Tempolimit auf Autobahnen, dafür oder dagegen ? Welche Umwelt-/Klimaschutzmaßnahmen bewegen uns als Autofahrer ?

  • Das ist eine gewagte These.


    Wenn man die Anzahl der großen FZ mit der Anzahl der kleineren Fahrzeuge berücksichtigt, verschiebt sich wieder einiges.

    Ich fürchte auch, dass die Kleinwagen, die mit 170 unterwegs sind insgesamt mehr CO2 ausstoßen, wie die recht kleine Zahl von SUVs, die dann wirklich >200 PS haben und dann unter Volllast auf der Autobahn heizen.
    Ich habe hier eher die Beobachtung gemacht, dass es die typischen Vertreterautos ("mit privater Nutzung und Tankkarte") sind, die auf der Autobahn über lange Strecken mit maximal Last unterwegs sind.


    Wie auch schon in dem Thema angesprochen: Den Umgang mit Dienstwagen neu zu regeln böte auch einiges Potenzial für den Klimaschutz.


    Und so gern ich meinen Mini habe: bei >200 ist er auch nicht mehr bei 5,9 l...

  • Wenn man die Anzahl der großen FZ mit der Anzahl der kleineren Fahrzeuge berücksichtigt, verschiebt sich wieder einiges.

    Kann auf die Menge natürlich sein. Nur wenn ich mal auf der AB unterwegs bin, sehe ich keine schnellen Kleinwagen, sondern PS-starke SUVs und nat. Limousinen von Audi, Mercedes und BMW.
    Ich meine, 99% der Kleinwagen sind eher schwach motorisiert und auf der AB mit max. 150 unterwegs (wenn überhaupt).
    Die wird ein Tempolimit also nicht groß treffen.

  • „Wir haben 409 Getötete im letzten Jahr auf der Autobahn gehabt. Wenn wir die Geschwindigkeit aus 130 reduzieren würden, könnten circa 110 Verkehrsopfer vermieden werden. Man hat festgestellt, dass überall da, wo das Tempo reduziert wurde, zwischen 20 und 45 Prozent weniger Getötete festzustellen sind. Dänemark hat das Tempolimit hochgesetzt, in Dänemark sind 24 Prozent zusätzliche Personenschäden passiert."

    Aktuelle Daten von 185 Todesfällen durch Geschwindigkeitsunfälle gab es lediglich 122 auf Autobahnen ohne Limit. Das sind ca. 30 Tote weniger als jährlich zu Hause durch Stürze aus dem Bett sterben. (nur um mal einen Vergleich zu ziehen). Trotzdem würde niemand behaupten auf der Autobahn wäre man sicher als zu Hause im eigenen Bett. Aber ähnliche unlogische Schlussfolgerungen sehe ich imemr wieder wenn ein Tempolimit eingeführt wurde. Es gibt viele Gründe, wieso weniger Leute auf einem Abschnitt sterben. Der Hauptgrund ist schlicht und einfach, es sterben seit 2002 allgemein 50% weniger Menschen im Straßenverkehr. Wenn jetzt also auf einem Abschnitt 20% weniger Menschen sterben, dann kann das auch einfach daran liegen, dass allgemein 20% weniger Menschen sterben. Aber auch das Wetter oder sonstige Umbaumaßnahmen können für weniger Tote sorgen.
    Viele von den 409 Getöteten sind LKW Fahrer oder Autofahrer am Stauende. Statistiken hierdrüber suche ich leider vergebens, aber auch hier hilft ein Tempolimit nichts.


    In vielen Ländern gibt es trotz Limit mehr Verkehrstote, zB Belgien, Spanien, Italien, Tschechien. und zu Dänemark: https://www.welt.de/vermischte…rauf-Unfaelle-runter.html


    Was wären denn die Folgen eines Tempolimits? Es fahren mehr Leute auf der sowieso schon viel gefährlicheren Landstraße. Dann sterben dort eben mehr Menschen, aber in der Autobahnstatistik würde das gar nicht auftauchen.


    Es sterben jährlich ca. 30.000 bis 80.000 (Zahlen variieren) Menschen in Deutschland durch Alkohol oder seinen Folgen. Sofortiges Alkoholverbot, würde wesentlich mehr Menschenleben retten und wäre genauso schnell umsetzbar.

    Alles eine Frage der Sichtweise. Mein VW Tiguan hat bei Autobahn Reisegeschwindigkeit weniger verbraucht als ein Opel Corsa (beides Benziner) und genauso viel wie mein Mini.
    Und die Anzahl der 500/600 PS SUV ist vermutlich eine vernachlässigbare Größe. Mal abgesehen davon, mein Bekannter hatte letztens den neuen X7, größte Schiff, das man vermutlich momentan kaufen kann. Durchschnittsverbrauch 7l Diesel. Da kenne ich aber "normale" Autos die nicht weniger brauchen.


    Wenn ein Tempolimit kommt, werde ich mir im Übrigen ein SUV oder Pickup kaufen, weil schnell fahren kann ich dann sowieso nicht mehr.

  • Hallo allerseits!


    Ich bin für ein Tempolimit, da ich fest davon überzeugt bin, dass sich die Sicherheit auf deutschen Autobahnen drastisch erhöhen würde.


    - Keine teilweise riesen Geschwindigkeitsunterscheide mehr, dadurch weniger Auffahrunfälle (Ausweichmanöver).
    - Weniger Spritverbrauch, dadurch sparen von Ressourcen & die Umweltbelastung sinkt.


    Für mich allerdings der größte Punkt ist die Sicherheit! Viele fahren schlichtweg unverantwortlich und weisen scheinbar keinen Sinn für allerlei Dinge auf (Fahrphysik vom eigenen Fahrzeug & allgemein, Auswirkung verschiedener Wettereinflüsse, Verkehrsdichte, die gefahrene Geschwindigkeit allgemein usw.)
    Das Reisen wird dadurch meiner Meinung nach deutlich entspannter und gleichmäßiger. Außerdem wird es die Nerven schonen (Über weniger Idioten aufregen).


    Ich gehe sogar so weit, bzw. ich hätte nichts dagegen wenn zukünftig in alle Neufahrzeuge ein Temposensor eingeführt wird, der automatisch ein Tempovergehen das über 10km/h geht an die zuständige Behörde übermittelt. Natürlich in Verbindung mit dem zulässigen Tempo auf der jeweiligen Strecke. Dadurch bräuchte man keine Politessen mehr für Blitzer abstellen. Diese könnten sich um richtige Verbrechen kümmern oder anderweitig Präsenz zeigen.
    Zu Ende spielen würde ich es so, dass nach einem Vergehen dann direkt im Infotainmentsystem die Strafe (Kosten, eventuelle Punkte & Führerscheinentzug) hinterlegt und dem Fahrer angezeigt werden. Dann müsste bei all der Theorie natürlich bei Fahrtbeginn der Fahrer bestimmt werden, da sonst logischerweise die Strafe unter Umständen den falschen trifft.
    Je nachdem wie viele Personen auf ein Fahrzeug bei der Versicherung angegeben sind, kommen auch nur diejenigen in Frage. Bei Fahrzeugkauf die Personalausweise im Fahrzeug hinterlegen und bei Fahrtbeginn ganz einfach Fahrer A oder Fahrer B usw. auswählen, wie es jetzt schon möglich ist in abgeschwächter Form.


    Für mich eine sinnige Lösung, klar ist das alles Kontrolle und totale Überwachung. Nur anders wird es der Großteil nicht kapieren.
    Und ganz ehrlich: Für mehr Sicherheit und geregelten Verkehrsfluss lasse ich mich gerne kontrollieren :) (Werden wir sowieso schon)

  • Ich hatte gestern Gelegenheit, seit Längerem mit einem guten Bekannten zu sprechen, der leitend beim Wissenschaftlichen Dienst arbeitet.
    Nur soviel, reichlich fauler Zauber und Verar...... der Bevölkerung.
    Sehr interessant was alles wider besseren Wissens politisch „erledigt“ werden muss.

  • Aber wegen so einer minimalen Einsparung diskutiert man jahrelang rum? Warum macht man nicht was, was wirklich was bringt?


    Für mich wäre es auch eine Form des Kulturwandels - ein gesamtgesellschaftliches Umdenken. Und da wir ja wissen, wie vehement einige das Tempolimit verteidigen, würde ich es für einen großen Schritt halten, denn wenn wir selbst so eine vergleichsweise Lappalie trotz im Vergleich zu anderen Maßnahmen nahezu Kostenneutralität nicht hinbekommen, dann sehe ich Schwarz für Maßnahmen, die richtig weh tun (aber eigentlich notwendig wären).

  • @padberg Park schrieb:


    ............Viele fahren schlichtweg unverantwortlich und weisen scheinbar keinen Sinn für allerlei Dinge auf (Fahrphysik vom eigenen Fahrzeug & allgemein, Auswirkung verschiedener Wettereinflüsse, Verkehrsdichte, die gefahrene Geschwindigkeit allgemein usw.)....

    Hierfür gibt es aber auch viele Beweise bei Fahrerinnen und Fahrern die ihr Fahrzeug mit maximal 120 km/h bewegen. ;)


    Ich bin auch deiner Meinung, dass "die freie Fahrt" auf deutschen Autobahnen vorbei ist und aufgrund der immer höheren Verkehrsdichte, der z.T. riesigen Tempounterschiede, in Verbindung mit unverantwortlichem Fahren der schnellen aber auch langsamen Verkehrsteilnehmer das Limit (leider) kommen muss/wird.


    Ob es aus ökologischen oder sicherheitspolitischen Gründen sinnvoll ist und viel bringen wird, werden Studien danach "beweisen". Und sie werden es im Sinne der Auftraggeber beweisen.


    Fest steht nämlich auch, dass bei weniger Fenster putzen (Reduzierung auf die Hälfte) die Zahl der Toten bei Haushaltsunfälle um eine größere Zahl sinkt als durch ein Tempolimit. Beim Überleben dieser Menschen würde sich allerdings der CO 2-Ausstoß und die Feinstaubbelastung zusätzlich massiv erhöhen. Zumindest nach einer Studie die ich gelesen habe ;) .


    Es ist also schon so wie ich es vermutet hatte. Irgendwie haben wir alle Recht und wenn wir uns gegenseitig aufmerksam zuhören lernen wir alle dazu.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.

  • Ich habe gerade eine interessante Statistik gelesen. Ein Tempolimit soll pro Jahr zwischen 1 und 3,5 Mio Tonnen CO2 einsparen (die DUH behauptet 8 Mio).


    Alleine das Kohlekraftwerk Neurath produziert pro Jahr 31,4 Mio. Tonnen CO2...


    Ich habe nicht alle 32 Seiten gelesen, ob das schonmal erwähnt wurde. Aber wegen so einer minimalen Einsparung diskutiert man jahrelang rum? Warum macht man nicht was, was wirklich was bringt?

    Das gleiche hatte ich bereits mal zu Weisweiler angesprochen. 70 Jahre altes Ding. Unverantwortlich das sowas noch läuft.



    Kann ich dann auch schon mal pauschal 14 Tage in den Knast gehen und hab dann ein paar Vergehen gut?!
    Weiß nicht wo Du Auto fährst, aber es muss da wirklich krass zugehen, damit man auf sowas kommt.


    Das Thema Sicherheit ist wichtig, aber für die Diskussion auch nicht von Vorteil. Oder würde jemand von euch das Motorradfahren verbieten weil jemand bei Tempo 70 auf einer Landstraße abgeflogen ist und es nicht geschafft habt? LKWs weil ein LKW Fahrer gepennt hat und über dein Auto gefahren ist weil er das Stauende nicht bemerkt hat? Da sind die Gewichtsunterschiede zu krass. LKWs dürfen ab jetzt nur noch maximal 3 Tonnen wiegen. Inklusive Ladung.
    Das Skifahren weil man sich dabei auch um einen Baum wickeln kann? Bungeejumping weil man dabei schlecht mit der Stirn bremsen kann? Klettern weil man runterfallen kann?


    Das Leben ist nunmal stellenweise gefährlich!


    Und bitte bitte bitte...Kein Tempolimit heißt nicht das alle RASEN. Habe es hier bereits schon einmal erwähnt...Wenn man die paar Idioten die wirklich riskant fahren kontrolliert und drakonisch bestraft dann haben wir ein ganz anderes Straßenbild.

  • mein Bekannter hatte letztens den neuen X7, größte Schiff, das man vermutlich momentan kaufen kann. Durchschnittsverbrauch 7l Diesel. Da kenne ich aber "normale" Autos die nicht weniger brauchen.

    Das ist eine Milchmädchenrechnung. Der Luftwiderstand steigt mit der Geschwindigkeit im Quadrat. Klar kann der 7L brauchen. Der fährt vielleicht 120 auf der Bundesstraße mit Tempomat. Da braucht keiner meiner Autos mehr als 5,2 Liter/100 km.
    Sobald so ein Dickschiff aber schneller fährt, steigt der Verbrauch extrem. Der wird bei 200 km/h sicher auf 20 L pro 100 km kommen.
    Du kannst also nicht vom Durchschnittsverbrauch ausgehen, wir reden von Schnellfahren auf der Autobahn. Da kann es auch beim Cooper zweistellig werden. Und der hat eine viel kleinere Stirnfläche als ein SUV.


    Ich bin allerdings für kein Tempolimit mit 120 oder 130 km/h. 150 oder 160 km/h wäre ausreichend um extreme Geschwindigkeitsunterschiede zu reduzieren. Ich brauch keine Schweizer und sonstige Speedtouristen, die hier in Bayern meinen, sie müssten hier mal testen, ob ihr Teil mehr als 300 km/h schafft.


    Und wenn man sich mal die deutschen Autobahnen anschaut, dann ist es doch so, dass viele Teile bereits limitiert sind - aber sobald das Limit aufgehoben ist, wird erst mal Vollgas gegeben. Und dann wieder runtergebremst wegen Baustelle, danach wieder Vollgas.
    Das muss doch nicht sein...


    Entspannter Autobahn wie in Österreich oder der Schweiz fahre ich auch nie.
    (Auch wenn die Schweizer nicht wirklich AB fahren können, das ist echt extrem. Haben wir hier Schweizer? Fahrt ihr so selten AB dass es euch immer überfordert?)

  • Das ist eine Milchmädchenrechnung. Der Luftwiderstand steigt mit der Geschwindigkeit im Quadrat. Klar kann der 7L brauchen. Der fährt vielleicht 120 auf der Bundesstraße mit Tempomat. Da braucht keiner meiner Autos mehr als 5,2 Liter/100 km.Sobald so ein Dickschiff aber schneller fährt, steigt der Verbrauch extrem. Der wird bei 200 km/h sicher auf 20 L pro 100 km kommen.
    Du kannst also nicht vom Durchschnittsverbrauch ausgehen, wir reden von Schnellfahren auf der Autobahn. Da kann es auch beim Cooper zweistellig werden. Und der hat eine viel kleinere Stirnfläche als ein SUV.

    Ich stimme dir in der Theorie zu, in der Praxis nicht. Motoren verbrauchen nunmal nicht alle gleich, der X7 hat vermutlich einen der modernsten Diesel, den man momentan kaufen kann, ein 5 Jahre alter [setze beliebigen Diesel ein] kann deswegen auch in einem kleineren Auto trotzdem genauso viel verbrauchen.
    Käme deswegen jemand auf die Idee alle Autos älter als 4 Jahre oder alle Fiat oder Opel (meiner Erfahrung nach brauchen gerade diese zwei Marken relativ viel Sprit) verbieten zu wollen?


    Aus eigenen Erfahrungen mal die Maximalverbräuche einiger Autos, die ich gefahren bin:
    - Fiat Doblo, 84 PS Diesel: 16l
    - Audi A3 Limousine, 150 PS Diesel: 24l
    - BMW 330d, 245 PS: 14l
    - BMW 535d, 313 PS: 20l


    - Golf VI GTI, 210 PS Benziner: 33l
    - Golf V R32, 250 PS Benziner: 23l


    Das zeigt, dass man nicht unbedingt sagen kann mehr Leistung ist auch mehr Verbrauch. In der Theorie sollte das so sein, in der Praxis sind einige Motoren einfach effizienter und andere machen bei Vollgas einfach die Schleusen auf...