Tempolimit auf Autobahnen, dafür oder dagegen ? Welche Umwelt-/Klimaschutzmaßnahmen bewegen uns als Autofahrer ?


  • Den Ansatz finde ich nicht schlecht. Für etwas nur zu zahlen, wenn man es benutzt ist schon mal nicht schlecht. Natürlich muss man auch bedenken, dass Bürger, die die Autobahn nicht direkt benutzen auch davon profitieren (zum Beispiel weil das Amazon Prime Päckchen gerade darauf rumfährt). Probleme mit dieser Lösung sehe ich in folgenden Punkten:
    * Ein Grund für generell 130 ist ja, dass dies eine Maßnahme wäre, die einfach und schnell durchzuführen wäre und ohne große Einschränkungen für die Nutzer schon was bringen würde (egal jetzt, wie viele Tonnen CO2 eingespart werden - es hätte einen Effekt)
    * Wie soll die Abrechnung erfolgen? Nummernschilder beim Auf- und Abfahren erfassen und dann berechnen, wie viele Kilometer gefahren wurde? Damit hätten wir dann eine Totalüberwachung der Autobahn, inkl. der Möglichkeit Bewegungsprofile zu erstellen. Egal, wie gut der Schutz der Daten ist: wenn sie erhoben werden, werden sie früher oder später auch in die falschen Hände geraten (wobei auch der Staat "die falschen Hände" sein kann)
    * Hoher technischer Aufwand, an dem dann wieder auch irgendwelche zwielichtigen Firmen (siehe Toll-Collect) mitverdienen


    Finde ich daher eher problematisch.


    Die Maut von Herrn Dobrindt/Scheuer (und schon früher...) war nie als Lösung für irgendein Problem gedacht, sondern hauptsächlich wollten die Bayern den Österreichern ans Bei pinkeln. Wenn man eine Maut hätte haben wollen, die wirklich etwas zur Finanzierung der Autobahnen beitragen hätte können, so hätte man einfach das Modell aus Österreich oder Tschechien (und wer sonst noch alles "Pickle" hat). Einfach, effizient, lösungsorientiert.

  • @minimax666 du kommst doch in dem Zitat gar nicht vor, oder bist du ebenfalls der Benutzer @Minimax ? Dann hättest du ja ein Doppelprofil, was ja nicht sein soll... :saint:


    Zudem antwortet der andere User ja lediglich...



    @01goeran natürlich hat diese rot-grüne Verkehrsmaßnahme nicht zur Verringerung des Verkehrs geführt, sondern zu noch mehr Stau... Allerdings hat sich der parteilose Verkehrssenator Michael Westhagemann, der seit 2018 das Resort führt wie folgt geäußert:


    Westhagemann: Es wird aber besser. Die wenigsten wissen, dass der Autoverkehr in den letzten zehn Jahren in Hamburg abgenommen hat, von 43 auf 36 Prozent der zurückgelegten Wege innerhalb der Stadt. Unser Mobilitätsangebot, ob es die U-Bahn oder die S-Bahn ist, trägt dazu bei, dass Autofahrer inzwischen auch andere Verkehrsmittel nutzen. Der zweite Grund sind die Radfahrer, da haben wir in den letzten Jahren schon viel erreicht. Wir planen ein Veloroutennetz von 280 Kilometern, das in den 2020er-Jahren fertig sein wird. Wir haben eine klare Vorgehensweise, was die nächsten Schritte sind.



    Insgesamt stelle ich tatsächlich fest, dass in meinem Bekannten- und Freundeskreis in Hamburg kaum noch jemand mit dem Auto in die Stadt fährt, weil neben langen Fahr- bzw. Standzeiten auch noch hohe Parkgebühren nicht wirklich reizen...

  • Selbst die Elektromobilität ist nicht der Weisheit letzter Schluss. So lange wir noch Kohle für die Verstromung nutzen sinken ja nur die lokalen Werte.

    Jeder den ich kenne der E-Auto fährt, bezieht grünen Strom. Wahrsch. weil diejenigen, die jetzt schon umgestiegen sind, den Umweltschutzgedanken verfolgen. Da ist grüner Strom obligatorisch.

    Zum einen stelle ich bei mir keinen so großen Unterschied bei einem Durchschnittstempo von 130 bzw. 160 fest. Bei meinem MINI bewegt er sich im Bereich zwischen 1 und max. 1,5 l/100km und hinzu kommt, dass im Regelfall die Geschwindigkeit nie konstant gehalten werden kann.

    Das ist es ja. Fahr mal in Österreich oder Schweiz, da fährt man eigentlich immer mit Tempomat, immer konstant. Das kann man in D. vergessen. Man muss laufend bremsen und beschleunigen. Vor allem wenn man einen langsameren überholen will und von hinten sehr schnelle ankommen, muss man schon Gas geben, um kein Hindernis darzustellen.

    Ganz abgesehen davon finde ich es in vielen anderen Ländern bedeutend entspannter mit dem Auto über die Schnellstraße/Highway/Autobahn zu fahren. Da kommt keiner mit über 200 km/h von hinten an.

    Richtig.

    Und wieso Elektro Autos, wenn der Strom aus einem dreckigem Braunkohlekraftwerk, mit einem Wirkungsgrad von 35-40% kommt?

    Und das ist ein Denkfehler. 40% sind mittlerweile aus regenerativen Quellen, und wie oben schon gesagt, tanken E-Autos derzeit hauptsächlich Ökostrom.

    denn wenn man keinen Autos mit vielen PS mehr wirklich fahren kann, wer kauft dann noch schnelle Autos?
    Caio Porsche, Bugatti und JCW!

    Die Schweizer z.B. - das kleine Land hat so viele Ferraris wie Deutschland. Es sind Statussymbole, da braucht man keine AB dazu.

    Der CO2-Ausstoß im Straßenverkehr wird durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung nicht maßgeblich beeinflusst

    Nicht ganz richtig. Klar, ADAC und Co. reden das klein. Aber Studien zeigen folgendes (Quelle Bayerischer Rundfunk):
    Bei Geschwindigkeiten von mehr als 130 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch eines Autos und damit auch die Emission des Klimakillers Kohlenstoffdioxid stark an. Verkehrsforscher gehen davon aus, dass ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen zwischen 1,1 und 1,6 Millionen Tonnen CO2 einsparen würde.
    Also 1,6 Millionen Tonnen weniger wäre doch nicht schlecht, oder nicht?

    Doch am weltweiten Ausstoß dieses wichtigsten Treibhausgases hat der Schiffsverkehr nur einen Anteil von drei, der Straßenverkehr aber von 17 Prozent. Und pro Passagier oder nach transportiertem Gewicht erzeugt kein Verkehrsmittel weniger CO₂ als ein Schiff."

    Es geht bei Schiffen nicht nur um Co2, sondern auch um Feinstaub:
    Die Umweltschutzorganisation NABU hatte bereits 2013 errechnet, dass "ein einziges modernes Kreuzfahrtschiff täglich rund 450 Kilogramm Rußpartikel ausstoße. Diese Menge entspricht dann dem Ausstoß von etwa 25 Millionen Autos.

    Jetzt ist dieser Wert von einem modernem Schiff - es gibt aber viele alte Kreuzfahrtschiffe und vor allem zig Containerschiffe:
    Containerschiffe, Öltanker, Frachter, Kreuzfahrtschiffe laufen mit billigstem, schwerem Dieselöl; dem giftigsten Treibstoff, der überhaupt erhältlich ist. Allein die fünfzehn grössten Schiffe der Welt stossen pro Jahr so viele Schadstoffe aus wie 750 Millionen Autos, errechnete der Naturschutzbund Deutschland in einer Studie. Die Weltflotte von rund 90'000 Schiffen verbrennt etwa 370 Millionen Tonnen Treibstoff pro Jahr und pustet 20 Millionen Tonnen Schwefeloxid in die Luft. (Quelle SRF)


    Schifffahrt IST ein Umweltproblem.


    Meteorologen haben sogar festgestellt, dass auf den Routen, wo die großen Containerschiffe fahren, sich das Wetter durch die Abgase ändern. Es kommt durch die Staubpartikel zu mehr Gewittern und Regen. =O


    Zum Tempolimit: ich wäre für ein Grenze bei 160 km/h. Damit ist man flott unterwegs und immer noch schneller als in anderen Ländern.

  • @Skipper


    Was ja nicht korrekt ist, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung keinen Einfluss auf den co2-Ausstoß hat.


    Das eine zurückgenommene Fahrweise Einfluss auf den Verbrauch hat, sollte eigentlich nicht bezweifelt werden. Es muss nicht jeder so fahren, wie ich es tue, aber ich liege sowohl beim Durchschnittsverbrauch und somit auch beim co2-Ausstoß gut 40 % unter dem Durchschnitt aller F56 / F55 Cooper D-Fahrer bei Spritmonitor.


    Unseren i3 betanken wir daheim natürlich mit Öko-Strom und demnächst mit dem Strom der vom eigenen Dach kommt und somit dann tatsächlich emissionsfrei.


    Zugegebenermaßen werden wahrscheinlich die meisten Kilometer, welche in Deutschland von PKWs zurückgelegt werden, nicht auf der Autobahn gefahren. Trotzdem kann jeder etwas dazu beitragen.


    Ich bin mir ja sowieso ziemlich sicher, dass in 2 Jahren alles Gezeter darum beendet sein wird, denn wie schon mal geschrieben, wird das Tempolimit ein zentraler Bestandteil einer Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und Grünen sein. Ohne dieses Detail werden die Grünen keinen Koalitionsvertrag unterschreiben und die CDU wird daran ganz sicherlich keine Regierungsbildung scheitern lassen. Dafür ist es tatsächlich, wenn auch sehr emotional behaftet, nicht gravierend genug.


    Derzeit gehe ich davon aus, dass es ohne die Grünen keine Regierung Ende 2021 geben wird, denn die jüngeren Leute - siehe Friday for future - die nun ins Wahlalter kommen, wählen mehrheitlich Grün, da sie sich von allen anderen Parteien nicht vertreten fühlen.



    Grüße
    Peter

  • @Skipper
    Was ja nicht korrekt ist, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung keinen Einfluss auf den co2-Ausstoß hat.

    Peter und @Logan5, ich habe da den ADAC zitiert. Deckt sich in diesem Fall nicht mit meiner persönlichen Meinung, hätte ich vielleicht deutlich machen sollen. Natürlich verbraucht man bei höheren Geschwindigkeiten mehr.
    Am liebesten wäre mir ebenfalls ein Limit von 160, aber das wird nie kommen :/

    Mein F55 Cooper - "Sterling" - wurde am 11.02.19 in Oxford gebaut, ist am 22.02. beim Händler eingetroffen und seit 05.03.19 glücklich bei mir.

  • Jeder den ich kenne der E-Auto fährt, bezieht grünen Strom.

    -> Was nix anderes heisst das beim "Normal"-Verbraucher der Ökö-Anteil geringer ist.


    Denn merke, Strom kommt aus der Steckdose und ist überall und immer der gleiche "Mix".

  • Ich bin mir ja sowieso ziemlich sicher, dass in 2 Jahren alles Gezeter darum beendet sein wird, denn wie schon mal geschrieben, wird das Tempolimit ein zentraler Bestandteil einer Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und Grünen sein. Ohne dieses Detail werden die Grünen keinen Koalitionsvertrag unterschreiben und die CDU wird daran ganz sicherlich keine Regierungsbildung scheitern lassen. Dafür ist es tatsächlich, wenn auch sehr emotional behaftet, nicht gravierend genug.

    Richtig und auch die CDU weiß, dass das Geschrei bei der Einführung zwar groß wäre, aber wenn man es schnell nach der Wahl umsetzen würde, sicher nur die ewig Gestrigen der CDU aufgrund des Tempolimits ihre Stimme bei der darauf folgenden Wahl entziehen würden.

  • Denn merke, Strom kommt aus der Steckdose und ist überall und immer der gleiche "Mix".


    Das ist grundsätzlich richtig, aber an den Strombörsen werden dennoch unterschiedliche Stromarten gehandelt. So gesehen kann man schon sagen, dass man 100% Öko-Strom nutzt und sei es nur, dass man mit seinem Tarif die Nachfrage danach erhöht, was dann zur Folge hat, dass bei steigendem Bedarf auch entsprechend in neue Kraftwerke investiert wird, falls man denn für die Windräder z.B. noch ein Fleckchen findet, wo der Wind besonders kräftig weht UND das sich nicht in weniger als 1000 Meter Abstand zu einem 15-Seelen-Kaff befindet.

    Einmal editiert, zuletzt von quintana ()

  • nichts verschandelt eine Landschaft so sehr wie Windräder ;( , ein hoher Preis für saubere Energie.
    Dann lieber ein Tempolimit :2352:

    Mein F55 Cooper - "Sterling" - wurde am 11.02.19 in Oxford gebaut, ist am 22.02. beim Händler eingetroffen und seit 05.03.19 glücklich bei mir.