Kfz-Steuer MINI - Besteuerung nach NEFZ bzw WLTP Werte - Erstzulassung ab 01.09.2018 - F55 - F56 - F57

Zitat von Skipper

Beim F56 Cooper z.B. steigt die Steuer durch den WLTP Zyklus je nach Ausstattung um 26 - 47%

Wer sich daran stört, der sollte sich überlegen, ob ein mit einem Mindestmaß an Optionen ausgestattes Auto für über 20.000 Euro die richtige Wahl für ihn ist. Verstehe das Gejammer nicht. Jeder, der sich ein wenig mit der Thematik befasst hat, weiß doch, dass wir bislang nur so günstig in der Steuer gefahren sind, weil die Hersteller dank NEFZ wunderbar bescheißen konnten.

Erinnert mich ein wenig an die aktuelle Ryanair-Debatte. Jeder weiß, dass jemand für die günstigen Flugpreise einen Preis zahlen muss (nämlich die Mitarbeiter), aber Geiz ist geil, also wird trotzdem damit geflogen.

Oft haben sie die Werte ja noch gar nicht, weil die Prüfkapazitäten nicht ausreichen und viele Modelle/Motorisierungen noch nicht nach WLTP getestet sind.

Aber manche sind es schon seit Monaten und selbst da sucht man die Infos auf der Homepage oft noch vergebens. Stattdessen wird der Käufer, der jetzt einen Neuwagen bestellt und definitiv nach dem 1.9. erhalten wird, noch mit alten Angaben getäuscht. Das ist in der Tat sehr schwach.

Zitat von Skipper

Und ja, ich störe mich an der Art der Besteuerung. Autos mit Partikelfilter fahren (als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor) mit der saubersten Umwelttechnologie und werden durch ein festgesetztes Datum erheblich schlechter gestellt als ihre Vorgänger mit gleichem oder deutlich höherem Schadstoffausstoß.

Das ist natürlich für alle, die kurz nach dem Stichtag ihr Auto erstmals zulassen, ein Nachteil, keine Frage. Aber dennoch wird mit WLTP ebenfalls erreicht, was mit NEFZ beabsichtigt wurde, nämlich die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Fahrzeugen herzustellen. Nur eben ohne den Geburtsfehler der völlig realitätsfernen Angaben.

Und jetzt mal ganz nüchtern betrachtet: 15 Euro mehr Steuern im Jahr macht 60 Euro in 4 Jahren. In der selben Zeit hat der Cooper als Neuwagen mindestens 10.000 Euro Wertverlust (eher mehr, wenn man viele Optionen gewählt hat), d.h. die Mehrkosten durch die Steuer betragen weniger als 1% vom Wertverlust. Ich finde, das ist ein geringer Preis dafür, dass dem Betrug jetzt nicht mehr Tür und Tor geöffnet sind.

Edit: Keiner weiß übrigens, wie sich die Debatte um Fahrverbote weiter entwickelt. In 4 Jahren heißt es vielleicht: Die Euro 6 Benziner mit Direkteinspritzung sind super böse und verpesten unsere Innenstädte durch Feinstaub. Ich glaube, dann wird man auf dem Gebrauchtmarkt froh sein, wenn das eigene Auto 6d temp hat und die 60 Euro Mehrkosten bei der Steuer haben sich dann mehr als amortisiert, denn auf dem Gebrauchtmarkt würden die Preise für Euro 6 Fahrzeuge einbrechen.

Zitat von Skipper

in Relation zu andern Kosten stimmt das natürlich, aber Kleinvieh macht eben auch Mist.Die Tabelle, die Felix eingestellt hat, liefert aber auch noch andere Erkenntnisse :

Die 15 Euro waren natürlich auch nur ein grober Schätzwert. Wenn es am Ende 30 oder gar 40 Euro mehr sind, dann ist das in absoluten Zahlen natürlich noch deutlich mehr, aber in Relation zum Wertverlust halt immer noch Kleinvieh. Darauf wollte ich hinaus.

Und wenn man mal die Stichtagsproblematik außen vor lässt, sind wir uns ja vermutlich einig, dass WLTP sinnvoller - weil ehrlicher - ist als NEFZ. Aber die Stichtagsproblematik gibt es ja leider öfter. Zum Glück reden wir hier nur von Peanuts. Bei anderen Gesetzen kann es z.B. darüber entscheiden, ob man x Jahre früher in Rente oder Pension gehen darf oder nicht. Gegenüber solchen existenziellen Fragen ist das hier nicht einmal ein Problemchen.