Tagfahrlicht hinten

Und noch ein Nachtrag, vermutlich der letzte, weil es nicht mehr viel dazu zu sagen gibt...
Ich habe letztes Jahr noch bei Mini angefragt, warum das denn so ist, wie es ist. Nachdem die Beantworter leider mehrfach am Textverständnis gescheitert sind und klasse Antworten auf andere Fragen geliefert haben, habe ich heute einen Anruf bekommen. Der freundliche Mensch am Telefon hat nicht, wie man meinen könnte, mir gesagt, ich soll die blöden Fragen lassen, sondern mir erklärt, dass in Deutschland die Typenzulassung nun mal in der Konfiguration "hinten Licht aus bei TFL" erteilt wurde. Wenn man das ändern will, bräuchte man eine erneute Abnahme, ansonsten erlischt die Betriebserlaubnis. Darum macht das der Händler offiziell auch nicht. Auch beim TÜV kann es passieren, dass das Fahrzeug umprogrammiert nicht abgenommen wird. Er fände das auch blöd (er hat nicht exakt dieses Wort benutzt), so ist aber nun mal die gesetzliche Lage. Vom Umprogrammieren hat er mir wegen den rechtlichen Bedenken abgeraten.
Mal wieder hat man also ein Gesetz erlassen und es nicht zu Ende gedacht. Wobei so ganz sicher bin ich mir da auch nicht. Denn es gilt hier §49a der StVZO und dort steht erst einmal nichts von "hinten ist nicht", sondern eigentlich nicht, dass bei TFL eine Ausnahme besteht und hinten der Weihnachtsbeleuchtung nicht an sein muss (anders, wie zum Beispiel bei Abblendlicht - das muss hinten auch das Licht an sein). Nun wurde der Mini (in Deutschland) aber so typzugelassen und eine Änderung der bestehenden Konfiguration wäre eine "Nachrüstung" und da müssen dann die Regelungen ECE R48,R87 und R97 beachtet werden. Alle neu in DE zugelassenen BMW und MINI sollten laut dem Hot-Line-Menschen also mit der "nur-vorne" Konfiguration geliefert wurden sein. Fahrzeuge, bei denen auch hinten das Licht an ist, stammen damit entweder aus dem Ausland oder wurden umprogrammiert.

Die es-erlischt-die-Betriebserlaubnis"_keule ist bei so einer Kleinigkeit schon ein recht schweres Geschütz - rechtlich scheint es aber wirklich so zu sein. Ich bin derzeit am überlegen, ob ich die Programmierung wieder rückgängig mache...

Zitat von BlackZZZZ

Diese Aussage dieses Hot-Line-Menschen kann ich aber so nicht stehen lassen. Bei meinem BMW E89 leuchtet das TFL auch hinten. Und das ist definitiv NICHT umprogrammiert worden und das Fahrzeug ist auch nicht, so wie der Vorgänger (E85/ E86) im Ausland produziert worden, sondern im bayrischen Regensburg.

Der Hotline-Mensch hat tatsächlich nur von neu zugelassenen ("in den letzten paar Jahren" war glaube ich die Formulierung). Von daher widerspricht das Deiner Beobachtung nicht, @BlackZZZZ. Ich bin mir sicher, dass das bei meinem Z4 von 2009 auch so war...
Und auch können sie ruhig in DE produziert worden sein, die Programmierung erfolgt dann für den Zielmarkt. Mir wurde zum Beispiel berichtet (kann ich nicht prüfen), dass bei den Minis, die auf der Insel bleiben auch hinten leuchten und laut FIN wurde meiner auch in Oxford zusammengelötet....

Tja, eigentlich dachte ich ja, dass das Thema erledigt ist, aber ich habe nun doch einen Nachtrag, der vielleicht interessant ist.
Ich habe heute beim TÜV Süd angerufen und wollte mich erkundigen, was man denn machen muss, um das aktivierte Rücklicht bei eingeschaltetem Tagfahrlicht legal betreiben zu dürfen. Und siehe da - die Herren Ingenieuren haben den Publikums- und Telefonjoker gebraucht, haben sich beraten und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das kein sicherheitsrelevanter Eingriff in die Fahrzeugtechnik ist und solange nichts mechanisch umgebaut wird (anderes Leuchtmittel oder anderes Glas) geht das in Ordnung, man muss nichts eintragen - fertig aus. Schon toll, wie man bei so einer einfachen Frage so viele unterschiedliche Antworten bekommen kann. Ich glaube natürlich dem TÜV und lasse das nun so. Nun habe ich fertig!

Zitat von BlackZZZZ

Trotzdem bleibt mein TFL hinten aktiviert - ich sehe es auch als Sicherheitsgewinn an und zudem sieht*s auch noch schöner aus

ja, das ist genau meine Meinung. Auch die Beobachtung mit den unsinnigen Gesetzen kann ich bestätigen. Gerne erinnere ich mich noch daran, als ich als Student (also schon ein paar Jahre her) mal angehalten, weil ich meine verbaute Beleuchtung am Fahrrad nicht eingeschaltet hatte, sondern eigene mit Batterien betriebene Lampen. Mir wurde erklärt, dass das verboten sie. man dürfe nur Licht mit Dynamo-Antrieb benutzen - die Batterielampen sind nicht zugelassen. Das war noch vor der Zeit, wo überall LEDs verbaut waren, die an der Ampel mit einem Kondensator auch noch ein paar Minuten nachleuchten... also war es im Ernst vom Gesetzgeber vorgesehen und gewollt, dass man Nachts an der Ampel als Radfahrer ohne Licht rumsteht - wer kommt denn auf so eine beschissene Idee? Sicher ein Politiker, der mit dem Auto überall hingefahren wird...