Tempolimit auf Autobahnen, dafür oder dagegen ? Welche Umwelt-/Klimaschutzmaßnahmen bewegen uns als Autofahrer ?

  • Fußgänger aus ökonomischen Gründen platt gefahren ;) Irgendwo hört es mal auf.

    Geht ja nicht um platt fahren, natürlich muss man an so einer Stelle besonders aufmerksam sein, wenn da jemand steht und wartet, aber hätte man gewollt, dass die Autos dort anhalten, hätte man einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt. ;)


    Aber zurück zum Thema: Die Vernetzung mit den Ampeln fände ich auch gut und spannend, aber es birgt auch Frustrationspotenzial, denn wenn nicht eine große Mehrheit das nutzt, wird es immer wieder mal einen vor einem geben, der einen um genau 2 km/h ausbremst, damit ich die nächste Ampel eben nicht schaffe. Ich glaube, da ist man weniger frustriert, wenn man nicht so genau weiß, dass man es geschafft hätte, wenn der vor einem nicht herumgetrödelt hätte. :D

  • Erinnert ihr euch noch an die Zeit in der es der letzte Schrei war überall die sogenannten verkehrsberuhigten Zonen einzurichten?


    Tempo 30 und Bodenschwellen alle 50m. Oder riesige Pflanzenkübel um die man rumkurven musste.
    Das Ergebnis passte, aber aus heutiger Sicht ist das eigentlich eine Katastrophe. Andauerndes Bremsen und wieder anfahren sind ja das schlechteste was man im Sinne von Spritverbrauch, Lärm und Staubbelastung machen kann.
    Es wäre beinahe besser solche Straßen komplett zu sperren. Alternativ penetrante Geschwindigkeitskontrollen bis es die Leute begriffen haben das man nur konstant 30 fahren darf.


    Dazu drakonische Strafen bei Übertretung. Statt der üblichen 15 oder 20€ Für die ersten paar km/h drüber gibt es in der verkehrsberuhigten Zone halt mal 250€ Strafe. Das dauert nicht lange bis sich jeder penibel an das Limit hält.


    Mich würde mal interessieren ob man durch kontrollierende Maßnahmen in solchen Zonen in Verbindung mit ganz fiesen Strafen die wehtun, nicht vielleicht sogar mehr CO2 einsparen könnte als über die proklamierten 2% des Verkehrs die ein Tempolimit bringen soll.


    Das müsste ja wissenschaftlich machbar sein sowas zu prüfen und hochzurechnen.


    Dann könnte man auch noch schlaue Ampelsysteme schaffen. Also wirklich schlaue. Nicht nur simpel mit Bedarfskontakt 5m vor der Ampel. Wie oft hat man nicht schon Abends oder Nachts alleine vor einer Ampel gestanden ohne ein zweites Auto weit und breit. Die Ampel muss ein Auto erkennen, lange bevor es bremsen müsste. So könnte man unnötiges Verlangsamen des Verkehrs minimieren und wirklich bedarfsgerecht steuern.
    Wie oft ist die zweite Ampel 300m voraus etwas zu langsam beim Umschalten so das man schleichen müsste um vorher nicht halten zu müssen :)
    Ich hoffe dabei ja auf das 5G Mobilfunknetz. Damit könnten die Ampeln kommunizieren ohne das man Kabel ziehen und Kästen mit Steuerungen errichten muss.

  • Geht ja nicht um platt fahren, natürlich muss man an so einer Stelle besonders aufmerksam sein, wenn da jemand steht und wartet, aber hätte man gewollt, dass die Autos dort anhalten, hätte man einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt. ;)
    Aber zurück zum Thema: Die Vernetzung mit den Ampeln fände ich auch gut und spannend, aber es birgt auch Frustrationspotenzial, denn wenn nicht eine große Mehrheit das nutzt, wird es immer wieder mal einen vor einem geben, der einen um genau 2 km/h ausbremst, damit ich die nächste Ampel eben nicht schaffe. Ich glaube, da ist man weniger frustriert, wenn man nicht so genau weiß, dass man es geschafft hätte, wenn der vor einem nicht herumgetrödelt hätte. :D

    da warst du schneller als ich :)

  • Macht nichts, dein Beitrag war umfangreicher und hat viele wichtige Dinge angesprochen, die ich auch so sehe. :)

    Danke. Finde es gut, dass viele Autofahrer die gleichen Probleme erkennen und wir sogar Denk- und Lösungsansätze liefern.
    Aus vielen verschiedenen Richtungen, aus verschiedenen Regionen mit verschiedenem Verkehrsaufkommen und Bedürfnissen.



    Kennt jemand von euch Hochschulen die rund um die Themen Verkehrsfluss und Klima aktuell forschen? Oder Wissenschaftler im speziellen. Ab und an hört oder liest man ja mal einen Namen in den Nachrichten. Würde mich gerne mit so jemandem mal in Verbindung setzen. :)

  • Wie ist eure Meinung zu folgendem:


    Statt eines grundsätzlichen Tempolimits in Deutschland wird eine Mautgebühr für Autobahnen eingeführt, welche sich in ihrer Höhe variabel der Region und dem dort aktuellen Verkehrsaufkommen anpasst.


    Der Gedanke dahinter ist, dass Autofahrer die Bahnen solange nutzen wie sie kostenlos sind. Unabhängig davon, ob es voll ist oder nicht.
    Das Ziel ist die Verringerung des Verkehrsaufkommens durch 1. Vermeidung (Kosten allgemein) und 2. Verteilung (steigende Kosten zu Stoßzeiten).


    Ein Beispiel:
    Die A40 im Ruhrgebiet wird zwischen Essen und Dortmund kostenpflichtig. Pro Kilometer Fahrstrecke 10 Cent. Bis zu einem Maximum von 2,50€.
    Zwischen 07:30 - 09:30 Uhr und 16:00-18:00 Uhr steigt der Preis auf 15 Cent pro km bis max. 4€. Eine Fahrt von Duisburg. Is Dortmund kostet also maximal 4€, mindestens jedoch 2,50€.


    Die Preise selbst müssen spürbar sein, dürfen aber natürlich niemanden komplett überfordern. 1 Cent/km und ein Max. Von 1€ bringt genau so wenig wie 1€/km und 50€ Max.


    ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass dies einige Leute zum ÖPNV bewegt, die tatsächlich relativ kurze Strecken aus Bequemlichkeit mit dem Auto fahren.
    Oder sagen wir zumindest mal die Menschen zum nachdenken bewegt.


    Je nach Menge der weniger fahrenden Autos ist das Thema Tempolimit dann irrelevant da CO2 Einsparung, Verkehrsaufkommen und folglich auch Unfallzahlen in deutlich größerem Umfang stattfinden.


    Würdet ihr so einem Modell zustimmen? Vielleicht sogar seltener Auto fahren, oder mehr den ÖPNV nutzen?


    Bin gespannt!


    P.S. Die Idee einer pauschalen Maut statt Kfz Steuer hätte diesen Effekt nicht. Es wäre lediglich eine Verlagerung der Kosten für deutsche Kfz und Mehreinnahmen durch ausländische Kfz.

  • Tempo 30 und Bodenschwellen alle 50m. Oder riesige Pflanzenkübel um die man rumkurven musste.
    Das Ergebnis passte, aber aus heutiger Sicht ist das eigentlich eine Katastrophe. Andauerndes Bremsen und wieder anfahren sind ja das schlechteste was man im Sinne von Spritverbrauch, Lärm und Staubbelastung machen kann.

    darüber "freue" ich mich in unserem Ort auch immer, an hervorgerufene Luftverschmutzung hat damals keiner gedacht.

    Wie ist eure Meinung zu folgendem:
    Statt eines grundsätzlichen Tempolimits in Deutschland wird eine Mautgebühr für Autobahnen eingeführt, welche sich in ihrer Höhe variabel der Region und dem dort aktuellen Verkehrsaufkommen anpasst.

    Mangels brauchbaren ÖPNV sind wir hier auf dem Land auf unsere Autos angewiesen. Vernünftige Bahnverbindungen gibt es erst 100 km entfernt, in Bremen oder Osnarbrück. Die Maßnahmen des Klimapaketes werden teuer genug, dazu noch eine Maut ? Ich wäre not amused :( So ganz vom Tisch ist sie zudem noch nicht, oder ?(

    Mein F55 Cooper - "Sterling" - wurde am 11.02.19 in Oxford gebaut, ist am 22.02. beim Händler eingetroffen und seit 05.03.19 glücklich bei mir.

  • in Hamburg wurde schon vor Jahren die grüne Welle tagsüber auf Beschluss des rot-grünen Senats abgeschafft!


    Abends nach 22 Uhr schalten die Ampeln dann wieder anders und man kommt durch.


    Ziel war / ist es, den Individualverkehr so weit wie möglich zu erschweren, damit die Leute weniger Auto und mehr ÖPNV fahren.


    Wir fahren schon über 10 Jahre nicht mehr mit dem Auto in die Stadt, wenn es nicht absolut notwendig ist. Dafür ist in Hamburg der ÖPNV aber auch wirklich gut.


    Grüße
    Peter

  • @Pietsprock und hat das Experiment in Hamburg nachweislich zur Reduktion des Verkehrs gesorgt? Ich mein jetzt damit nicht nur euch, die nicht mehr fahren, sondern wirklich gesamthaft.


    Modelle zur Verringerung des Verkehrs gibt es viele, es muss nur regelmäßig deren Wirksamkeit überdacht werden.


    In Frankfurt hat man ein Teilstück am Main für den Autoverkehr gesperrt. Ergebnis war und ist, dass der Durchfahrtsverkehr nicht abgenommen hat, sondern jetzt ein grössere Bogen durch Wohngebiete gefahren wird.


    Sprich nicht weniger Verkehr und mehr Verkehr dort wo ihn keiner haben will.

  • Statt eines grundsätzlichen Tempolimits in Deutschland wird eine Mautgebühr für Autobahnen eingeführt, welche sich in ihrer Höhe variabel der Region und dem dort aktuellen Verkehrsaufkommen anpasst

    Persönlich fände ich solch eine Regelung eine Katastrophe.


    Einmal aus finanzieller Sicht: Die Ballungsgebiete, in denen ohnehin schon ständig über steigende Lebenshaltungskosten (vorallem durch Wohnen) debattiert wird, wären wieder überproportional betroffen. Gerade in Rhein-Main gibt es leider oftmals keine rentablen (zeitlich als auch preislich) ÖPNV-Alternativen.


    Aus Klimasicht: Der Verkehr wird dadurch ja nicht zwangsläufig weniger, sondern auch wieder nur verlagert. Bestes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach Tirol, wo mittlerweile Landstraßen gesperrt werden damit die Leute wieder die mautpflichtige Autobahn nutzen.