Ratschlag verstanden werden.
Gruß
Peter