Tempolimit auf Autobahnen, dafür oder dagegen ? Welche Umwelt-/Klimaschutzmaßnahmen bewegen uns als Autofahrer ?

  • Kurzer Einwurf meinerseits, ich weiß was ich bei 180 oder bei Tempo 120 an Treibstoff verbrauche. Dementsprechend bin ich auch deutlich bewusster unterwegs.
    Wie war das noch mit dem Audi 100? Motor auf Sparsamkeit konzipiert knapp 1,8L auf 100km.
    Aber naja. Solange die Politik Lobbyverseucht ist, werden wir kaum vorankommen. Damit hätten wir das Grundproblem. Wenn das Thema Mobilität der Zukunft ordentlich angegangen werden würde, würden wir keine Verbrenner-Elektro Hybride oder reine Batterie Fahrzeuge als das große neue Ding publiziert bekommen. Alles im Grunde Schnee von gestern. Ein sehr guter Weg Richtung Zukunft sehe ich persönlich in H² mit Kondensator. Im Hamburger Hafen wird demnächst eine der größten H² Anlagen der Welt gebaut... Nagelt mich nicht drauf fest, allerdings meine ich, dass diese zum größten Teil mit Windstrom betrieben werden soll. Schweizer Forscher haben ein Pulver entwickelt, welches H² um Welten einfacher lagern lässt. Braucht dann keine 700 bar mehr.


    Für mich steht z.b. der neue Mirai sehr weit oben auf der Liste.


    Und von Mobilität Mal abgesehen, wäre es ein Anfang wieder sehr viel regionaler zu denken und nicht das Land auf dem blanken Rücken der Unter- und Mittelschichtler mit Spikes auf der Stelle treten zulassen.


    Einmal ablegen unter die Gedanken eines 24 jährigen Kleinverdieners mit Träumen und dem Glauben ans gute im Menschen.

    One D, Bj 2015, 199.000km

    Dahin gleiten, das kann er einfach...

  • Wenn man jetzt was anpackt, was wirklich was bringt, auch wenn es vielleicht nicht so leicht ist, wo aber nur ein sehr geringer Teil dagegen ist (ich wüsste nicht, dass 50% für den Erhalt der Kohlekraftwerke sind, ich hoffe ich irre mich da nicht )

    In einer besseren Welt wäre es so. Aber da geht es gegen Konzerne, und die stellen sich quer. Eigentlich müsste man ALLES machen, weil es 5 vor 12 ist. Prof. Quetschning z.B. sagte erst in einem Interview, dass man um die Klimaziele zu erreichen, jetzt 5x schneller vorankommen müsste, um das was bisher nicht passiert ist, aufzuholen. So ist der Co2-Ausstoß des Verkehrs seit 1990 nicht gesunken. Trotz effizienterer Motoren, trotz Abgasreinigung. Die Einsparungen wurden durch immer größere und schwerere Autos wieder aufgefressen.
    In einer besseren Welt würde man:
    • Kohlekraftwerke stilllegen
    • Wind- und Sonnenenergie massiv ausbauen (wir sind derzeit bei 43% und es stockt)
    • Umstieg komplett auf E-Antriebe
    • Massentierhaltung und daraus resultierendes Billigfleisch verbieten
    • Öko-Landwirtschaft fördern, Nicht-Öko verteuern (wie du sagst, Co2-Umlage für die Verursacher)
    • Und zu letzt auch das Tempolimit einführen. Wenn man eh nur noch 130/140/150 fahren darf, würden sicher mehr auch ein E-Auto kaufen.


    Und wenn DAS alles geschafft ist, anderen Ländern zeigen, dass es nicht nur geht, sondern auch Chancen für die Wirtschaft bietet.
    Die großen PKW-Hersteller stellen aus, Tesla weiß nicht, wo sie die Arbeitskräfte her bekommen sollen...

    Ich wäre zB auch für die Einführung einer CO2 Steuer. Soll doch jeder der zB Fleisch isst oder schnell Auto fährt eine "Strafe" zahlen und jeder der was für die Umwelt tut dadurch "belohnt" werden.
    Ich fände es auch nach wie vor fairer die KFZ Steuer abzuschaffen und auf den Sprit umzulegen. Jemand der sehr wenig Fährt zählt die gleiche Steuer, wie jemand der viel fährt. Das ist doch nicht fair?

    Da bin ich bei dir. Haben nicht die Schweizer ein Co2-Konto o.Ä.? Wer was verursacht, zahlt. Wer was einspart, bekommt was gutgeschrieben. Das ist fair.

  • Einmal ablegen unter die Gedanken eines 24 jährigen mit Traum und dem Glauben ans gute im Menschen.

    :D So war ich auch mal. Naja, ich bin älter geworden. Das mit dem Pulver (dass wie ein Schwamm Wasserstoff aufsaugt), kenne ich. Löst aber nur das Lagerproblem im Auto, nicht das Herstellungsproblem.
    Zum Wasserstoff nochmal (s. weiter oben):
    Wirkungsgrad.JPG

  • Ich stimme dir wirklich größtenteils bei deiner Liste zu, bei den Elektroautos aufgrund eines Tempolimits jedoch nicht. Ich bin bestimmt nicht der einzige, der schlicht und einfach keine Möglichkeit hat das Auto zu Hause zu laden, das ändert sich leider auch durch ein Tempolimit nicht. Und wenn ich jetzt höre, dass Ionity die Kwh auf 79 Cent an ihren Ladesäulen erhöht, da fährt nicht nur jeder Diesel wesentlich billiger, sondern auch jeder Benziner, der dazu noch deutlich! billiger in der Anschaffung ist.
    Ich habe gehört dass in der Schweiz Strom zu Hause fast die Hälfte von dem in Deutschland kostet und nachts sogar noch billiger ist und in Dänemark nachts wohl sogar umsonst ist. Dazu das Konzept aus Schweden (?) wo das Elektroauto durch Förderung nicht mehr kostet als ein Benziner, dann wäre der Anfang getan. Wenn man dann noch mit Gesetz (was seit 2 Jahren kommen soll!) hinbekommen würde, dass ich einen Anspruch auf eine Lademöglichkeit, auch in einer Tiefgarage, habe...


    Edit: Was mich auch tierisch ärgert, dass in Deutschland nichts einheitlich gemacht werden kann. In NRW und Berlin bekommen Gewerbekunden 6000 Euro (?) zusätzlich zur Bafa Förderung für Elektroautos, mein Vater in BaWü bekommt nur die Bafa. Wenn er die Preise aus NRW erreichen würde beim Kauf, hätte er sich sofort ein Elektroauto geholt.

  • Ich bin bestimmt nicht der einzige, der schlicht und einfach keine Möglichkeit hat das Auto zu Hause zu laden, das ändert sich leider auch durch ein Tempolimit nicht.

    Da muss die Infrastruktur noch kommen. Derzeit bauen ja Firmen wie Ikea und Supermarktketten Ladesäulen auf den Parkplätzen. Somit kann man beim Einkaufen laden. Sogar unsere Pizzeria in der Pampa hat eine Ladesäule.
    Ich glaube, dass jede Firma mit Parkplätzen irgendwann Ladesäulen haben wird. Das Geschäft lässt sich doch keiner entgehen. Und Strom (so habe ich gehört) haben die alle.
    Ich wohne auf dem Land mit Garage und Starkstrom. Solaranlage kommt demnächst auf die Garagen, auf's Haus geht's nicht, die hat da schon 36 m² Warmwasserkollektor für fast 100% Solarheizen.

    Und wenn ich jetzt höre, dass Ionity die Kwh auf 79 Cent an ihren Ladesäulen erhöht, da fährt nicht nur jeder Diesel wesentlich billiger, sondern auch jeder Benziner, der dazu noch deutlich! billiger in der Anschaffung ist.

    Leider. Und leider springen auf diesen Preis gerade die an, die überlegen. Denn der Preis ist nur für Nicht-Kunden von VW, BMW, Ford, Porsche, Audi, Mercedes so hoch. Denn die haben eine Kundenkarte und zahlen nur 0,29 Euro bis 0,33 Euro pro Kilowattstunde.
    Aber das Thema haben wir schon im Elektro-Auto-Thread breit getreten. Ich sag nur Ionity-Aufbau 50 Millionen € mit Förderung vom Staat. Gewinn nur von VW 2019 65 Milliarden!


    Edit: hab nochmal nachgelesen. Ionity will 200 Millionen für den Ausbau ausgeben. 40 Millionen davon sind Subventionen der EU. Also immer noch ein Klacks wenn man sich die Firmen dahinter anschaut.

  • :D Zum Wasserstoff nochmal (s. weiter oben):
    Wirkungsgrad.JPG

    Die Grafik ist nett, zeigt aber auch nur eine Wahrheit.


    Wenn in Hamburg das Werk mit Windenergie betrieben wird, dann ist die quasi umsonst und CO2 neutral vorhanden und kann zur Herstellung von Wasserstoff verwendet werden.


    Das ist viel effizienter als die Windanlagen abzuschalten, weil man den Strom nicht mehr ins Netz einspeisen kann, weil das nur eine gewisse Kapazität erlaubt.

  • Das ist viel effizienter als die Windanlagen abzuschalten, weil man den Strom nicht mehr ins Netz einspeisen kann, weil das nur eine gewisse Kapazität erlaubt.


    Vor allem zur Lagerung überproduzierten Stroms sehr interessant. Zudem wenn man bedenkt wie viel bisher in die Entwicklung von Elektrolyse Anlagen und Brennstoffzellen geflossen ist, behaupte ich wir haben sehr viel Luft nach oben was Effizienz angeht.

    One D, Bj 2015, 199.000km

    Dahin gleiten, das kann er einfach...

  • Das ist viel effizienter als die Windanlagen abzuschalten, weil man den Strom nicht mehr ins Netz einspeisen kann, weil das nur eine gewisse Kapazität erlaubt.

    Wenn das laufend vorkommt, schon. Also wenn es so ⅔ länger laufen könnte. Ansonsten wäre die Speicherung in einen Akku effizienter.

    Vor allem zur Lagerung überproduzierten Stroms sehr interessant.

    Sicher. Aber erst, wenn wir sehr viel mehr Windräder als jetzt hätten. Derzeit reicht der Strom, der "überproduziert" werden könnte, gerade mal zum Laden von 10.000 E-Autos.
    Also für die Produktion von Wasserstoff für ca. 3000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Die Menge des Stroms der durch stillstehende Windräder derzeit produziert werden könnte wird immer massiv überschätzt.

  • Zum Wasserstoff ein Artikel:
    https://www.elektroauto-news.n…f-in-pkw-fuer-ungeeignet/


    Der Eindruck, es gebe einen Wettbewerb zwischen Wasserstoff und reiner Elektromobilität, komme von einer „großen Interessensgruppe, die ein Riesenproblem mit batterieelektrischen Fahrzeugen hat: die Öl- und Gasindustrie. Die macht sehr viel Druck“, sagt der KIT-Forscher. Bei Wasserstoff seien diese Gruppen sogar bereit, den Aufbau der Infrastruktur zu übernehmen. Das erscheine „sehr attraktiv“ im Gegensatz zum Aufbau einer Lade-Infrastruktur für Elektroautos: „Wenn man Elektromobilität will, dann müssen die Stromnetze ausgebaut werden. Dazu braucht man Windräder und Stromtrassen. Das ist für die Politik mühsam durchzusetzen und einigermaßen unpopulär.“