Tempolimit auf Autobahnen, dafür oder dagegen ? Welche Umwelt-/Klimaschutzmaßnahmen bewegen uns als Autofahrer ?

  • Ich finde das Thema Tempolimit schwierig - in Realität kann man auch heute (u.a. aufgrund der Verkehrsdichte) schon oft nicht mehr als 130 km/h fahren.


    Wenn die Autobahn allerdings leer ist, warum soll man dann nicht schneller fahren dürfen? Ich sehe das ganze Thema auch unter dem Faktor Zeit - eine Fahrt von F nach DD dauert derzeit ca. 4 h, mit Tempolimit wird das mindestens eine halbe Stunde mehr sein... (die Zugfahrt dauert übrigens noch länger und ist wesentlich teurer).


    Persönlich kenne ich nur Befürworter des Tempolimits, die so gut wie nie Autobahn fahren. Wenn eine Autobahnfahrt ansteht, dann in der Freizeit am Wochenende oder in den Urlaub, wo man naturgemäß etwas entspannter ist (oder zumindest sein sollte).
    Alle "regelmäßigen" Autobahnfahrer (die ich kenne) sind dagegen.


    Gefährlich wird es auf der Autobahn in letzter Zeit meiner Ansicht nach immer bei Mittelspurblockierern oder Autofahrern, die einfach mal ohne Blick in den Rückspiegel rausziehen und idealerweise gleich noch abbremsen. So etwas wird auch kein Tempolimit verhindern.

  • Um das Thema mal ein wenig zu erweitern:


    Bei mir in der Gegend wurde ein Stück der Bundesstraße 1 von Tempo 50 auf Tempo 30 gedrosselt (Luftreinhaltung).
    Seitdem ist dort immer zähfließender Verkehr plus grundsätzlicher Stau vor den Ampeln inklusive Anfahren und Abbremsen.
    Und weil die Autos jetzt immer so schön von 0 auf 30 km/h an den Ampeln beschleunigen, soll jetzt grundsätzlich in der Innenstadt Tempo 30 eingeführt werden.
    Bezüglich des Verkehrsflusses finde in Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen schon sehr bedenklich.
    Ich versuche auch so gut es geht die Umwelt zu schonen, aber die Autos und Verkehrsteilnehmer sind nun mal da. Auch durch langsameres Tempo bekommt man auf der Straße nicht weniger Fahrzeuge.


    Das immer wieder angedachte Tempo 30 in Innenstädten sehe ich bei der heutigen Verkehrsdichte (besonders in den Großstädten und im Ruhrgebiet) wesentlich bedenklicher als ein Tempolimit auf Autobahnen.

  • @MINI-Martin Tempo 30 in den Innenstädten ist in der Tat bedenklich und wird durch die Grünen überall in den Stadträten / Gremien vorangebracht und teilweise umgesetzt.


    Nach eigener Aussage der Grünen hat dieses nichts bzw. eher indirekt mit Luftreinhaltung zu tun, denn man ist sich bewusst, dass das Anfahren mehr Belastung bringt, als der fließende Verkehr.


    Das Fahren in den Städten soll so unattraktiv wie nur irgendwie möglich gemacht werden, so dass Autofahrer auf den ÖPNV umsteigen.


    Bei uns in Hamburg ist zudem vor Jahren die grüne Welle abgeschafft worden, so dass man sich von einer roten Ampel zur nächsten quält. Deshalb fahre ich tatsächlich seit Jahren nicht mehr mit dem Auto in die Stadt, sondern nur mit dem ÖPNV.


    Zudem werden die Parkgebühren in den Städten hochgesetzt.

  • ... ist bei uns ähnlich:

    Deshalb fahre ich tatsächlich seit Jahren nicht mehr mit dem Auto in die Stadt


    Ich auch nicht, außer zu Arztbesuchen / Terminen, die ich nicht verschieben kann.


    Den Weg in die Stadt spare ich mir und fahre zum Shoppen in die Einkaufszentren außerhalb der Stadt.
    Dort schließen nach und nach interessante Läden...


    Warum wohl?

  • Ich denke das Thema Tempolimit wird aktuell mit dem Umweltschutzgedanken z.B. Reduktion von Emmissionen allein verbunden, da damit die Wahrscheinlichkeit einer Durchsetzung steigt.


    Genauso ist es bei vielen anderen Themen. Ich halte es dabei gerne mit Dieter Nuhr, der in seinen Sendungen eine pragmatische Sicht auf die Dinge zur Schau stellt.


    Wir sollten alle nicht wegschauen und haben eine Verantwortung. Gleichzeitig werden wir aber - durch Maßnahmen in Deutschland - den Klimawandel weltweit nicht aufhalten und können sicher sein, dass die Welt nicht auf Deutschland hören wird, wenn es um die Rettung der Welt geht.


    Im selben Umfang wie junge Menschen für den Klimaschutz protestieren, sollte auch der Respekt gegenüber unseren Mitmenschen und der Kampf für Frieden vorangetrieben werden.

    Greetings vom Max


    Dummheit ist ein weit verbreitetes Gut, das manche stolz wie ihr Allerheiligstes vor sich hertragen.

  • Das Fahren in den Städten soll so unattraktiv wie nur irgendwie möglich gemacht werden, so dass Autofahrer auf den ÖPNV umsteigen.

    da bin ich auch dafür - im Rhein-Main-Gebiet funktioniert das irgendwie nur nicht


    aktuelles Beispiel: Frankfurter Buchmesse - Tagesticket enthält keinen ÖPNV


    da ich im Umland wohne, müsste ich für ein ÖPNV-Tagesticket (günstigste Variante) 9,95 EUR bzw. zu zweit 16,60 EUR bezahlen - für den selben Preis kann ich bequem im Parkhaus für 5 bzw. 7 Stunden parken... das ist doch absurd!

  • pragmatisch wäre: wir machen jetzt erstmal was damit wir bzw unsere nachfahren auf keinem wüstenplaneten leben müssen. sollte sich irgendwann rausstellen dass das nicht eingetreten ist, kann man immernoch jeden vorhandenen liter erdöl verbrennen. der umkehrschluss wird allerdings schwierig :evil:

  • pragmatisch wäre: wir machen jetzt erstmal was damit wir bzw unsere nachfahren auf keinem wüstenplaneten leben müssen. sollte sich irgendwann rausstellen dass das nicht eingetreten ist, kann man immernoch jeden vorhandenen liter erdöl verbrennen. der umkehrschluss wird allerdings schwierig :evil:

    da bin ich vollkommen bei Dir - nur ist meiner Meinung nach der Ansatz falsch


    Kreuzfahrtdampfer blasen während der kompletten Liegezeit munter Schwerölabgase in die Luft, aber irgendwie interessiert das keinen - die Abgase der Kfz sind dagegen permanent am Pranger, was nun dazu führt, dass die Autohersteller nahezu sämtliche stadttaugliche Modelle einstampfen und ein SUV nach dem anderen auf den Markt gebracht wird

  • Eigentlich sollte man den Kohlekraftwerken an den Kragen gehen...


    Hamburgs modernes Kohlekraftwerk pustet jährlich 5 Millionen Tonnen CO2 raus... Restlaufzeit ca. 25 Jahre... mehr als sämtliche PKW in Norddeutschland


    Schlimmer die Braunkohle-Kraftwerke... Neurath ist mit 31 Millionen Tonnen CO2 jährlich dabei..


    Alle Kohlekraftwerke in Deutschland verantworten über 300 Millionen Tonnen CO2 im Jahr!


    Der Atomausstieg wurde nach Fukoshima beschlossen, beides geht nicht, da die Energieversorgung nicht gewährleistet wäre...


    Aktuell sind weltweit etwa 1.000 (!!!) neue Kohlekraftwerke geplant - weit entfernt vom Kohleausstieg - dieser ist für Deutschland beschlossen...


    Autos sind das kleinste Übel, aber gern genommenes Feindbild